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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sehr am Herzen gelegen.
    Aus und vorbei.
    Ich hatte einen Beruf. Einen jener seltsamen, intellektuell herausfordernden
    Jobs, in denen ich mich in wertvollen alten Pergamentpapierrollen und
    unbekannten Büchern so sehr verlieren konnte, dass Ford mich manchmal damit
    neckte, ich sei im falschen Jahrhundert geboren. Auch das ist Vergangenheit.
    Und jetzt muss ich entweder fliehen oder mich verstecken, sonst werde ich
    ebenfalls umgebracht. Wie eine Ratte habe ich monatelang in verschiedenen
    Löchern gehaust und ein paar gestohlene Manuskripte und alte Übersetzungen
    mit mir herumgeschleppt. Ich habe gelernt, mein Aussehen zu verändern, mir
    gefälschte Papiere zu besorgen und notfalls auch ein Auto zu stehlen.
    Gelegentlich esse ich, allerdings nicht gut. Ford würde mich nicht wieder
    erkennen. Mein eigener Mann würde mich nicht erkennen! Aber ich darf über
    diese Dinge nicht länger nachdenken.
    Wie ist es soweit gekommen?
    Die Frage ist nur noch rhetorischer Art. Ich weiß genau, wie es gekommen ist.
    Ich habe dabei zugesehen. Ich habe gesehen, wie Parrish sie beide ermordet hat.
    Zwischen vorher und nachher kann man keine Brücke schlagen, die Zeiten kann
    man einander nicht anpassen. Innerhalb weniger Augenblicke wechselte ich von

    respektabel zu flüchtig, von Ehefrau zu Witwe, von Schwester zu Überlebender,
    von normal zu... diesem Zustand jetzt.
    Nur der Hass treibt mich noch weiter.
    Es ist ein so starker und reiner Hass, dass er mir manchmal schon unheimlich ist.
    Kann man durch Hass geläutert werden? Kann er all die kleinen Hindernisse aus
    dem Weg räumen, damit man ihn voll und ganz ausleben kann? Ich glaube ja,
    denn in meinem Fall scheint es so gewesen zu sein. Ich will, dass Parrish für das,
    was er mir und den von mir geliebten Menschen angetan hat, bezahlen soll. Ich
    will, dass er umkommt. Ich will nicht, dass Ford und Bryant für nichts und wieder
    nichts sterben mussten. Also muss ich auch die Stiftung angreifen, nicht nur
    Parrish. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich brauchen werde, um mein Ziel zu
    erreichen. Ich weiß nicht, ob ich es rechtzeitig schaffen werde oder bei dem
    Versuch umkomme. Aber versuchen kann ich es, denn Hass und Rache sind
    alles, was mir noch geblieben ist.
    Ich muss den Schwarzen Niall finden.«
    Sie hielt inne und starrte auf den Bildschirm, Während des Studiums hatte sie ein
    Tagebuch mit einem weichen Ledereinband besessen. Ford hatte es ihr zu ihrem
    ersten gemeinsamen Weihnachten geschenkt. Sie hatte darin ihre Arbeitserfolge,
    die Fortschritte bei ihren Übersetzungen verzeichnen wollen, statt dessen aber
    war es zu einem persönlichen Tagebuch geworden. Als sie dann einen
    Laptopcomputer bekommen hatte, hatte sie die Angewohnheit auf die
    elektronische Seite übertragen.
    Im Tagebuch hatte sie auch ihre Flucht vor Parrish Sawyer dokumentiert. Nur
    dem Tagebuch hatte sie ihre aufgestaute Trauer anvertrauen können, nur dort
    durfte sie um Ford und Bryant trauern. Ihm hatte sie auch ihre wachsende
    Faszination, ihre zwischen Unglauben und Erstaunen wechselnden Gefühle über
    die alten Manuskripte mitgeteilt, deretwegen Ford und Bryant ihr Leben hatten
    lassen müssen. Erst hatte sie den Unterlagen nicht glauben wollen, aber dann
    hatte es zu viele sich deckende Hinweise gegeben, als dass es lauter Zufälle
    hätten sein können. Auch Parrish hatte die in den Dokumenten verborgenen
    Geheimnisse ernst genommen. Und schließlich hatte auch Grace daran geglaubt.
    Behutsam schloss sie die Datei, schaltete den Laptop aus und stellte ihn
    vorsichtig zur Seite. Sie wusste nicht, ob sie ihre Sachen mitnehmen konnte oder
    ob sie bei ihrer dortigen Ankunft kein Hemd mehr auf dem Leib hätte. Sie hatte
    nicht gescherzt, als sie über ihre Nacktheit gesprochen hatte.

    Sie konnte überhaupt gar nichts mit Sicherheit sagen, sie wusste noch nicht
    einmal, ob die ganze Prozedur überhaupt klappen würde. Wenn nicht, so wäre
    wenigstens nur Harmony Zeuge, wie lächerlich sie sich gemacht hatte. Wenn es
    nicht funktionieren sollte, dann würde sie einen anderen Weg finden, die Stiftung
    und Parrish zu Fall zu bringen. Wenn es jedoch funktionierte...
    Sie atmete tief ein. Sie hatte alles vorbereitet, wieder und wieder ihre
    Berechnungen kontrolliert. Sie hatte die richtigen Mineralien gefunden, die Felsen
    nämlich, damit die Stromleitfähigkeit erhöht wurde. Sie hatte die
    vorgeschriebene Wassermenge getrunken, die sie mittels ihrem Gewicht und der
    Anzahl der zu

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