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Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Titel: Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Tzschaschel
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sieht man auch bei diesem durchtrainierten Körper keinen einzigen angestrengten Muskel.
    Eine Eselsbrücke für drei Säulen
    Überall auf der Welt werden Bauwerke mit Säulen nach griechischem Vorbild verziert. Die Namen der drei Säulenformen – dorisch, ionisch, korinthisch – lassen sich nicht immer leicht zuordnen. Mit der unten abgebildeten Zeichnung, die die Anfangsbuchstaben der drei Bezeichnungen enthält, ist es aber ganz einfach. Am Kapitol in Washington (Sitz des US-Kongresses) befinden sich korinthische Säulen, in München auf dem Königsplatz sind an verschiedenen Bauten alle drei Stilrichtungen zu sehen.

    Die Künstler der griechischen Antike zeigen den menschlichen Körper bevorzugt nackt – warum aber zunächst nur den männlichen? Das liegt einerseits sicher an einer gewissen Ehrfurcht der kreativen Männer vor dem weiblichen Geschlecht, andererseits am offenen Umgang mit männlicher Homosexualität.
    Um 200v. Chr. werden die Skulpturen erotischer, lebendiger, ihre Bewegungen dramatischer. Auch die um 190v. Chr. von einem Unbekannten geschaffene Statue der Nike von Samothrake (griechische Insel; Fundort) ist bekleidet, aber ihr offensichtlich nasses Gewand schmiegt sich eng an ihren Körper. Die Skulptur steht heute im Pariser Louvre.
    Typisch für die spätgriechische Zeit ist auch die berühmte »Laokoon-Gruppe« (im Vatikanischen Museum in Rom). Sie zeigt den trojanischen Priester Laokoon, der seine Landsleute vor einer Falle, dem hölzernen Trojanischen Pferd, gewarnt hat, in dem sich Soldaten verstecken – nun wird er deshalb zusammen mit seinen Söhnen von zwei Schlangen erwürgt, gegen die er mit wilden Bewegungen kämpft. Das um 200v. Chr. entstandene Original ist nicht erhalten; drei Künstler aus Rhodos stellen später die heute bekannte Kopie her.
    200v. Chr. – 500 n. Chr.: Mut zur Hässlichkeit in Rom

    Die Römer bewundern die griechische Kunst so sehr, dass sie sie zunächst nur nachahmen. Bekanntes Beispiel um 220v. Chr.: der lebensgroße »Barberinische Faun«, ein nackter und muskulöser Jüngling aus Marmor, der sich ruhend
nach hinten lehnt und seine Männlichkeit offen zur Schau stellt (München, Glyptothek). So wie hier bleibt der Name des Bildhauers auch in den meisten anderen Fällen unbekannt.
    Einen eigenen Stil zu entwickeln, das trauen sich die Römer erst zur Zeit ihres ersten Kaisers Augustus (64 v. Chr. – 14 n. Chr.). Die Griechen zeigten immer die ganze Gestalt eines Menschen, nun entsteht die abgekürzte Form der Büste. Häufig zeigt sie den Menschen, wie er wirklich aussieht – mit Glatze, Doppelkinn und dicker Nase. Das ist neu und war bei den Griechen undenkbar.
    Auf Reliefs werden nun auch alltägliche Szenen dargestellt: eine Hochzeit, Jagden, auch eine Schlacht oder andere historische Ereignisse.
    Ein eindrucksvolles Beispiel des römischen Realitätssinns sind die freizügigen Fresken im Bordell der römischen Stadt Pompeji (südwestlich von Neapel): nackte Männer und Frauen beim Liebesakt – reine Pornografie und dennoch Kunst.
     

    Fresken (Einzahl: Fresko) sind Wandmalereien auf noch feuchtem Kalkputz. Da der Kalk und mit ihm die Farben schnell trocknen, muss jeder Strich auf Anhieb sitzen – Korrekturen sind nicht mehr möglich.
    Zu den eindrucksvollsten Kunstwerken des alten Roms gehört eine Büste, die den Philosophen, Anwalt und Redner Cicero (106 – 43 v. Chr.) zeigt: Seine Stirn liegt in Falten, seine Gesichtszüge hängen herunter. Ebenso schonungslos: das brutale Gesicht des Kaisers Caracalla (188 – 217) und das verhutzelte, zahnlose Greisenantlitz des Kaisers Vespasian (9 – 79).
    Im Mittelalter gehört die Kunst der Kirche

    Mittelalter (500 – 1500), das heißt: Burgen und Ritter. Aber von ihnen gibt es nur wenige Bilder, als Dekoration zu Liedtexten in Büchern. Mit farbiger Tinte werden hier Turnierszenen dargestellt, sie zeigen bunt verzierte Schlachtrösser und Rosen werfende Mädchen, um deren Gunst die Ritter kämpfen. Solche Buchmalereien sind künstlerische Raritäten, denn Bücher sind kostbar und einzigartig.
    In Klöstern malen und schreiben manche Mönche ihr ganzes Leben lang, vor allem Bibeln. Sie verzieren sie mit Bildern und Ornamenten – und haben offenbar auch Spaß dabei, wie skurrile kleine Zeichnungen beweisen: Sie zeigen zum Beispiel betrunkene Mönche, die aus Weinkrügen trinken. Kaum erkennbar versteckt in einem großen Buchstaben.
    Viele mittelalterliche Kunstwerke haben religiöse Motive und

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