Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen
und preiswerten Kameras durchaus gute Fotos machen, wenn man ein paar Regeln befolgt. Umgekehrt kann man auch mit der teuersten Hightech-Kamera schlechte Fotos „knipsen“.
Wenn die Kamera alles automatisch macht, werden die Fotos besser.
Stimmt so auch nicht! – Die Automatik moderner Kameras ist zwar schon ziemlich gut und ermöglichst es dem Fotografen, sich weniger auf das „Handwerkliche“ des Fotografierens sondern mehr auf das Motiv, den Bildaufbau und die Gestaltung zu konzentrieren, allerdings gibt es immer wieder Situationen, die die Automatik durcheinander bringen. Dann ist es hilfreich, wenn man weiß, wie man die Automatik beeinflussen oder ganz umgehen kann.
Je höher die Auflösung, desto besser die Kamera.
„Hast Du eine neue Kamera? Wie viele Pixel hat die denn?“ – Die Frage ist eigentlich uninteressant! Auch Kameras mit „nur“ 6 Mio. Pixel machen gute (oder auch schlechte) Fotos. Kameras mit 18 Mio. Pixel machen nicht automatisch bessere Fotos. Da jedoch eine hohe Auflösung als vermeintliches Qualitätsmerkmal in den Köpfen der Verbraucher verankert ist, gibt es Hersteller, die eigentlich minderwertige Kameras mit hohen Auflösungen ausstatten und sich so einen kommerziellen Erfolg versprechen. Dass sich bei diesen vermeintlich preiswerten Kameras dann in Kürze Probleme mit einem defekten Autofokus, flauen Bildern aufgrund eines schlechten Objektivs, einem defekten Akku, einer abgebrochenen Batterieklappe, einem bei Sonne kaum ablesbaren Display usw. einstellen, braucht einen dann nicht zu wundern. Nach meiner Erfahrung reichen 10 Mio. Pixel als Auflösung des Sensorchips vollkommen aus, wenn dieser eine entsprechende Größe aufweist, so dass sich das so genannte Rauschen in Grenzen hält (siehe hierzu Absatz „Die Empfindlichkeit Ihres Films oder Sensors“). Auch bei dieser „geringen“ Auflösung sind großformatige Vergrößerungen problemlos möglich, ohne einzelne Pixel erkennen zu können. Eine „gute“ Spiegelreflexkamera sollte durchaus 8 bis 10 Jahre ihren Dienst tun können und dabei 60.000 oder sogar doppelt so viele Auslösungen verkraften. Die vermeintlich preiswerten „Pixelgiganten“ können da nicht mithalten.
Menschen lassen sich nicht gern fotografieren.
Die wenigsten Menschen schauen gern in eine Kamera und freuen sich darüber, fotografiert zu werden. Das hat die unterschiedlichsten Gründe. Einer davon ist sicher, dass die meisten Urlaubsfotografen endlos lange brauchen, bis sie den Auslöser drücken.
Sämtliche Gesichtszüge sind in der Zeit, die das Motiv höflich auf das erlösende „Klick“ wartet, inzwischen eingefroren oder entgleist. Die anfangs mal relativ natürliche Körperhaltung ist zu einer gezwungen Pose erstarrt und das Foto wirkt gestellt (ist es ja auch, weil alle Spontaneität während der viel zu langen Wartezeit verloren geht).
Für die Genehmigung zur Verwendung dieses Fotos bedanke ich mich bei Herrn Robert Kaldowski .
Wenn sie dann auch noch mit den Ergebnissen konfrontiert wurden, ist es nur verständlich, dass sich manche Menschen die Hand vor das Gesicht halten, Grimassen schneiden (wie der nette Kollege hier oben rechts) oder gleich die Flucht ergreifen.
Deshalb sollte man versuchen, von den Personen möglichst unbemerkt Aufnahmen zu machen (Achtung! Wenn man sich nicht vorher das Einverständnis geholt hat, kann das eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte darstellen. Insbesondere sollte man nicht einfach wildfremde Menschen fotografieren, schon gar nicht, wenn man sich zum Beispiel im Urlaub in einem kulturellen Umfeld befindet, im dem so was als unhöflich empfunden oder aus religiösen Gründen abgelehnt wird!).
Unterstellen wir also mal, die zu fotografierenden Personen sind damit einverstanden und haben das auch so geäußert. Dann sollte möglichst schnell auf den Auslöser gedrückt werden und dies ruhig ein paar Mal hintereinander. Das hat zwei Vorteile: Zum einen entspannen sich viele Menschen nach dem ersten „Klick“ und das zweite Foto wirkt einfach natürlicher. Zum anderen blinzeln viele Menschen oft (insbesondere wenn geblitzt wird). Die dabei ungewollt entstehenden Gesichtsausdrücke sind meist wenig attraktiv. Fotografiert man aber direkt ein paar Mal hintereinander und stellt dabei immer wieder neu auf die Augen des Fotografierten scharf, ist die Wahrscheinlichkeit, ein gutes Foto dabei zu haben, entsprechend hoch.
Immer die Sonne im Rücken behalten.
Diese Regel stammt noch aus einer
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