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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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in ihre perfekte, heiße, feuchte... Seine Lenden begannen zu
    pulsieren, und sein Lächeln wurde so intensiv, wie es seine Umgebung nicht von
    ihm kannte. Es war ein unbeschwertes, herzliches Lächeln, das er seit seinem
    achtzehnten Lebensjahr nicht mehr aufgesetzt hatte. Er musste über seine
    eigene Torheit lachen, als er sich an das nur eingebildete Vergnügen erinnerte.
    Die Erinnerung war einerseits zu schmerzhaft, andererseits zu erregend, als dass
    er sie hätte vergessen können.
    Schmale Feuerzünglein loderten aus den Zweigen hervor, und er legte ein paar
    dickere Holzscheite nach. Dann streifte er sich ein Hemd über den Kopf.
    Nachdem er seinen Schottenrock umgewickelt und mit einem Gürtel befestigt
    hatte, schlang er sich die restliche Stoffbahn über die Schulter. Dann zog er sich
    dicke Wollsocken an und steckte die Füße in ein paar weiche Lederstiefel, die er
    den gröberen Schuhen seiner Umgebung vorzog. Er war niemals unbewaffnet,
    noch nicht einmal auf seiner eigenen Burg. Er ließ einen schmalen Dolch in
    seinen Schuh gleiten, steckte sich einen größeren in den Gürtel, dann hängte er
    sein Schwert ein. Er war gerade fertig, als es laut an die Tür klopfte.
    Seine dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen. Der Tag war noch nicht
    angebrochen. Ein Klopfen zu dieser Stunde konnte nur Ärger bedeuten. »Herein!
    «, bellte er.
    Die Tür ging auf, und Eilig Wishart, der Chef der Nachtwächter, steckte seinen
    hässlichen Kopf herein. Er schien erleichtert, dass Niall bereits angezogen war.
    »Überfall«, sagte er knapp in schottischem Akzent. Er entstammte dem Keithclan
    und hatte sich von seinem Clan entweder aus freien Stücken oder
    gezwungenermaßen getrennt. Die Leute aus dem Flachland sprachen
    normalerweise eher schottisch als gälisch. Wenn Eilig aufgeregt war, sprach er
    immer schottisch.

    »Wo? «
    »Im Osten. Es werden wohl die Haysleute sein. «
    Brummend verließ Niall sein Gemach. »Weck die Männer«, ordnete er an. Er
    stimmte Eilig zu. Seit mehreren Jahren hatte Huwe vom Hayclan gegen die
    Abtrünnigen von Creag Dhu einen bitteren Hass entwickelt, denn letzteren
    gehörte ein breiter Landstrich, den Huwe vormals als seinen Besitz betrachtet
    hatte. Er hatte sich lauthals bei dem Bruce beschwert, denn eine solch große
    Ansammlung gebrochener Männer aus allen Ecken und Enden Schottlands konnte
    nur Ärger bedeuten. Robert hatte seinen Bruder während einer seiner
    mitternächtlichen Besuche gewarnt, gegenüber seinem im Osten lebenden
    Nachbarn wachsam zu sein. Die Warnung wäre nicht notwendig gewesen, denn
    Niall war allen gegenüber wachsam.
    Er selbst überwachte das Satteln der Pferde und ging in die Küchen, um für sich
    und seine Männer Proviant anzuordnen. Riesige Brote backten bereits für die
    Abendmahlzeit in den Öfen, und ein großer Topf Haferschleim fing über dem
    Feuer zu köcheln an. Er brach sich ein altbackenes Stück Brot vom Vortag ab und
    spülte es mit etwas Bier die Kehle herunter. Zwischendurch gab er seine
    Anordnungen.
    Jean und die anderen hasteten herum, holten säckeweise Haferflocken und
    schlugen Brot, Käse und geräucherten Fisch in Stofflaken ein. Die großen Augen
    der Frauen blickten ängstlich, obwohl sie ihm zutrauten, die Sache in Ordnung zu
    bringen, wie er es die letzten vierzehn Jahre über auch immer getan hatte. Als er
    den Burghof betrat, fand er dort bereits lauter verängstigte Kleinbauern und
    Verwundete vor, denen man innerhalb der Burgmauern Schutz gewährt hatte.
    Große Fackeln beleuchteten die Szene. Die Pferde wurden aus den Ställen geholt,
    die Männer gingen ihre Essvorräte holen und widmeten sich den vielen kleinen
    Vorrichtungen, um in den Kampf zu ziehen. Die Verletzten blieben dort liegen,
    wo sie hingefallen waren, und die anderen eilten um sie herum, manchmal traten
    sie versehentlich auch auf sie. Eine kräftige ältere Frau bemühte sich, alle
    Verwundeten in eine Ecke zu bekommen, wo sie versorgt werden konnten.
    Männer fluchten, und manche Frauen weinten untröstlich über den Verlust ihrer
    Nächsten, ihrer Männer und Kinder oder auch über das, was ihnen die Angreifer
    angetan hatten. Manche Frauen saßen wortlos herum, ihre zerrissenen Kleider
    zeugten von Dingen, die sie nicht aussprechen wollten. Kinder drängten sich
    dicht an ihre Mütter oder aber standen einsam weinend herum. Es war Krieg.

    Niall hatte ihn schon oft gesehen und hatte sich daran gewöhnt. Einen Überfall
    auf sein Eigentum

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