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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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trockener Wein. Sein Gastgeber Bayard
    »Skip« Saunders hielt sich selbst für einen ausgesprochenen Weinkenner und
    gab sich alle Mühe, Parrish zu beeindrucken, indem er seine besten Flaschen
    hervorholte.
    Parrish war es gewöhnt, dass Stiftungsmitglieder bei seinem Besuch etwas
    unruhig wurden. Er hätte zwar einen guten Champagner oder einen bitteren
    Martini, ja sogar einen gut gealterten Bourbon bevorzugt, dennoch zeigte er sich
    immer sehr angetan von den Bemühungen seiner Gastgeber.
    Skip - ein geradezu lächerlicher Kosename für einen erwachsenen Mann - war
    einer der wohlhabendsten und einflussreichsten Stiftungsmitglieder. Er lebte in
    Chicago, der eigentliche Grund für Parrishs Besuch. Obwohl Conrad keine weitere
    Spur von Grace gefunden hatte, war er sich doch sicher, dass sie nach Chicago
    gegangen war. Und Parrish traute dem Killer. Skip Saunders würde ihn in seiner
    Suche unterstützen, sowohl logistisch als auch durch seinen Einfluss. Sollte sich
    Graces Gefangennahme als zu unangenehm, in anderen Worten als zu öffentlich
    gestalten, dann konnte Skip ein paar Worte in dieses oder jenes Ohr flüstern,
    und die Sache würde sich ganz einfach in Luft auflösen, als ob sie niemals
    existiert hätte. Parrish war von dieser Aussicht sehr angetan.
    Wovon er noch mehr angetan wäre, dachte er, als sein Blick sich kurz mit dem
    von Saunders Frau Calla traf, wäre ein knapp bemessenes Schäferstündchen mit
    der wunderschönen Frau Saunders. Was für eine Trophäe sie doch war, ein
    weiterer Beweis für die Verführungskraft von Geld und Macht. Die erste Frau, die
    sowohl Saunders jugendliche Kraft als auch seinen jungen Samen erhalten hatte
    und ihm zwei über alle Maßen verwöhnte Kinder geboren hatte, war jetzt leider
    schon an die Fünfzig und nicht mehr jung und anziehend genug, um sein Ego zu
    befriedigen. Parrish hatte die Bekanntschaft der ersten Frau von Saunders
    gemacht, als sie noch Frau Saunders war, und war von ihrem sprühenden Witz
    und Verstand begeistert gewesen. Bei langweiligen sozialen Verpflichtungen

    hätte er sie jeder anderen als Tischdame an seiner Seite vorgezogen. Wenn sich
    die Position allerdings unter ihm verlagerte, dann würde er ganz eindeutig die
    wunderschöne Calla vorziehen. Saunders war ein Dumpfkopf. Er hätte die erste
    Frau als guten Kumpel behalten und Calla nebenbei genießen sollen. Aber
    Männer, die sich von ihren Trieben leiten ließen, fällten eben oft unkluge
    Entscheidungen.
    Calla war wirklich sehr verführerisch. Parrishs Umgangsformen waren viel zu
    formvollendet, als dass er sie offen angestarrt hätte, aber jeder Blick maß sie
    doch eingehend. Sie war ungefähr ein Meter siebzig, gertenschlank und perfekt
    mit einem schlichten, dunkelblauen Schlauchkleid angezogen, das jede ihrer mit
    Silikon unterstützten Kurven und fettabgesaugten Rundungen abzeichnete und
    genügend nackte Haut zeigte, um darauf ihre vielen Diamanten und Saphire zur
    Schau zu tragen. Sie war eine auffallende Frau mit einem goldenen Teint und
    großen, hellblauen Augen. Was ihn aber am meisten faszinierte, war ihr langes,
    glatt den Rücken hinunterhängendes Haar. Die Frau war schlau. Sie wusste, dass
    ihre Haare, die sich jeder ihrer Bewegungen anpassten, Männer magnetisch
    anzogen. Sie waren zwar nicht ganz so lang wie die von Grace, dachte er
    beiläufig, noch waren sie so dunkel, aber immerhin...
    Sie war größer und schlanker als Grace. Vermutlich war sie seit ihrem achten
    Lebensjahr nicht mehr vor Scham errötet, denn ihr Blick hatte nichts von der
    Unschuld und der Vertrauensseligkeit von Grace. Ihre Lippen waren zwar nicht
    schmal, aber sie hatten auch nicht die unbewusste Sinnlichkeit von Graces
    Lippen. Ihre Haare jedoch... er wollte seine Faust in diese Haare winden und sie
    festhalten, während er sie benutzte. Er würde die Augen schließen und sich
    einbilden, sie sei kleiner, weicher und ihr Haar in seiner Hand wäre dick und
    samtig wie das eines dunklen Nerzes.
    Später vielleicht, dachte er und warf ihr einen ausdauernden, kühlen Blick zu,
    von dem er annehmen durfte, dass sie ihn nicht missverstand. Eine ihrer elegant
    geschwungenen Augenbrauen schob sich nach oben, als sie seine Absicht
    registrierte. Ihre Lippen lächelten sowohl verführerisch als auch zufrieden.
    Wieder einmal hatte sie den mächtigsten Mann in der Arena anzuziehen
    vermocht, was sie offensichtlich befriedigte.
    Nachdem er diese Nebensächlichkeit geregelt hatte, wandte sich

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