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Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Titel: Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Tzschaschel
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sowjetische Zone) wird am 7. Oktober 1949 offiziell die Deutsche Demokratische Republik ( DDR ) – Deutschland ist endgültig in zwei Staaten geteilt. Da in der DDR bei Wahlen keine voneinander unabhängigen Parteien gegeneinander antreten dürfen, sondern allein die kommunistische SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) das Sagen hat, lehnen konservative Politiker in Westdeutschland nicht nur die Anerkennung des kleineren deutschen Staates ab – sie schreiben auch seinen Namen in Anführungszeichen oder sprechen von der »sogenannten DDR«. Demokratisch ist sie tatsächlich nicht: Regimekritiker werden verfolgt, und es gibt keine freie Presse.
     

    Anders als der DDR gelingt der Bundesrepublik in den Fünfzigerjahren ein enormer wirtschaftlicher Aufschwung. Wem er zu verdanken ist, weiß in dieser Zeit jeder: Wirtschaftsminister Ludwig Erhard (1897 – 1977). Der CDU-Politiker wird von allen als »Vater des Wirtschaftswunders« geschätzt, weil er den Bürgern nach entbehrungsreichen Jahren die soziale Marktwirtschaft beschert. Und das heißt für viele Menschen: Wohlstand.

     

    Anders als in der freien Marktwirtschaft kommt es in der sozialen Marktwirtschaft zu Eingriffen des Staates, um unsoziale Benachteiligungen Schwächerer zu verhindern. So kann zum Beispiel das Kartellamt verhindern, dass sich große Unternehmen zusammenschließen und ein Monopol bilden, das den Markt beherrscht und kleinere Firmen in den Ruin treibt.
     

    Im kommunistischen Ostdeutschland funktioniert die staatlich gelenkte Versorgung mit den täglichen Konsumgütern nur unzureichend, sodass auch aus diesem Grund immer mehr unzufriedene Bürger in den Westen ziehen. Um die Landflucht zu stoppen, lässt die DDR-Regierung am 13. August 1961 in Berlin eine 3,60 Meter hohe Mauer bauen. Sie wird von bewaffneten Volkspolizisten streng bewacht. Die »Vopos« haben hier ebenso einen Schießbefehl wie an der gesamten Zonengrenze – der innerdeutschen Grenze, die mit Stacheldraht, Minenfeldern und scharfen Hunden gesichert ist, um zu verhindern, dass Deutsche von Ost nach West flüchten.
    USA gegen Sowjetunion: Wettlauf der Systeme

    Als die Sowjetunion am 4. Oktober 1957 einen knapp 84 Kilo schweren künstlichen Satelliten mit dem Namen »Sputnik« ins All schießt, ist der Westen geschockt: Niemand hat damit gerechnet, dass die wirtschaftlich und technisch unterlegen geglaubten Russen zu einer solchen Leistung in der Lage
wären. Die USA haben dem nichts entgegenzusetzen. Doch der »Sputnikschock« animiert die Vereinigten Staaten zu einem groß angelegten Raumfahrtprogramm. Spätestens, als am 20. Juli 1969 der US-Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch auf dem Mond landet, haben die Amerikaner ihren Prestigeverlust endgültig wettgemacht.
     

    Im Oktober 1962 steht die Welt erneut am Rande des Abgrunds. Es gibt wohl keinen Haushalt, in dem nicht voller Angst ein und dieselbe Frage diskutiert wird: Kommt es zu einem Atomkrieg zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten? Auf der sozialistisch regierten Insel Kuba war US-Besitz enteignet oder verstaatlich worden; die USA wollten das feindliche Regime vor ihrer Haustür durch eine Invasion stürzen, was jedoch misslang. Nun sind auf der Karibikinsel Abschussrampen für sowjetische Mittelstreckenraketen installiert worden. Die Vereinigten Staaten fühlen sich bedroht, Präsident John F. Kennedy (1917 – 1963) verhängt am 22. Oktober eine Seeblockade um Kuba und fordert den Abbau der Anlagen sowie den Abzug der Raketen.
    Wie werden die Sowjets reagieren? Sechs Tage lang zittert die Welt – dann gibt die Sowjetunion nach. Als Gegenleistung versichern die USA, keine weitere Invasion gegen Kuba zu unternehmen.
    Mit der Kubakrise überschreiten die Spannungen zwischen Ost und West ihren Höhepunkt: Ohne einen bewaffneten Krieg zu beginnen, versuchen die Supermächte USA und Sowjetunion im sogenannten Kalten Krieg die jeweils andere Seite
zu übertrumpfen und unter Druck zu setzen – zum Beispiel durch stärkere Waffensysteme oder einen Vorsprung bei der Eroberung des Weltraums. Nach der Kubakrise beginnen die Regierungen mit einer Entspannungspolitik, sich behutsam anzunähern.
     
    In Deutschland gelingt es Bundeskanzler Willy Brandt (1913 – 1992), entscheidend zur Entspannung beizutragen: In den 1970 geschlossenen Ostverträgen mit Polen, der Sowjetunion und der Tschechoslowakei werden unter anderem die bestehenden Grenzen anerkannt, womit Deutschland endgültig auf die

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