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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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eines
    Zeitreisenden enorm in die Höhe schießen lassen.
    »Wenn sein Körper gewappnet ist, wird er den Funken der Erleuchtung finden,
    indem er Stahl auf Stein schlägt. Dieser Funken wird ihn in die vorbestimmte Zeit
    versetzen. «
    Grace schluckte. »Was habt ihr Verrückten eigentlich vor? « flüsterte sie und
    blickte unverwandt auf die Seite. »Wollt ihr euch mit einem elektrischen
    Stromschlag umbringen? « Sie hatten ihre Körper ganz bewusst mit Eisen und
    Wasser überschwemmt. Dann hatten sie irgendeine elektrische Quelle gefunden.
    An wem war dieses Experiment wohl ausprobiert worden, und hatte einer der
    Testpersonen die Sache lebend überstanden?

    Der Rest der Seite war voller mathematischer Formeln. Offenbar hatten sie die
    Anzahl der Jahre, die überbrückt werden mussten, mit der Menge des
    konsumierten Wassers und der Stärke der Elektrizität zu bestimmen versucht.
    Das war ein interessanter Ansatz, aber woher wussten sie überhaupt etwas über
    Elektrizität, mehr noch, wie hatten sie sie zu bestimmen gesucht?
    Sie blätterte die Seite um. Das Blut gerann ihr in den Adern.
    »Und das Böse soll den Namen Parrish tragen. «
    »O mein Gott«, flüsterte sie.

    »Kris, hier spricht Grace. «
    Erst war es ganz still am anderen Ende der Leitung, dann brach es aus ihm
    hervor: »Grace! «
    »Psst«, warnte sie. Nervös zwirbelte sie die Telefonleitung und fragte sich einmal
    mehr, ob sie überhaupt das Recht hatte, Kris in diesen Schlamassel mit
    hineinzuziehen. Fast die ganze Nacht hatte sie damit verbracht, wieder und
    wieder die Dokumente zu lesen und mit der entstandenen Situation vernünftig
    umzugehen. Schließlich aber war sie zu dem Schluss gekommen, dass
    außergewöhnliche Probleme auch außergewöhnliche Lösungen forderten. In
    ihrem Leben der letzten acht Monate war überhaupt nichts mehr einfach oder
    gewöhnlich gewesen. Vielleicht würde sie in den Stiftungscomputern etwas
    finden, vielleicht auch nicht. In jedem Fall aber konnte sie diese Möglichkeit nicht
    einfach übergehen.
    »Ist schon gut, Mama und Papa sind in Florida. Wo steckst du denn? Geht es dir
    gut? «
    »Mir geht es soweit gut«, erwiderte sie automatisch.
    >Soweit gut< war ein dehnbarer Begriff. Sie war noch am Leben, sie war
    unverletzt, und sie litt keinen Hunger. Rein körperlich ging es ihr tatsächlich gut,
    wie es ihrer Seele ging, war jedoch eine total andere Sache. »Hast du
    irgendwelchen Ärger bekommen, nachdem du damals mit mir gesprochen hast?
    Haben dich Parrish oder seine Leute ausgefragt? «
    »Vielleicht, ich weiß es nicht«, erwiderte er. »An dem Tag kam ein Detektiv bei
    uns zu Hause vorbei, allerdings nicht derselbe, mit dem ich beim ersten Mal
    gesprochen hatte. Er zeigte mir seine Dienstplakette, aber woher soll ich wissen,
    ob sie auch echt war? Er fragte mich jede Menge Fragen, die ich bereits
    beantwortet hatte. Ich bin bei meiner Geschichte geblieben. Ich hätte dein

    Modem repariert, dir ein von mir bearbeitetes Programm gezeigt, du hast mich
    bezahlt und bist gegangen. Deine Arbeit hast du mit keinem Wort erwähnt. Mehr
    nicht. «
    Sie atmete erleichtert aus. Der »Detektiv« konnte entweder tatsächlich einer
    gewesen sein, oder er war einer von Parrishs Leuten, die Kris' Geschichte noch
    einmal verifizieren wollten. Kristian hatte seine Sache dank seiner
    Computerpersönlichkeit wunderbar durchgezogen. Keiner in seinem Umkreis
    würde jemals darauf kommen, dass er sich außer mit Bytes und Programmen
    auch noch mit anderen Dingen beschäftigen könnte.
    »Wo steckst du denn? « wiederholte er seine Frage.
    »Es ist besser für dich, wenn du es nicht weißt. «
    »Ach Mensch, was soll's. « Er klang irgendwie erwachsener, selbstsicherer und
    unerschrockener. »Ich weiß, dass du es nicht getan hast. Wenn du also Hilfe
    brauchst, dann musst du nur fragen. «
    Sein ungebrochenes Vertrauen kam für sie so überraschend, dass ihr einen
    Augenblick lang wegen des Kloßes in ihrem Hals die Sprache versagte.
    »Wenn du mir helfen willst, dann wirst du gegen das Gesetz verstoßen. « Sie
    fühlte sich dazu verpflichtet, ihn zu warnen, denn sie hatte nach wie vor ein
    schlechtes Gewissen, ihn in die Sache mit hineinzuziehen.
    »Ich weiß«, erwiderte er gelassen. »Ich habe bereits illegal gehandelt, als ich
    ihnen nicht erzählt habe, was ich über jene Nacht wusste. Ich habe auch gegen
    das Gesetz gehandelt, als ich dir verraten habe, wie du an dein Geld kommen
    konntest. Was also sollte da

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