Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen
einstellen.
Diese drei elementaren Parameter sind:
1. Empfindlichkeit : Die Empfindlichkeit des verwendeten Bildträgers (Film oder Sensor), die in ISO angegeben wird (z.B. ISO 100).
2. Blende : Die Größe der Öffnung im Objektiv, die die einfallende Lichtmenge steuert und als Bruch (z.B. f/22) ausgedrückt wird.
3. Belichtungszeit : Die in Sekundenbruchteilen angegebene Zeitspanne, die der Verschluss geöffnet wird, um das Licht auf den dahinter befindlichen Bildträger einwirken zu lassen (z.B. 1/125 Sek.).
Alle drei Parameter beeinflussen direkt die Menge des bei der Aufnahme "eingefangenen" Lichts und damit die Helligkeit des Bildes:
1. Je höher die ISO-Empfindlichkeit , desto schneller reagiert der Film auf das Licht bzw. um so mehr wird das Signal, dass das Licht auf dem Sensor hinterlassen hat, durch den Prozessor verstärkt. Das Bild wird also heller.
2. Je größer die Blendenöffnung , desto mehr Licht gelangt durch das Objektiv auf den Film oder Sensor. Auch hierdurch wird das Bild heller.
3. Je länger der Verschluss geöffnet bleibt ( Belichtungszeit ), um so mehr Licht fällt auf den Film oder Sensor, was ebenfalls die Helligkeit der Aufnahme erhöht.
Allerdings hat das jeweils auch eine "Nebenwirkung":
1. Hohe ISO-Werte verursachen bei einem Negativfilm einer analogen Kamera einen als "Korn" bezeichneten Effekt. Bei Digitalkameras entsteht durch die elektronische Verstärkung des Signals des Sensors das so genannte "Rauschen" .
2. Eine große Blendenöffnung (z.B. f/1.2) führt dazu, dass der im Bild scharf abgebildete Bereich sehr klein wird und alles vor und hinter diesem Bereich unscharf wird. Die so genannte "Schärfentiefe" nimmt bei großen Blendenöffnungen ab.
3. Je länger die Belichtungszeit, desto eher wird sich das Motiv bewegen (falls es nicht gerade ein Felsmassiv ist) - das nennt man dann "Bewegungsunschärfe" - oder die Kamera wird nicht mehr ganz ruhig gehalten - das nennt man dann "Verwackeln" .
Die nachfolgende Darstellung soll diese Zusammenhänge, deren Wichtigkeit für das handwerkliche und gestalterische Gelingen eines Fotos nicht genug betont werden kann, verdeutlichen:
Wie diese Darstellung zu lesen ist:
Hohe Werte bei der ISO-Empfindlichkeit verkürzen die benötigte Belichtungszeit, erzeugen allerdings das so genannte Rauschen. Mit niedrigen ISO-Werten vermeiden Sie Rauschen, verlängern jedoch die Belichtungszeit.
Eine große Blendenöffnung lässt viel Licht in das Objektiv einfallen und verkürzt damit die benötigte Belichtungszeit, allerdings nimmt die Schärfentiefe dadurch ab.
Lange Belichtungszeiten machen das Foto heller, erhöhen aber die Gefahr einer Bewegungsunschärfe oder Verwacklung des Fotos. Kürzere Belichtungszeiten vermeiden Unschärfe, erfordern aber entweder eine größere Blendenöffnung oder eine höhere ISO-Empfindlichkeit oder mehr Licht in Form eines Blitzes.
Die Empfindlichkeit Ihres Films oder Sensors
Das bis heute verwendete Filmmaterial für analoge Kameras besitzt auf der Packung und der Filmhülse Angaben über die Empfindlichkeit des Films. Gemeint ist damit, wie schnell die Partikel des noch unbelichteten Negativfilms die einfallenden Lichtstrahlen aufnehmen und reagieren können. Diese Werte werden in ISO angegeben. Je empfindlicher ein Film, desto höher diese Zahl. „Normal“ sind Filme mit ISO 100 oder 200. Als „schnell“ gelten Filme mit ISO 400 und mehr. Je schneller ein Film ist, desto kürzer können die Belichtungszeiten ausfallen, was sich positiv auf die Neigung zur Verwacklung auswirkt. Wie bereits erwähnt haben hohe ISO-Werte allerdings auch eine Nebenwirkung: Die Bilder wirken grobkörniger. Man spricht deshalb vom „Korn“ eines analogen Fotos.
Ähnlich verhält es sich bei Digitalkameras: Auch hier wirken Bilder grobkörniger, die mit hohen Empfindlichkeitseinstellungen (ISO-Werten) aufgenommen wurden. Dieser Effekt hat physikalisch nichts mit der Grobkörnigkeit schneller analoger Filme zu tun, sondern ist ein elektronischer Störeffekt, der als „Rauschen“ bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um vorwiegend in dunklen Bildbereichen chaotisch auftauchende Bildpunkte bzw. Farbflecken, die entstehen weil das schwache Signal des Sensorchips elektronisch verstärkt wird.
Um also Aufnahmen ohne Rauschen zu erzeugen, sollten möglichst geringe ISO-Werte verwendet werden (ISO 100 bis 200), was aber wieder zu tendenziell längeren Belichtungszeiten und den damit einhergehenden
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