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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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kämpfte immer
    lautlos, nicht grunzend oder brüllend wie die anderen Männer, und spürte so
    instinktiv während seines Kampfes, wo der nächste Feind ihm auflauerte.
    Noch bevor er sein Schwert wieder zurückgezogen hatte, schwang er die Axt, um
    einen weiteren Angreifer abzuwehren. Metall klirrte, als das Schwert auf die Axt
    traf. Der Aufprall ließ seinen Arm erstarren. Sein kräftiges Bein presste dem
    Pferd in die Flanke und ließ ihn zu seinem neuen Herausforderer herumschnellen.
    Morvan von Hay warf sich auf ihn und benutzte sein nicht geringes Gewicht, um
    Niall vom Pferd zu stürzen.
    Niall jedoch hatte sein Pferd vor Morvans gewichtigem Körper zurückgezogen.
    Fluchend richtete sich der junge Mann wieder auf. Zähnefletschend riss er das
    Schwert zu einer erneuten Attacke nach hinten zurück. »Unehelicher! « zischte
    Morvan.
    Niall zuckte bei dieser Bezeichnung nicht einmal mit der Wimper. Er schwang
    einfach nur sein Schwert abwehrend herum und schlug mit der Axt den Schädel
    des Tölpels entzwei. Mit einem Ruck zog er seine Waffe hervor und wollte sich
    dem nächsten Angreifer zuwenden, aber es war keiner mehr da. Seine Männer
    hatten ebenso hart gekämpft wie er. Diejenigen aus dem Hayclan, die zu Pferde

    geritten waren, lagen nun tot übereinander. Ihr Blut verwandelte die Erde zu
    Schlamm. Der altbekannte Geruch von Blut begleitete ihr Sterben. Nialls dunkler
    Blick überflog seine Leute. Zwei waren verwundet, einer davon schwer.
    »Clennan«, wandte er sich scharf an den Mann, der am Schenkel verwundet
    worden war. »Kümmere dich um Leod. « Dann raste er mit seinen verbleibenden
    dreizehn Mann auf diejenigen des Hayclans zu, die zu Fuß gekommen waren.
    Ihre Flucht war sinnlos, denn ein Reiter hatte gegenüber einem zu Fuß gehenden
    Mann unschätzbare Vorteile. Die Tiere als solche waren schon eine Art Waffe,
    denn ihre mit Stahl beschlagenen Hufe und ihr enormes Gewicht trampelten all
    die einfach nieder, die nicht mehr ausweichen konnten. Niall wölbte sich über
    den Pferderücken, der Blutrausch hatte ihn ergriffen, als er das Schwert und die
    Axt schwang und abwechselnd angriff und sich verteidigte. Er war wie eine
    dunkle Todesklinge, unglaublich elegant in seinem todbringenden Tanz. Fünf
    Männer fielen unter ihm, einer davon wurde von dem schweren Schwert geköpft.
    Niall spürte noch nicht einmal den Widerstand, als sich seine Klinge durch den
    Knochen schlug.
    Das Blutbad dauerte nicht länger als zwei Minuten. Dann wurde es wieder still in
    der Schlucht, das Klirren der Klingen wich einem gelegentlich hörbaren Stöhnen.
    Niall blickte sich um. Er erwartete nicht, dass seine Männer alle unverletzt
    davongekommen waren. Der junge Ödar war tot und lag ausgestreckt unter dem
    Körper eines Hayclanmannes. Seine blauen Augen starrten blind in die Luft. Sim
    war von einem Schwert an der Seite verletzt worden und fluchte wild, während
    er das Blut zu stillen versuchte. Niall entschied, dass er mit nach Hause reiten
    konnte.
    Goraidh dagegen lag mit blutender Stirn bewusstlos auf dem Boden. Alle hatten
    kleine Schnitte oder blaue Flecken abbekommen, er miteinbezogen, aber das
    zählte nicht. Mit zwei Verwundeten nach dem ersten Angriff hatte er noch zehn
    gesunde übrig, denn zwei würden zurückbleiben, den verwundeten Männern
    helfen und die Viehherden nach Creag Dhu zurücktreiben müssen.
    »Muir und Crannog bleiben bei den Verwundeten, Sim und Clennan treiben das
    Vieh zurück. « Die zwei Männer schienen über seinen Befehl nicht glücklich, aber
    sie fügten sich in die Notwendigkeit.
    Sie konnten nicht ebenso schnell, wie sie gekommen waren, wieder zurückreiten.
    Jetzt waren die Pferde erschöpft. Niall ließ sie gemächlich traben, während sein
    Kriegerherz auf dem Weg zu seinem nächsten Kampf wild schlug. Der Wind fuhr

    ihm durch das lange Haar und trocknete den Schweiß des Kampfes. Seine
    Schenkel umspannten das kräftige Tier unter ihm. Der dicke Schottenstoff um
    seine Taille gab ihm ein Gefühl der Freiheit, die ihm Kutte, Gürtel und das warme
    Unterzeug aus Schafsfell verwehrt hatten, und er ergötzte sich an seiner
    unbehinderten Freiheit.
    Er hatte die körperlichen Einschränkungen des Mönchslebens schnell abgelegt,
    hatte sein Haar lang wachsen lassen, seinen Bart rasiert und das verhasste
    Schafsfell abgelegt. Obwohl er einer der ihren geworden war, hatte doch immer
    ein Teil von ihm noch der Wildheit und Freiheit Schottlands nachgetrauert, den
    Bergen

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