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Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)

Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)

Titel: Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mersch
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genutzt werden, das heißt , abends würden 50 Einheiten Kohlenhydrate und 150 Einheiten Fette als Energie eingesetzt.
    Das ist letztendlich genau das, was der menschliche Organismus im Hungerstoffwechsel durch Reaktivierung der Ketolysef ähigkeit des Gehirns macht, eine natürliche Fähigkeit, die durch die moderne Leben s weise verkümmert ist.

    Ein Reaktivieren der Ketolysef ähigkeit des Gehirns wird automatisch für eine ausgeglichenere Energiebilanz zwischen den Organen sorgen, da es alle Organe am mächtigen und robusten Fettstoffwechsel teilhaben lässt. Ob eine solche Reaktivierung mit der ketogenen Diät, sonstigen kohlenh y dratarmen Diäten, unterkalorischer Ernährung, gelegentlichem Fasten oder irgendwann einmal gar mit Medikamenten gelingt, sei dahingestellt.
    Ein positiver Nebeneffekt dieser Maßnahme wird in aller Regel die Red u zierung der Glukoneogenese und damit die Schonung von Körpereiweiß sein, weswegen ketogene Diäten auch im Bodybuilding unter dem Namen „Anabole Diät“ [67] Anwendung finden. Können sich alle Körperorgane in Energiemangelsituationen beim Fettspeicher bedienen, besteht nur noch ein deutlich verringerter Bedarf, sich Glukose bei der „ Substanz “ via Glukoneogenese zu borgen.
    Die lebenimoptimum.info-Site gibt eine grobe Abschätzung für die ung e fähre Größenordnung möglicher Eiweißverluste [68] :
    Das Auftreten der sogenannten Ketonkörper … im Urin erklärt sich damit, dass das Gehirn, das normalerweise von Zucker lebt, im Hunger auf die Verwertung von Ketonkörpern erst umgestellt werden muss. Diese Umstellung benötigt einige Wochen, aber dann kann auch im Hunger und im Kohlenhydratmangel, das Gehirn am Leben und bei Leistung erhalten werden. In der Zwischenzeit, das heißt, bis die Sache mit den Ketonkörpern funktioniert, scheidet der Organismus überschü s sige Ketonkörper über den Urin aus, was mit hohem Wasserverlust verbunden ist. Gleichzeitig verliert der Körper im Hunger in den ersten Wochen vor allem auch Muskelgewebe, denn um das Gehirn, bis die Umstellung auf die Versorgung mit Ketonkörpern abgeschlossen ist, mit Glukose zu versorgen, wird der Zucker über die sogenannte Glukone o genese aus Eiweiß auf recht kostspielige Art erzeugt:
    Ein Gramm Traubenzucker (Glukose) kostet auf diese Art nämlich 1,8 Gramm Eiweiß (Protein), was den Abbau von 9 Gramm Muskulatur oder Bindegewebe voraussetzt.
    Beginnt man also aus einer üblichen Ernährung heraus eine Fastenkur, dann haben Gehirn , sonstiges Nervensystem und Er y throzyten in den ersten Tagen nach Beginn des Nahrungsverzichts weiterhin einen Bedarf v on 160 g Glukose pro Tag [69] . Nach Leerung der Glykogenspeicher müssen diese 160 g durch die Glukoneogenese produziert werden, womit deren Kapazitätsgrenze von 180 – 200 g pro Tag schon fast erreicht ist. Gemäß den obigen Angaben entsprechen die 160 g Glukose fast 1,5 kg Muskulatur oder Bindegewebe, die täglich für die Energiegewinnung geopfert werden müssen.
    Liegt eine Situation vor, in der der Nahrungsverzicht aus reiner Not geschieht – zum Beispiel während der Flucht eines Soldat en aus einem Gefangenenla ger, der dabei tagelang von gegnerischen Kräften verfolgt wird – dann ist leicht vorstellbar, dass der Glukosebedarf noch deutlich höhere Werte annehmen kann. Die dann benötigte Glukose kann aber gegebenenfalls nicht mehr in vollem Umfang produziert werden, da der Körper bereits damit beschäftigt ist, die Muskeln abzubauen, um das Gehirn optimal zu versorgen, denn eine erhöhte Aufmerksamkeit ist in Gefahrensituationen ebenfalls zwingend erforderlich. Die Kombination aus der suboptima len Glukosebereitstellung für plötzliche Extremanforderu n gen und dem erhebli chen Substanzverlust zug unsten der Glukoneogenese zeigt einmal mehr, dass es menschliche Großhirne, die nicht unverzögert ketolysefähig sind, nur in zivilisierten Umgebungen geben kann.
    These 4 :
            Maßgebliche Ursache der globalen Übergewichtsepidemie ist die allgemein verkümmerte Ketolysefähigkeit des Gehirns als Folge der heute üblichen kohlenhydrat- und energiereichen Ernährungsweise.
    Man sollte in diesem Zusammenhang übrigens Ketolysef ähigkeit nicht mit Ketose verwech s eln. Ketose ist ein Zustand erhöhter Blut-Ketonkörper-Spiegel, während die Ketolysef ähigkeit eines Organs nur dessen Berei t schaft beschreibt, angebotene Ketonkörper im Bedarfsfall unverzüglich zu verarbeiten. Unsere Vorfahren haben es

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