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Wie vernascht man einen Millionär?

Wie vernascht man einen Millionär?

Titel: Wie vernascht man einen Millionär? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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Wasserleitung getroffen. Jetzt kriegt Johnson statt einem Haus einen Jachthafen.“
    Besorgt schüttelte Sean den Kopf. „Die Bautrupps fallen ja eigentlich in dein Ressort, aber wenn du meine Meinung hören willst: Wir sollten Warren entlassen. Was der schon alles verbockt hat … Er kostet uns mehr, als er einbringt.“
    „Das sehe ich genauso. Alles Weitere können wir bei unserem wöchentlichen Meeting besprechen.“
    „In Ordnung.“ Sean ging zur Tür, doch dann drehte er sich noch einmal um. „Wegen Rose – ich hoffe, es geht dir wirklich nur um den Kochunterricht.“
    „Was?“
    „Du willst sie doch wohl nicht benutzen, um dich an Dave zu rächen? Ich warne dich: Das würde uns nur in Schwierigkeiten bringen.“
    Lucas blieb ihm die Antwort schuldig. Er sah seinen jüngeren Bruder nur an, bis der schließlich mit den Achseln zuckte und ging. Doch seine Worte hallten noch lange in Lucas’ Kopf nach.
    Hatte er recht? Beschwor Lucas mit seinem Plan nur Ärger herauf?
    Er erhob sich, ging zum Fenster und schaute hinaus. Es stürmte, der Himmel war grau, und Regen peitschte gegen die Scheiben.
    Eigentlich fühlte Lucas sich ja auch nicht wohl bei dem Gedanken, Rose zu benutzen. Sean gegenüber hätte er das natürlich niemals zugegeben. Aber letztlich lief alles darauf hinaus, dass sie die Schwester des Mannes war, der ihn betrogen hatte. Ihn angelogen hatte. Und das konnte Lucas ihm nicht durchgehen lassen.
    Nein, Lügner mussten bestraft werden, das war eine eiserne Regel. Er ballte die Hände zu Fäusten. Als Kind hatte er miterleben müssen, wie seine Mutter immer wieder enttäuscht wurde, wie ihr wieder und wieder das Herz gebrochen wurde. Von den Männern, denen sie vertraut hatte. Der Erste in der langen Reihe war sein Vater Ben King gewesen. Obwohl man dem noch zugutehalten musste, dass er Lucas’ Mutter wenigstens keine Versprechungen gemacht hatte – genauso wenig wie den Müttern seiner anderen Söhne.
    Aber da waren ja noch die anderen Männer gewesen. Immer wieder hatte seine Mutter auf die große Liebe gehofft, und immer wieder war sie ausgenutzt und enttäuscht worden. Bis sie schließlich am Leben verzweifelt war.
    Nein, Lüge und Betrug konnte man nicht vergessen, durfte man nicht vergeben. Er würde dafür sorgen, dass Dave Clancy diese Lektion lernen würde.

3. KAPITEL
    „Wie geht es Rafe?“, fragte Rose über die Schulter. Sie schob den Einkaufswagen, und Lucas lief hinter ihm.
    „Wie bitte?“„Na, deinem Bruder. Rafe. Hat er nicht vor ein paar Monaten geheiratet?“
    „Ach so. Jaja. Hat er.“ Offensichtlich fühlte sich Lucas inmitten der schier endlosen Produktpalette nicht besonders wohl. Er hatte noch nie gern Essen eingekauft. Normalerweise ging er ins Restaurant, wenn er Hunger hatte, und falls er mal bei sich zu Hause ein Festmahl veranstalten wollte, konnte er jederzeit einen Koch engagieren. Warum also selber kochen lernen?
    In diesem Supermarkt fühlte er sich wie auf einem fremden Planeten. Das Neonlicht machte ihm Kopfschmerzen. Ein paar Gänge weiter schrie ein Kind, und gerade hatte eine alte Frau seinen Einkaufswagen gerammt. Damit nicht genug, sie hatte auch noch dreist behauptet, es sei seine Schuld zu gewesen. Nein, Supermärkte waren eindeutig nichts für Männer.
    In diesem Moment begann er, an seinem eigenen Plan zu zweifeln. Das Ganze war doch mehr als mühsam, zumal sein Interesse am Kochen gegen null ging. Andererseits – war es nicht alle Mühe wert, sich endlich an Dave Clancy zu rächen? Niemand betrog ungestraft einen King.
    Niemand!
    „Und?“, bohrte Rose nach. „Wie geht es ihm?“
    „Rafe?“ Er versuchte, sich wieder auf die Unterhaltung zu konzentrieren. „Dem geht’s gut. Scheint ganz glücklich zu sein.“
    „Das klingt ja richtig begeistert“, kommentierte sie ironisch. „Du scheinst ein großer Fan der Ehe zu sein.“ Sie griff nach einer Packung Semmelbrösel.
    „Semmelbrösel stehen aber nicht auf der Liste“, merkte Lucas an und sah sicherheitshalber noch einmal nach.
    „Ich weiß, aber es ist nie falsch, sie im Haus zu haben. Die kann man immer mal gebrauchen.“ Sie gab ihm die Packung.
    „Klar, die braucht man ja immer mal“, murmelte er gelangweilt. Im Stillen schwor er sich, den Einkauf an jemand anderen zu delegieren, falls er während dieser ganzen Geschichte doch rein zufällig kochen lernen würde.
    „Du magst Rafes Frau wohl nicht besonders …?“
    Überrascht sah er sie an. „Wie kommst du denn darauf?

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