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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ein geeigneter Kandidat im Weißen Haus saß. Statt dessen würde der
    Präsident zu ihm kommen, ebenso alle anderen angeblichen Herrscher auf der
    Welt.
    Seit Jahren bereits stand die Stiftung in den Startlöchern und wartete nur darauf,
    dass die Papiere gefunden wurden. Es war ein großes Glück, dass die Dokumente
    unter seiner Ägide gefunden wurden. Weniger glücklich war der Umstand, dass
    ein Dummkopf in Frankreich sie aus den Händen gegeben hatte. Diese
    Dokumente waren gleichbedeutend mit Macht. Mit unglaublicher Macht sogar.
    Die ganze Welt würde er in der Hand haben und sie nach seinem Gutdünken
    manipulieren. Offiziell würden das Geld und die Macht natürlich der Stiftung
    dienen und dann an seinen Nachfolger weitergegeben werden, aber er konnte
    beides sein Leben lang nutzen. Ein einfältiger Mann würde die sich daraus
    ergebenden Möglichkeiten nicht begreifen. Solcherlei Einschränkungen
    behinderten Parrish allerdings nicht.
    Er hatte keinerlei Interesse daran, auf einem bestimmten Posten zu sitzen,
    weder auf dem des Präsidenten noch auf dem des Premierministers, noch wollte
    er Kriege führen. Krieg war reine Zeitverschwendung, ein riesiger Aufwand für
    zuwenig Gewinn. Die Zeit war vorbei, da man fremde Länder erobern konnte,
    heutzutage bedeutete Krieg nichts anderes mehr als Zerstörung. Nur Geld
    bedeutete wirkliche Macht, wie Calla bereits bemerkt hatte. Wer auch immer das
    Geld kontrollierte, der kontrollierte auch die Marionetten, die im

    Scheinwerferlicht auf der Bühne standen und vorgaben, dass sie es waren, die
    die Macht innehatten.
    Die Dokumente in Graces Besitz führten zu grenzenloser Macht und zu
    uneingeschränktem Reichtum. Jahrhundertelang war überliefert worden, dass die
    Tempelbrüder über irgendeine Zauberkraft verfügten, ähnlich lachhaft wie die
    Sache mit der Bundeslade. Aber anders als manch anderes Stiftungsmitglied
    mokierte sich Parrish über diese Vorstellung: Wenn der Tempelorden tatsächlich
    über magische Kräfte verfügt hatte, wie konnte er dann so leicht durch Verrat
    zerstört werden? Offenbar war die einzige Macht, die sie besaßen, materieller
    Art. Es war ein unermesslicher Schatz, der jeden König neidisch gemacht und
    schließlich ihr Ende bedeutet hatte. Daran war nichts Magisches, obwohl im
    vierzehnten Jahrhundert das schiere Ausmaß des Schatzes jenseits aller
    Vorstellungskraft gelegen haben musste und deshalb eben durch Zauber erklärt
    wurde. Die Leute waren damals abergläubische Tölpel gewesen. Parrish jedoch
    war das ganze Gegenteil.
    Sentimental war er auch nicht. Wenn Calla ihn mit ihrem nicht geringen Maß an
    Charme einwickeln wollte, dann würde er sie enttäuschen müssen.
    »Ich möchte mit der Stiftung arbeiten«, sagte Calla, als er weiter schwieg und
    sein kalter Blick ihr Gesicht fixierte. »Mein Wissen ist um einiges nützlicher als
    das von Skip. «
    »Niemand arbeitet mit der Stiftung«, verbesserte sie Parrish. »Das korrekte Wort
    lautet für. «
    »Und was ist mit dir? « stichelte sie weiter.
    Er zuckte mit den Schultern. Er war die Stiftung auf Lebenszeit, aber das musste
    sie nicht unbedingt wissen. Es war ohnehin nicht nötig, dass er überhaupt mit ihr
    redete. Natürlich wäre es angenehm, sie in der Stiftung unter seinem Kommando
    zu haben und sie so lange herumzukommandieren, bis er ihrer müde wurde.
    Aber er würde nicht jemanden von ihrer Intelligenz und ihrer
    Durchsetzungskraft, dazu noch ganz und gar skrupellos, so nah an das Zentrum
    der Macht lassen. Er würde ständig auf der Hut sein müssen.
    Sie benetzte ihre Lippen und fixierte ihn. »Weißt du, was ich glaube? « schnurrte
    sie. »Ich glaube, dass du der Mittelpunkt des Ganzen bist. Ein Mann mit deinem
    Einfluss könnte doch alles tun und alles haben, wonach ihm verlangt. Und ich
    könnte dir helfen, es zu bekommen. « Sie war wirklich schlauer, als ihr zuträglich
    war. Mit drei Schritten stand er neben ihr und lächelte in der Dunkelheit auf sie

    herab. Calla stand regungslos. Ihr perfekt gemeißeltes Gesicht wurde durch das
    Licht aus dem Arbeitszimmer beleuchtet.
    Wieder benetzte sie unbewusst und wie eine Katze ihre Lippen.
    »Hier? « flüsterte sie. »Man wird hier mit Teleskopen beobachtet, weißt du das?
    «
    Er hielt inne. Wenn er lediglich mit ihr schlafen wollte, dann wäre es ihm
    gleichgültig, wer ihn dabei beobachtete. Da sie danach aber einen längeren
    vertikalen Spaziergang machen würde, war ihm an Zeugen nicht

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