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Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen

Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen

Titel: Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Stephan
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Problemen der Verwacklung führt.

    Bei den beiden nachfolgenden Beispielfotos sieht man recht gut den nachteiligen Effekt hoher ISO-Werte. Das Rauschen bei dem oberen Foto (mit ISO 100) ist deutlich weniger stark ausgeprägt, als bei dem unteren (ISO 3200). Dafür war aber auch die Verschlusszeit mit ½ Sek. deutlich länger als bei dem unteren Bild mit 1/80 Sek.

    Auch hier gilt es, sich zu überlegen, welchen Effekt man erzielen möchte bzw. welche Nebenwirkungen man bereit ist in Kauf zu nehmen. Da beide Aufnahmen in diesem Fall vom Stativ aus gemacht wurden und somit längere Belichtungszeiten kein Problem darstellten, waren die hohen ISO-Werte eigentlich nicht erforderlich.

    1/2 Sek., f/4.5, ISO 100

    1/80 Sek., f/4.5, ISO 3200

Verwenden Sie grundsätzlich niedrige ISO-Werte, um wenig Rauschen in Ihren Fotos zu haben (ISO 100 bis 200 sind optimal, solange die Belichtungszeiten noch kurz genug bleiben). Andernfalls gehen Sie mit dem ISO-Wert nach oben.
Testen Sie aus, ab welchem ISO-Wert Ihre Kamera zu merklichem Rauschen neigt. Bleiben Sie möglichst unter diesem Wert und gehen Sie nur bei schlechten Bedingungen darüber hinaus.
Gute digitale Kameras sollten mindestens bis ISO 800 kein erkennbares Rauschen aufweisen.
Die an Ihrer Kamera einstellbaren ISO-Werte verdoppeln sich grundsätzlich: 100, 200, 400, 800, 1600, 3200 usw. Dies resultiert daraus, dass die elektronische Signalverstärkung eines doppelt so hohen ISO-Wertes einer Verdopplung der Lichtmenge entspricht. Diesen Effekt könnten Sie alternativ auch über die Verdopplung der Belichtungszeit erreichen, was aber bekanntlich die Neigung zu Verwacklungen und Bewegungsunschärfe verstärkt. Umgekehrt bedeutet das jedoch, dass Sie bei gleicher Blendenöffnung die benötigte Belichtungszeit halbieren können, wenn Sie den ISO-Wert verdoppeln.
Wenn Sie das Rauschen eines Fotos stört, haben Sie drei Optionen, das zu ändern:
    1. Sie erhöhen den Kontrast und verringern die Farbsättigung über eine Bildbearbeitungssoftware. Das mildert den Effekt etwas ab.
    2. Sie verwenden die Rauschreduktion einer Bildbearbeitungssoftware. Allerdings verliert Ihr Foto dann etwas an Schärfe und Detailtiefe.
3. Sie konvertieren das Foto in Schwarz/Weiß, wodurch die Farbflecken kaum noch auffallen, sondern eher als "Körnung" erscheinen, was durchaus zu einem Schwarz/Weiß-Bild passt.
Lassen Sie Ihre Kamera niemals direkt in der Sonne liegen. Das Gehäuse heizt sich sonst sehr schnell auf, was der Kamera langfristig schadet. Kurzfristig wird der zu warme Sensorschip diese Behandlung mit verstärktem Rauschen quittieren.

Die Blendenöffnung
    Wie schon in den vorherigen Absätzen verdeutlicht, ist die im Objektiv eingebaute Blende eine der wichtigsten Merkmale, mit der man seine Fotos technisch gesehen gestalten kann.

    Wie sieht eine Blende aus? – Die häufigste Bauart sieht man auf dem folgenden Foto, das durch die Frontlinse eines Objektivs hindurch entstanden ist.

    Es handelt sich um eine Irisblende mit sichelförmigen Lamellen, die gleitend gelagert sind und so auf kleinem Raum zusammen oder auseinander geschoben werden können. Das Prinzip wird bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts in der Fotografie erfolgreich angewendet.

    Wichtig ist sich zu merken, dass die Öffnung der Blende Effekte auf die Schärfentiefe und die Menge des für die Aufnahme verfügbaren Lichts und damit schließlich auf die Belichtungszeit hat (diese Begriffe werden im weiteren Verlauf noch näher beschrieben). Eine kleine Öffnung wird über eine große Blendenzahl ausgedrückt. Dies liegt daran, dass die Blendenzahl früher als Bruch ausgedrückt wurde, der anhand der Division des effektiven Durchmessers der Frontlinse durch die Brennweite des Objektivs ermittelt wurde.

    Nicht ganz richtig, aber einfacher zu merken ist es, dass man sich den Bruch als Verhältnis zwischen vorhandenem Licht (Zähler = 1) und dem noch durch die jeweilige Blendenöffnung auf den Bildträger einfallenden Licht (Nenner = z.B. 22) also 1/22 vorstellt. Das gesamte verfügbare Licht, das in die Frontlinse einfällt, ist 1 und was noch durch die kleinere Blendenöffnung durchgelassen wird, ist dann ein Bruchteil (nämlich z.B. 1/22 oder Schreibweise auch f/22) davon. Eine große Blendenöffnung wird daher durch kleine Blendenzahlen (z.B. 1.8) ausgedrückt, die sich bei dem zuvor beschriebenen Bruch als kleiner Nenner (1/1.8) wieder finden.

    Aus Gründen der Vereinfachung wird jedoch inzwischen meistens der

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