Wie verfuehrt man einen reichen Griechen - Baccara Bd 1595
besitzergeifend um ihn gelegt. Auch die Beine hatte sie mit seinen verschränkt. Der gleichmäßige Klang ihres Atems erfüllte den Raum.
Mit aller Macht holte die Wirklichkeit Theron jetzt ein. Was hatte er nur getan? Schuldgefühle wallten in ihm auf, und er hatte allen Grund dazu. Dass ihn die Lust übermannt hatte, war keine gute Ausrede.
Theron hatte Isabella begehrt und schließlich erobert. Er war sich zu jedem Zeitpunkt bewusst gewesen, was er tat. Aber in zweiunddreißig Jahren hatte er beim Liebesspiel noch nie derart die Kontrolle verloren. Auch jetzt sollte er nicht damit anfangen.
Im Rausch der Gefühle hatte er seine sonstigen Schutzvorkehrungen außer Acht gelassen. Dabei war er immer gut vorbereitet, was diese Dinge anging. Doch diesmal hatte er sich dagegen entschieden. Wenn jemand Schuld hatte, dann er allein.
Vorsichtig löste Theron sich aus Isabellas Umarmung und stand auf. Sie seufzte leise und kuschelte sich unter die Decke.
Unter der Dusche ging Theron alle möglichen Lösungen durch. Was er getan hatte, würde Konsequenzen haben. Dennoch fühlte er sich seltsam zufrieden und im Reinen mit sich. Allerdings hatte er Angst vor dem, was er tun musste. Davor, was er sagen musste.
Er schlang sich ein Handtuch um die Hüfte, ging er ins Schlafzimmer und sammelte die verstreut auf dem Boden liegenden Kleidungsstücke ein. Gott sei Dank hatte er immer Wechselsachen im Büro. Dort würde er zuerst hingehen.
Als er sich die Hose anzog, seufzte Isabella und tastete mit der Hand über das Bett. Ihr langes Haar bewegte sich bei jeder Bewegung sanft. Ihr Anblick erregte Theron.
Schlaftrunken öffnete sie die Augen. Theron beugte sich zu ihr und strich ihr eine Locke aus dem Gesicht. „Ich muss mich um ein paar Dinge kümmern, Bella. Wichtige Dinge.“
Zum Abschied küsste er sie auf die Stirn, dann verließ er wortlos das Zimmer.
Isabella stand in ein Laken gehüllt neben dem Bett und blickte auf den Waschlappen hinab. Da lag der Beweis für ihre Entjungferung.
Isabella hatte ein flaues Gefühl im Magen. Wo war Theron hingegangen? Würde er zurückkommen? Oder betrachtete er sie nur als störende Versuchung, die es loszuwerden galt? Vielleicht war er schon bei Alannis und leistete Abbitte.
Isabella schloss die Augen. Sie wollte nicht die andere Frau sein. Es fühlte sich nicht gut an, für den Liebeskummer eines Menschen verantwortlich zu sein. Aber auch ihr eigener Kummer wog schwer.
Um die aufkommende Traurigkeit zu betäuben, ließ sich Isabella ein heißes Bad ein. Ein Teil von ihr sehnte sich schmerzlich nach Theron, doch es war ein süßer Schmerz. In Erinnerung an seine Berührung, seinen Kuss, schloss Isabella die Augen.
Sie blieb so lange in der Wanne, bis das Wasser nur noch lauwarm war. Zitternd hüllte sie sich schließlich in ein Handtuch.
Die Ungewissheit lähmte sie. Was würde die Zukunft bringen?
Um nicht in Lethargie zu verfallen, zog sie sich schnell an. Sie würde nicht wie ein Teenager mit Liebeskummer herumsitzen und auf einen Mann warten, der vielleicht nie zurückkam.
Nach dem Frühstück würde sie in ihre Wohnung fahren. Die Möbel waren geliefert worden, und im Kühlschrank lagen bereits die wichtigsten Grundnahrungsmittel. Alles, was noch fehlte, würde Isabella gleich heute besorgen. Dann war es Zeit, darüber nachzudenken, was sie mit dem Rest ihres Lebens anstellen wollte.
Als sie die Tür öffnete, stand Reynolds vor ihr. Er sah ernst aus. Isabella versuchte zu lächeln, doch es misslang. „Kommen Sie rein“, sagte sie seufzend. „Dann kann ich mich wenigstens entschuldigen. Später würde ich gern etwas essen und in meine Wohnung fahren … falls Sie mich begleiten möchten.“
Jetzt lächelte Reynolds. „Sie scheinen langsam zu verstehen, wie die Dinge laufen, Miss Caplan. Mein Job wäre so viel einfacher, wenn Sie nicht ständig wegliefen.“
Isabella verzog das Gesicht. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen so viel Ärger gemacht habe.“
Reynolds Lächeln erstarb. „Haben Sie Probleme bekommen?“
Isabella zögerte. Dann wedelte sie ungeduldig mit der Hand. „Lassen Sie uns gehen. Ich bin am Verhungern!“
Theron ließ sich in seinen Schreibtischstuhl fallen und nahm das Telefon ab. Er klingelte Yannis nur ungern schon wieder aus dem Bett, aber es war wichtig.
„Ja?“, antwortete Yannis verschlafen.
„Ich habe einen Fehler gemacht“, begann Theron.
„Theron?“, fragte Yannis. Er klang alarmiert. „Warum zum Teufel rufst du mich mitten
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