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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ihrer
    Empfindsamkeit eigentlich erkennen müssen. Sie hatte den sexuellen Unterton
    ihrer Träume rationalisiert und akzeptiert. Es war ihr dabei nicht in den Sinn
    gekommen, dass die körperliche Anziehung auch in Wirklichkeit so stark sein
    würde oder in ihrer Heftigkeit sogar noch darüber hinausgehen würde.
    Sie hatte Ford mit Ausnahme des eigentlichen Aktes in jeder Art und Weise
    betrogen und war darüber untröstlich. Wenn die Umstände andere gewesen
    wären, so war sie sich ganz sicher, dass Niall sie hätte haben können. Nachdem
    sie jetzt ihre Schwäche erkannt hatte, konnte sie sich dagegen wappnen. Sie
    durfte es nicht zulassen, dass Niall sie auch nur küsste.
    Während sie durch die Nacht ritt, wurde ihr jedoch schmerzlich bewusst, dass,
    sollte Niall sie küssen oder irgend etwas anderes mit ihr tun wollen, ihre Abwehr
    denkbar schwach sein würde.

    Creag Dhu war eine massive Burg, deren Steine die Farbe eines dunklen,
    stürmischen Himmels hatten. Anders als die Burg des Hays war sie gut erhalten.
    Dicke Steinmauern umrundeten die riesigen Türme. Der große Haupteingang war
    durch zwei, etwa sieben Meter voneinander entfernte Tore gesichert. Die
    Torwächter machten einen gesunden Eindruck, sie waren gut angezogen,
    reichlich bewaffnet und gut ausgebildet. Jeder, der in die Burg hineinwollte,
    wurde angehalten und befragt, und weder Karren noch Bündel wurden ohne
    genaueste vorherige Durchsuchung hineingelassen.
    Grace wusste, dass sie angesichts Nialls militärischer Ausbildung genau dies
    hätte erwarten sollen. Als sie jedoch jetzt Creag Dhu erblickte, fühlte sie sich
    ihrer selbstgesetzten Aufgabe nicht gewachsen. Auch nur in die Burg
    hineinzugelangen schien bereits unmöglich, wie sollte sie sie dann erst
    durchsuchen können?

    Sie musste sich versteckt halten, denn eine Fremde würde sofort Aufsehen
    erregen. Die Umgebung der Burg war dicht bevölkert, da viele aus
    Sicherheitsgründen in die Nähe der Burg gezogen waren. Hier würde jedoch
    jeder jeden kennen. Nach zwei Tagen auf dem Pferd war sie hungrig und müde.
    Sie hatte sich im Nebel verirrt, und für eine Strecke, die sie noch nicht einmal
    einen Tag hätte kosten dürfen, hatte sie zwei volle Tage gebraucht. Das Pferd
    immerhin schien zufrieden, denn es hatte reichlich weiden und trinken können.
    Die Stute hatte ein ausgeglichenes, nicht nachtragendes Temperament. Wenn sie
    das nicht gehabt hätte, hätte Grace den Ritt bestimmt nicht überlebt. Jede Faser
    ihres Körpers schmerzte, und das Hinterteil tat ihr so weh, dass sie wohl noch
    nicht einmal angesichts Huwe des Hays es wieder in den Sattel gehievt hätte.
    Sie hatte das Pferd in ein kleines Wäldchen geführt und dann in Sichtweite der
    Burg die nicht sehr aussichtsreiche Situation durchdacht. Vielleicht sollte sie
    einfach durch das Tor gehen und ihn zu sprechen wünschen. Er wäre sicherlich
    nicht angetan davon, aber schließlich hatte sie ihn aus dem Verlies befreit. Wenn
    sie ihm ihren Hunger schilderte, konnte er sie dann abweisen?
    Natürlich konnte er das, schließlich war er der Schatzhüter. Er würde sich wohl
    kaum von etwas so Fadenscheinigem wie Dankbarkeit von seiner Aufgabe
    ablenken lassen.
    Sie musste einen Weg finden, um in die Burg hineinzukommen.
    Es würde ihr nicht gelingen, sich in einem der hineinfahrenden Wagen zu
    verstecken, denn sie wurden alle durchsucht. Außerdem schienen die
    Wachposten deren Besitzer zu kennen, denn sie plauderten freundlich
    miteinander, während die Wagen durchsucht wurden. Grace aber konnte noch
    nicht einmal ihre Sprache sprechen, und somit konnte sie Fragen gar nicht erst
    beantworten. Sie könnte natürlich Altenglisch sprechen, aber damit würde sie
    sich hier oben in Schottland wohl kaum Freunde machen. Die beiden Länder
    waren schließlich seit Jahr und Tag gegeneinander im Krieg. Von dem
    schottischen Dialekt konnte sie einiges verstehen. Aber das, was sie verstand,
    waren auch nur die altenglischen Worte. Damit würde sie also nicht weit
    kommen.
    Selbst wenn sie es schaffte, in die Burg Creag Dhu zu gelangen, was dann? Die
    Burgbewohner würden sich sicherlich gegenseitig noch viel besser kennen, als sie
    die Bauern kannten, sie konnte sich also nicht einfach unter das Volk mischen
    und so einer Entdeckung entgehen. Die Burg zu erkunden würde viel Zeit kosten,

    sie müsste also nach Belieben kommen und gehen können, ohne gefragt zu
    werden. Schließlich kam sie wieder zu der alten Schlussfolgerung

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