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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Dort war der Schatz sicher, und kein Mensch würde ihm
    ihn wieder entreißen können.
    Huwe war ein Tölpel, allerdings ein gefährlicher. Er war ein aufgeblasener,
    bulliger Mann, der sich schnell herausgefordert fühlte, jedoch viel zu stur war,
    um zu erkennen, wann die Gegenseite überlegen war. Niall war sowohl aus
    Neigung als auch von der Ausbildung her durch und durch Soldat. Er hasste
    unvorsichtige Entschlüsse, die unnötig Leben forderten. Normalerweise versuchte

    er im Hochland jene Unruhe zu vermeiden, bei der er Robert um dessen
    Intervention hätte bitten müssen. Er wusste nur zu gut, dass es seinem Bruder
    Schwierigkeiten machen konnte, da der die Abtrünnigen von Creag Dhu nicht
    vertreiben wollte. Dennoch war Niall jetzt am Ende seiner Geduld angelangt.
    Denn mit der Bedrohung von Creag Dhu bedrohte der Hayclan gleichzeitig auch
    den Schatz - und musste seine Unbesonnenheit mit dem Leben bezahlen.
    Ein gutes Pferd konnte für den Ausgang einer Schlacht ausschlaggebend sein.
    Deshalb hatte sich Niall bereits seit Jahren darum bemüht, seinen Männern nur
    die allerbesten Pferde zukommen zu lassen. Unterbrechungen gestatteten sie
    sich nur, um den kräftigen Tieren Wasser zu geben und ihnen eine kurze Pause
    zu gönnen. Noch am Vormittag überholten sie die Plünderer.
    Die Plünderer befanden sich mitten in einer engen Schlucht, voll gepackt mit all
    den geraubten Dingen und eine Herde gestohlener Kühe vor sich hertreibend. Die
    Morgensonne glitzerte in dem Nebel, der wie ein Schleier über ihren Köpfen hing.
    Jeder Fluchtweg war ihnen versperrt. Als Niall und seine Leute aus dem Wald
    heraus auf sie zurasten, standen sie einen Augenblick unschlüssig herum, dann
    wurden sie von einer panischen Verwirrung ergriffen.
    Die alte Frau hatte recht gehabt, der Feind zählte tatsächlich an die vierzig Mann.
    Das bedeutete fast drei Mann zu einem, aber fast die Hälfte der vierzig war zu
    Fuß unterwegs. Nialls Lippen verzogen sich zu einem bösen Grinsen. Die
    Plünderer würden, nachdem sie sich von der relativ kleinen Anzahl ihrer Gegner
    überzeugt hatten, ihnen sicherlich entgegentreten - eine Entscheidung, die sie
    schon bald bereuen sollten.
    Wie Niall erwartet hatte, hörte man Rufe, dann sammelte sich die Gegenseite
    und raste mit allen möglichen Waffen wie Schwertern, Äxten, Hämmern, ja sogar
    einer Sense, laut rufend auf sie zu.
    »Wir halten uns zurück«, ordnete Niall an. »Lasst sie auf uns zukommen. «
    Seine Männer verteilten sich etwas, so dass sie nicht auf einem Haufen waren
    und nicht beidseitig flankiert werden konnten. Sie hielten still, während die
    stampfenden, nervösen Pferde ihre Köpfe hin und her warfen, als die schreienden
    Angreifer durch die neblige, von der Sonne beschienene Schlucht stürzten.
    Gute dreihundert Meter trennten die beiden Parteien. Dreihundert Meter sind für
    einen müden, angreifenden Mann ein weiter Weg, besonders dann, wenn er
    wegen des anstrengenden Plünderns die letzte Nacht nicht geschlafen hatte und
    nun schnell vorwärts kommen musste, um eventuellen Verfolgern zu entrinnen.

    Die ohne Pferde verlangsamten schnell, einige blieben sogar stehen. Und die, die
    immer noch stur weiterliefen, stießen keine Kampfesparolen mehr aus.
    Die den Läufern vorausjagenden Reiter waren kaum mehr an der Zahl als Nialls
    Leute. Nialls Blick fixierte einen bulligen jungen Mann, der mit wehendem
    sandfarbenem Haar ganz an der Spitze ritt. Das musste Morvan sein, der
    jähzornige, brutale Sohn des Hays, ein Ebenbild seines Vaters.
    Morvans kleine, gemeine Augen waren im Gegenzug ebenfalls auf Niall gerichtet.
    Niall hob sein Schwert. Ein Schwert konnte von den meisten Männern nur mit
    beiden Händen gehandhabt werden. Nialls Kraft und Größe aber erlaubten es
    ihm, es mit nur einer Hand zu bedienen, während seine andere für eine Keule
    oder auch eine Axt frei war. Er nahm die Zügel zwischen die Zähne und hob die
    Axt auf. Sein gut ausgebildetes Pferd bebte unter ihm. Als Morvan und seine
    Leute nur noch dreißig Meter entfernt waren, griffen Niall und seine Männer an.
    Der Zusammenstoß verlief blitzschnell. Früher hatte Niall mit Rüstung und Schild
    gekämpft, hundert Pfund Metall hatten auf ihm gelastet. Aber heute kämpfte er
    frei und wild. In seinen Augen brannte ein leidenschaftliches Feuer, als er mit
    seiner Axt ein Schwert abwehrte, um dann unter der Abwehr des Mannes mit
    seinem eigenen Schwert vorzudringen und ihn zu zerspalten. Er

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