Wie Tau Auf Meiner Haut
trat er, mit dem Schwert in der
Hand, so dicht an sie heran, dass sein großer Körper das Licht der Fackel
verdeckte. »Und wie konntest du mich beobachten? «
»Das habe ich nicht getan.« Sie machte eine hilflose Geste. »Ich habe nur
geträumt.«
»Ach so, noch mehr Träume also.« Sie spürte, dass er noch wütend war, aber
seine Stimme hatte wieder den tiefen, sinnlich-verführerischen Klang, der sie
gegen ihren Willen erzittern ließ. »In deinen Träumen, meine Süße, war ich da in
dir? « flüsterte er, trat noch dichter an sie heran, legte seinen linken Arm
langsam um ihre Taille und zog sie fest zu sich heran. »Lagst du unter mir im
Bett, habe ich dich fest geritten? «
Grace bekam kaum noch Luft. Sie konnte nur noch flach und stoßweise atmen.
Sie drückte beide Hände gegen seine Brust und fühlte durch sein grobes
Leinenhemd hindurch die Hitze seines Körpers. Auch sie war erhitzt, unruhig, fast
panisch, und ihre Haut reagierte beinahe schmerzhaft empfindlich.
Sein Blick war stechend, heiß und ganz und gar aufmerksam. Seine Lippen
öffneten sich ein wenig. Sein Atem ging etwas zu schnell, als sein fester Griff um
ihre Taille sie enger und enger an sich zog, bis ihre Brüste ihn berührten. »Ich
bin ein Idiot«, murmelte er, diesmal auf gälisch. Aber sie verstand ihn dennoch.
»Für mehr habe ich leider keine Zeit, aber ich will dich wenigstens mal kurz
kosten.«
Er hob sie hoch und drängte sie gegen eine der Türen.
Sein hochgewachsener, muskulöser Körper presste sich von den Schultern bis zu
den Knien gegen sie. Der Atem stockte ihr, als sie das Ausmaß seiner Erregung
spürte. Er nutzte ihre vor Erstaunen geöffneten Lippen und küsste sie. Sein Kuss
war überwältigend, nicht wegen der Heftigkeit, sondern wegen seiner Wirkung.
Ihr Blut pulsierte, und ihr Körper drängte sich unwillkürlich gegen seinen. Er
schmeckte heiß und wild und verblüffend vertraut. Er bewegte seine Zunge mit
unglaublichem Geschick und entlockte ihr so eine Reaktion. Seine Hände
wanderten über ihren Körper, streichelten ihre Brüste und Hüften und drückten
sie an sich. Seine langen Finger glitten zwischen ihre Beine und befühlten sie
durch das Kleid hindurch. Nur den Bruchteil einer Sekunde vorher verspürte
Grace die Warnung, spürte, wie sie sich zusammenzog und wollte ihn von sich
wegdrücken, aber es war bereits zu spät. Ihre Gefühle zersplitterten in tausend
kleine Scherben, und sie drängte sich guttural aufstöhnend an ihn.
Sie spürte die Überraschung in seinem Kuss, als seine Lippen ihr Stöhnen
dämpften. Dann drückte er sie noch fester an sich, und seine geschickten Finger
streichelten sie zu voller Befriedigung. Als ihr Beben schließlich nachließ, sank sie
entkräftet gegen seinen Körper.
Sie entriss sich seinen Lippen und presste ihren schamroten Kopf gegen seine
Schulter. Noch niemals in ihrem Leben war ihr etwas derart peinlich gewesen.
Den Höhepunkt im Traum zu erreichen war schon beunruhigend genug. Es aber
in seiner Gegenwart zu tun und dazu nur durch einen einzigen Kuss und ein
eindeutiges Streicheln stimuliert worden zu sein - sie war rot vor Scham.
»Mein Mädchen«, flüsterte er mit tiefer, heiserer Stimme.
Seine Lippen drückten sich für einen kurzen Moment heiß und zärtlich gegen
ihren Hals. Sein Atem war schnell und leise keuchend, als er sie an seinem
Körper entlang auf die Füße gleiten ließ.
Sie hätte gerne den Kopf gesenkt, aber er hob ihr Kinn an, damit er ihr Gesicht
sehen konnte. Mit dem Daumen strich er über ihren weich aufgeblühten Mund.
Seine Lippen glänzten geschwollen, seine Augen waren lustvoll schmal. »Eine
Schande, dass ich jetzt gehen muss«, flüsterte er auf gälisch. »Du verbrennst
einen Mann zu einer kohligen Schwarte, aber ich würde mich bereitwillig zu
Asche verglühen lassen.« Er bückte sich und berührte ihre Lippen mit dem Mund,
dann strich er ihr über das Hinterteil und trat einen Schritt zurück.
Zitternd lehnte sich Grace gegen die Tür. Ihre Gedanken waren wie weggefegt,
ihre Knie wie Pudding. Er bewegte sich so schnell, dass er schon die Treppe
erreicht hatte, bevor sie seine Absicht erkannte. Sie riss die Augen auf.
»Nein, warte auf mich! « rief sie. »Nimm mich mit! «
Er hielt keine Sekunde inne. Seine kräftigen Beine kletterten die Treppe immer
zwei Stufen auf einmal nach oben. Er warf ihr ein Lächeln zu. »Ich danke dir für
meine Freiheit, aber meine
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