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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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erfasste sie.
    Sie drückte ihre Tasche an sich und versuchte, sich ein wenig von den
    kämpfenden Männern zu entfernen. Sie stolperte über etwas Weiches, Warmes

    und fiel rücklings hin. Sie setzte sich wieder auf und sah, dass ihre Beine über
    einem blutverschmierten toten Mann lagen. Ein Schrei stieg in ihrer Kehle auf
    und blieb dort stecken. Hastig sprang sie auf und wandte unsicher den Kopf, um
    sich zu orientieren.
    Sie befanden sich in dem Tal, das just unter den Steinen lag, wo sie sich der
    Prozedur ausgesetzt hatte. Die Situation war der reinste Irrsinn. Manche Männer
    waren beritten, die meisten jedoch marschierten zu Fuß. Sie rannten, griffen an,
    stießen und schlitzten auf. Panik erfasste sie, denn sie konnte nirgendwo den
    Schwarzen Niall entdecken. Sie konnte keinen großen Mann mit einer wehenden
    schwarzen Haarmähne ausmachen, der mühelos und einhändig ein riesiges
    Schwert schwang. Lag er vielleicht irgendwo mitten in diesem Gemetzel und
    fügte sein Blut dem roten Blutmeer hinzu?
    Sie musste zugeben, dass sie trotz ihrer Träume eigentlich gar keine Ahnung
    hatte, wie er wirklich aussah. Der Hüter des Schatzes würde eben nicht mit
    einem feurigen Schwert zu sehen sein, er würde so aussehen wie alle anderen
    auch. Er hätte einer der beiden verbissenen Kämpfer sein können, die beinahe
    auf sie gefallen wären, ohne dass sie ihn erkannt hätte.
    Wie also sollte sie ihn jetzt finden? Sollte sie auf den Berg steigen und aus voller
    Kehle »Schwarzer Niall« brüllen?
    »Niall Dhu! Niall Dhu! «
    Sie hörte vom anderen Ende des Schlachtfelds das Gebrüll. Alle Männer strebten
    plötzlich in diese Richtung. Grace zog sich zurück und kletterte ein wenig den
    Hang hinauf, um so einen besseren Überblick zu bekommen.
    »Niall Dhu! «
    Auf einmal verstand sie die Worte. Dhu bedeutete »schwarz«. Sie riefen seinen
    Namen.
    Ihr wich das Blut aus dem Gesicht. War er von einem Schwert getroffen worden?
    Sie stürzte los. Ihre Füße rutschten auf dem roten Matsch aus, den die vielen
    Füße aufgelockert hatten. Sie wurde von dem unwiderstehlichen Bedürfnis
    getrieben, bei ihm zu sein. Er durfte nicht tot sein. Nein, nicht Niall. Er war
    unbesiegbar, er war der gefürchtetste Krieger der christlichen Welt.
    Die Männer wechselten die Richtung und liefen jetzt auf sie zu. Da wurde sie sich
    der Tatsache bewusst, dass sie auf einem Schlachtfeld des vierzehnten
    Jahrhunderts stand. Wenn diese Männer sie erst einmal gefangen hatten, würden
    sie sie vermutlich vergewaltigen und anschließend umbringen.

    Sie machte auf dem Absatz kehrt und rannte los.
    Das aber hatte ungefähr dieselbe Wirkung, wie einem Stier ein rotes Tuch vor die
    Nase zu halten. Die Männer waren ohnehin im Blutrausch, und ein kollektiver
    Schrei entrang sich ihren Kehlen, als sie ihrer gewahr wurden. Grace hob ihre
    Röcke an und schulterte ihre Tasche, die ihr beim Rennen heftig gegen die Beine
    schlug. Sie wollte Luft holen, aber Panik verschnürte ihr die Kehle und drohte sie
    zu ersticken.
    Der Boden bebte unter den Hufen eines Pferdes, und eine blutverschmierte,
    fleischige Hand griff nach ihr. Grace schrie auf, als plötzlich alles um sie herum
    auf dem Kopf stand und sie durch die Luft gewirbelt wurde. Sie landete auf
    einem stinkenden, mit einer Decke bedeckten Schoss. Der Mann lachte
    schallend, betatschte grob ihr Hinterteil, dann warf er das Pferd herum. Er schrie
    irgend etwas und war ganz offensichtlich hochzufrieden, sie verstand allerdings
    außer den Worten »Niall Dhu« kein Wort. Hilflos mit dem Kopf nach unten auf
    einem Pferd hängend, konnte sie nur ihre Tasche festhalten und gegen alle
    Wahrscheinlichkeit hoffen, dass der Grobian, der sie gefangen hatte, tatsächlich
    Niall Dhu selbst war. Einen Augenblick lang hatte sie ein fleischiges Gesicht mit
    einem verdreckten Bart gesehen, verglichen mit ihren Traumbildern eine
    abgrundtiefe Enttäuschung. Aber wenn es denn tatsächlich Niall sein sollte, so
    musste sie ihn wenigstens nicht länger suchen.
    Sie glaubte allerdings nicht, dass sie so viel Glück gehabt hatte.
    Der Mistkerl war bester Laune und brüllte während des Reitens irgend etwas.
    Andere Männer ritten um ihn herum, die meisten aber liefen zu Fuß. Nicht weit
    entfernt tummelten sich andere Leute, lachten und kreischten.
    Der Mann, der sie festhielt, befühlte sie mit einer derben Geste durch ihr Kleid
    hindurch zwischen den Beinen. Aus einem wütenden, unüberlegten Impuls
    heraus drehte

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