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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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eine kleine Gaunerei unter Freunden schon noch
    anrichten können? «
    Sie holte tief Luft. »Also gut. Gibt es irgendeine Möglichkeit für dich, in das
    Computersystem der Stiftung einzudringen, ohne dort Alarm auszulösen? «
    »Natürlich«, sagte er zuversichtlich. »Ich habe dir immer schon gesagt, dass es
    überall eine Hintertür gibt. Ich muss sie nur finden. Wenn es jedoch ein
    geschlossenes System sein sollte, dann muss ich die Sache vor Ort angehen. Ist
    das ein Problem? «
    Grace atmete nochmals tief durch und versuchte, sich anhand ihrer seltenen
    Besuche in der Stiftung an das dortige Computersystem zu erinnern. »Meiner
    Meinung nach ist es ein geschlossenes System. «

    »Dann werden wir einen nächtlichen Einbruch starten! « Er schien ganz darauf
    erpicht zu sein. Kris war mit Haut und Haaren ein Hacker. Er würde jede Mühe
    auf sich nehmen, um seine illegale Kunst praktizieren zu dürfen.
    »Nein. « Harmony hatte ihr zwar keinen Ratschlag gegeben, wie sie ohne den
    Alarm auszulösen in ein gesichertes Bürogebäude kommen konnte, aber sie hatte
    ihr diesen und jenen Tipp verraten, wie man sich möglichst unauffällig bewegte.
    »Wir werden tagsüber mit den Reinigungskräften zusammen das Gebäude
    betreten. Ich weiß zwar noch nicht, wie wir dann ungesehen weiterkommen, aber
    es wird mir schon noch was einfallen. «
    »Wie gesagt«, meinte Kris. »Eine Hintertür gibt es immer. «

    Kapitel 14

    Als Niall von seinem Erkundungsritt zurückkehrte, trat ihm Sim mit besorgter
    Miene in den Weg. »Artair und Tearlach sind noch nicht von der Jagd
    zurückgekommen. « Niall blickte in die Dämmerung. Der kurze Wintertag
    verblasste schnell, die niedrig hängenden Wolken kündigten weiteren Schneefall
    an. Der Wind blies ihm das Haar ins Gesicht. Ungeduldig strich er es zurück und
    sprang vom Pferd.
    »Hol mir Cinnteach«, ordnete er an. Der Wallach war ausgeglichen und hatte die
    Kraft von zwei Pferden. »Schon erledigt. « Sim deutete auf den Stallknecht, der
    mit dem großen Pferd wartete. »Ich habe den anderen auch schon Bescheid
    gegeben, falls du sie mit dabeihaben möchtest. «
    »Nur dich und Iver«, sagte Niall. Die beiden Männer waren, abgesehen von ihm
    selbst, die besten Bogenschützen von Creag Dhu. Vielleicht war es etwas
    leichtsinnig, nur zwei Männer mitzunehmen, aber er wollte die Burg zu jeder Zeit
    gut beschützt wissen. Der Winter hatte den lodernden Konflikt zwischen den
    Hays und Creag Dhu etwas abklingen lassen; seit über einem Monat hatte es
    keinerlei Angriffe gegeben. Aber Artair und Tearlach waren beide anerkannt gute
    Jäger, die das Wetter gut einschätzen konnten. Wenn alles in Ordnung war, dann
    wären sie längst zurückgekehrt.
    Artair und Tearlach waren in der Morgendämmerung aufgebrochen und wollten
    ein fiadh, ein Reh also, erlegen, dessen Spuren sie bereits zum zweiten Mal im

    Schnee gesehen hatten. Aber das ausgefuchste Tier war ihnen beide Male
    entkommen. Tearlach war zwar im Alter etwas langsamer geworden, aber er war
    immer noch der beste Fährtenleser unter den Männern. Artair konnte sich sehr
    leise bewegen, Tearlach dagegen besaß Geduld und Ausdauer, und so arbeiteten
    sie gut zusammen. Niall glaubte, dass Artair deshalb so gerne im winterlichen
    Schnee jagte, weil ihn die wilden, leeren, schneebedeckten Berge irgendwie an
    eine verschlossene und heilige Kathedrale gemahnten. In Creag Dhu gab es zwar
    eine Kapelle, aber keinen Priester, denn die heiligen Männer hielten ihre heilige
    Pflicht lieber andernorts ab, als dass sie einem Haufen wilder Abtrünniger die
    Beichte abgenommen hätten. Die Kapelle stand also bereits seit langem leer.
    Niall zog es vor, keinerlei Erinnerungen an Gottes Kirche in seiner Nähe zu
    haben, aber Artair litt sehr unter der Entbehrung und suchte seine heiligen Plätze
    in der Natur auf.
    Fünf Minuten nach seiner Rückkehr war Niall schon wieder unterwegs. Er hatte
    sich nur gerade soviel Zeit genommen, um etwas Brot und Fleisch
    herunterzuwürgen und eine Tasse heißes Bier zu trinken. Die Kälte biss sich in
    seine Haut, aber in seinen Woll- und Fellsachen war er warm verpackt.
    Sie ritten langsam im Kreis um die Burg und fanden die Spuren von Artair und
    Tearlach, wo sie im Wald verschwanden. Die Spuren waren im Schnee deutlich
    zu erkennen und leicht zu verfolgen.
    Niall hob den Kopf. Seine Nase weitete sich, und sein Mund war zu einem
    grimmigen Strich verzogen, als er sich in dem schwarz-weißen Wald

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