Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen
im Display zu begutachten.
Wechseln Sie anschließend in einen Modus Ihrer Kamera, in dem Sie die Blende, die Belichtungszeit oder den ISO-Wert verändern können. Machen Sie mit einem veränderten Wert eine weitere Aufnahme und vergleichen Sie das Resultat. So lernen Sie, welche Änderung zu welchem Ergebnis führt.
Leicht unterbelichtete (also zu dunkle) Fotos sind leichter in einer Fotosoftware zu retten, als überbelichtete (also zu helle) Fotos.
Nehmen Sie Ihre Kamera so oft es geht mit. Im Schrank macht sie keine guten Bilder.
Was passiert technisch beim Fotografieren?
Keine Angst! Diesen Teil halten wir hier bewusst ganz kurz:
1. Man schaut durch den Sucher auf das gewünschte Motiv (bei einer Sucherkamera durch eine eigene Öffnung, bei einer Spiegelreflexkamera durch das Objektiv selbst, in dem das Licht über Spiegel und Prismen umgeleitet wird).
2. Dann drückt man den Auslöser zunächst halb, wodurch die Kamera anhand des Lichts, das durch die veränderbare Öffnung des Objektivs (die so genannte „Blende“) einfällt, verschiedene Parameter misst und sich je nach gewählter Voreinstellung darauf buchstäblich „einstellt“.
3. Dann drückt man den Auslöser ganz durch und nun klappt der Spiegel hoch und leitet das einfallende Licht nicht mehr zum Sucher um, sondern lässt dieses weiter zum Film (bei analogen Kameras) oder den lichtempfindlichen Sensor (bei digitalen Kameras) passieren.
4. Vor dem Film oder Sensor befindet sich der so genannte Verschluss (engl. "shutter"). Dieser öffnet sich so lange, bis genug Licht auf den Film bzw. Sensor eingewirkt hat. Diese Zeitspanne nennt man „Belichtungszeit“.
5. Danach schließt sich der Verschluss wieder und der Spiegel klappt zurück in die Ausgangsposition. – Das war’s.
Diese schematische Darstellung einer digitalen Spiegelreflexkamera wird mit freundlicher Genehmigung der Canon Deutschland GmbH verwendet.
Bei spiegellosen Kameras funktioniert dieser Prozess im Wesentlichen genauso, mit der Ausnahme, dass das Sucherbild nicht dem direkten Blick durch das Objektiv entspricht, sondern entweder durch eine separate Öffnung außerhalb des Objektivs aufgenommen wird oder das Bild des Displays elektronisch in den Sucher kopiert wird.
Als Ergebnis dieses Prozesses hat das Licht bei einem analogen Film nun belichtete und unbelichtete Partikel hinterlassen, die im Verlauf des als „Entwicklung“ bezeichneten Prozesses auf einen Papierabzug projiziert werden. Bei einem digitalen Sensor hat dieser die durch das Licht ausgelösten elektronischen Impulse auf den so genannten Pixeln (übrigens ein aus den Begriffen „picture" und "elements“ gebildetes Kunstwort) über einen Prozessor an einen Speicher in der Kamera weitergegeben, aus dem das Foto dann später ausgelesen werden kann.
Das sprichwörtliche „Klicken“ einer Kamera rührt übrigens eigentlich von den Geräuschen, das die Blende beim Verändern ihrer Öffnung im Objektiv verursacht und dem Hochklappen des Spiegels in einer Spiegelreflexkamera, der das Licht während der Belichtungszeit auf den hinter dem Spiegel befindlichen Film oder Sensor durchlässt und sonst das Licht an den Sucher der Kamera und damit an das Auge ihres Benutzers umleitet. Bei digitalen Kompaktkameras und Handy-Kameras entstehen diese Geräusche eigentlich nicht mehr, weil diese weder einen Spiegel noch eine Blende haben, sondern werden über einen Lautsprecher künstlich erzeugt.
Der immerwährende Kompromiss aus Licht und Zeit
Ein Foto hat immer einen ästhetischen Aspekt (gefällt es dem Betrachter?) und einen handwerklichen (ist es technisch gut gemacht?).
Der Hauptteil dieses Ratgebers geht insbesondere auf den ästhetischen Aspekt ein, weil man hier mit wenig Wissen viel erreichen kann. Wenden wir uns trotzdem kurz dem handwerklichen bzw. technischen Aspekt zu, denn hier liegt die andere Hälfte der Wahrheit:
Eigentlich ist ein Foto immer ein Kompromiss aus der Menge an verfügbarem Licht einerseits und der für dessen Einfangen benötigten Zeit andererseits. Dieses Verhältnis wird maßgeblich durch drei Parameter bestimmt, die sich wiederum gegenseitig beeinflussen und neben dem gewollten Effekt auch immer eine "Nebenwirkung" haben, was die Sache kompliziert macht. Um nicht zufällig, sondern bewusst ein handwerklich gutes Foto zu machen, ist es deshalb extrem wichtig zu verstehen, welche Einflussfaktoren es gibt, wie man diese nutzen kann und welchen Nebenwirkungen sich
Weitere Kostenlose Bücher