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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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und da entsprechend
    beeinflusste. Die Stiftung bemühte sich darum, den Senator so hinzubiegen, dass
    seine Gefälligkeiten der Stiftung dienlich sein würden. Wenn sie das erreichten,
    wäre es an dem Senator, anderen den Hintern zu lecken, und Parrishs Hintern
    wäre dann derjenige, der geleckt werden würde. Dem Senator war die zukünftige
    Richtung seiner rechtlichen Bemühungen noch nicht ganz transparent. Solange
    das noch so war, überließ Parrish gerne Skip die Aufgabe, ihn bei Laune zu
    halten. Er nickte, und Skip verließ eilig das Zimmer.
    Calla lehnte an der Wand und betrachtete ihn mit kühlem, berechnendem Blick.
    Der Wind hob die Enden ihrer seidigen Haarsträhnen spielerisch an. In der

    nächtlichen Beleuchtung sah ihr Haar so dunkel aus wie das von Grace. Vielleicht
    sollte er sie noch nehmen, ehe er sie über das Balkongitter beförderte, dachte
    Parrish und spürte, wie ihn der Gedanke erregte.
    »Ja, ich weiß über die Stiftung Bescheid«, murmelte Calla, die ihren Blick nicht
    von seinem Gesicht nahm. »Skip ist so ein Dummkopf. Er lässt alle möglichen
    Papiere im Büro herumliegen, so dass jeder sie einsehen kann. Du solltest ihn
    lieber loswerden und statt dessen mit mir arbeiten. «
    Parrish hob die Augenbrauen. Sie hatte recht: Skip war wirklich ein Dummkopf.
    Seine Nachlässigkeit war unentschuldbar. Man würde sich seiner annehmen
    müssen. Die gute Calla aber war absolut nicht auf den Kopf gefallen, und das
    Problem, was mit ihr zu machen sei, musste umgehend entschieden werden.
    Er lehnte sich gegen die Balkonmauer. In seiner schwarzen Seidenhose und dem
    weißen Abendjackett wirkte er äußerst schlank und elegant. Sein lässiges Image
    war einerseits kalkuliert, andererseits entsprach es auch seinem Stil. Es machte
    die Menschen für die eisige Wirklichkeit blind, die sich unter der Seide verbarg.
    Er ahnte jedoch, dass Calla, anders als andere Menschen, ihn sofort richtig
    eingeschätzt hatte und genau wusste, wie kurz sie noch zu leben hatte. Aber
    statt panisch zu reagieren, erregte sie die Gefahr. Unter dem eng anliegenden
    dunkelblauen Kleid stachen ihre Knospen hervor.
    »Skip ist es, der die Verbindungen und das Geld hat«, bemerkte er wie nebenbei,
    obwohl auch seine Erregung stieg. Grace war die einzige andere Frau, die ihn
    ebenfalls sofort richtig eingeschätzt und seinem Charme widerstanden hatte.
    Calla machte keinerlei Anstalten, sich ihm zu widersetzen, aber allein schon ihre
    Ähnlichkeit erregte Parrish. Es würde nicht so sein wie mit Grace, denn Grace
    war von einer Unschuld und von solcher Unkorrumpierbarkeit, dass sie Parrish zu
    ungeahnten Anstrengungen treiben würde, sie in den Dreck zu ziehen. Bei Calla
    allerdings bezweifelte er, dass es irgendeinen Dreck gäbe, durch den sie noch
    nicht gezogen worden war. In gewisser Hinsicht bildete Calla ein verdrehtes,
    korrumpiertes Gegenstück zu Grace. Und er wollte sie besitzen.
    Calla bedachte seine Bemerkung mit einem Grinsen. »Du glaubst, er hat die
    Macht, weil er das Geld in der Hand hat. Wo aber liegt die eigentliche Macht, bei
    dem Mann, der das Geld in den Händen hält, oder bei der Frau, die den Mann in
    der Hand hat? Was ich über die einflussreichsten Männer dieser Stadt weiß, ist
    zehnmal nützlicher als Skips gesellschaftlichen Verbindungen. «
    »Benutzt du das Wort >wissen< im biblischen Sinne? «

    Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, aber sie ging auf den Angriff nicht
    weiter ein. »Die Stiftung hat wirkliche Macht. Vergiss die Gewerkschaften, die
    politischen Parteien, denn sie alle haben ihre Verbindungen ja durch die Stiftung,
    nicht wahr? Ganz gleich, welche Partei im Weißen Haus reagiert, du hast immer
    eine direkte Telefonleitung zum Präsidenten. « Meist stimmte das, aber eben
    nicht immer. Die Stiftung hatte mit den letzten beiden republikanischen
    Präsidenten wenig Glück gehabt, auch nicht mit dem der demokratischen Partei
    davor. Vor vier Jahren jedoch hatte sich das Blatt gewendet, und er hatte schnell
    die Gelegenheit ergriffen, der Stiftung das zukommen zu lassen, was ihr
    sechzehn lange Jahre verwehrt worden war. Er bemühte sich sehr, dass man
    diesen garantierten Einfluss noch mindestens vier weitere Jahre würde ausüben
    können. Die Politik war zwar langweilig, zur Zeit aber unumgänglich. Wenn er
    erst einmal die Dokumente in den Händen hielt, die Grace jetzt hatte, dann
    würde er sich nicht mehr darum kümmern müssen, die Politik so zu beeinflussen,
    dass

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