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Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
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konzentrierte sich auf sie. Mit grotesk verzerrter Miene schlug er ihr erneut ins Gesicht, dann stieß er sie aufs Bett.
    Ihr wurde schwarz vor Augen. Sie schmeckte Blut, spürte es an ihren Fingern und Handgelenken. Ihre Unterarme brannten, als sie die Laken streiften. Der Gedanke an die Scherben, die in den Wunden stecken mussten, drehte ihr den Magen um. Unverzüglich warf sie sich herum und versuchte, vom Bett zu kriechen. Vergebens. Michaels schwerer Körper nagelte sie fest, bevor sie auch nur in die Nähe der Bettkante kam. Constanze schluchzte. Sie schaffte keinen Millimeter mehr, erst recht nicht, nachdem Michael auch noch ihre Hüften packte und ordinär gegen seine presste.
    »Ich werde dir zeigen, was es heißt, einen richtigen Mann im Bett zu haben.« Sein Tonfall ließ ihr das Blut in den Adern stocken.
    Sie hatte gedacht, den Zenit seiner Wut bereits überstanden zu haben. Sie hatte sich getäuscht. Er war noch lange nicht mit ihr fertig.
    In blinder Raserei griff er unter ihr Kleid und zerfetzte den Stoff mit einem Ruck. Constanze schrie und strampelte. Selbst als sie begriff, dass der Anblick ihrer nackten Beine ihn nur noch mehr anstachelte, konnte sie nicht aufhören. Panik beherrschte all ihre Sinne und ließ sie wie ein gefangenes Tier handeln. Michael scherte das wenig. Er riss ihr das Höschen vom Körper und zwang mit dem Knie ihre Beine auseinander.
    »Nein!« Constanze brachte nur noch ein heiseres Krächzen zustande. »Bitte nicht.« Ekel und Widerwille überschwemmten sie mächtiger als je zuvor. Sie wollte nur noch weg. Weg von Michael, weg von seinen brutalen Übergriffen, weg von dem sich anbahnenden Albtraum.
    Als sie ihre Gegenwehr nicht aufgab, packte Michael sie am Hals und drückte zu, bis sie würgend nach Luft rang.
    Ihre Fingernägel gruben sich in sein Fleisch, aber statt von ihr abzulassen, drückte er nur noch härter zu. Angespornt von ihrem Todeskampf ließ er seiner Gier freien Lauf. Er leckte ihr über die Wange, öffnete seine Hose und stieß rücksichtslos in sie.
    Constanze krümmte sich. Mit letzter Kraft versuchte sie, seinem Körper auszuweichen. Es half nichts. Michael war nicht zu beirren. Immer wieder rammte er sich stöhnend in sie. Irgendwann gab sie auf, lag halb tot unter ihm. Regungslos, verkrochen in ihr Innerstes, an einem fernen Ort, an dem es nichts mehr gab außer Leere.
    Erst als sich Michael wenige Minuten später keuchend von ihr hinunterrollte, gelang es ihr, wieder genügend Luft zu bekommen. Verkrampft blieb sie liegen. Sie fühlte sich wie in zwei Teile zerrissen. Jeder Zentimeter ihres Körpers pochte vor Schmerz. Der Drang, sich all die Qual von der Seele zu schreien, war beinahe übermächtig, steigerte sich mit jedem Herzschlag. Trotzdem blieb sie stumm liegen.
    Sie presste die Lippen aufeinander und wartete. Selbst als sie spürte, dass ihr Hals nach Michaels schraubstockartigem Griff anzuschwellen begann, regte sie sich nicht. Eisern beherrscht wartete sie, bis Michael eingeschlafen war.
    Genau zwanzig Mal zählte sie sein Schnarchen mit, dann kroch sie zur Bettkante. Haltlos wie ein nasser Lappen rutschte sie hinab und traf mit einem Klatschen auf dem Steinboden auf. Erschrocken hielt sie inne und betete, ihr ungeschickter Fall möge unbemerkt bleiben. Die Augen geschlossen, das schmerzende Gesicht gegen den kühlen Stein gepresst, harrte sie aus. Ihr Atem wehte rau über die blank polierte Fläche, während sie wartete und wartete. Minutenlang. Erst als sie sich sicher war, dass aus dem Bett über ihr keine Reaktion kam, kämpfte sie sich auf die Füße. Mit zusammengebissenen Zähnen schaffte sie es auf die Knie. Ihr Körper zitterte so stark, dass sie den Bettpfosten zu Hilfe nehmen musste, um aufstehen zu können. Als sie die feuchte Spur sah, die ihre Finger auf dem geschliffenen Holz hinterließen, wäre sie fast wieder hingefallen. Sie blutete immer noch. Auch das taube Gefühl an ihren Handgelenken machte deutlich, wie dringend die Schnitte versorgt werden mussten. Aber es gab etwas, was Vorrang hatte. Schwankend taumelte sie ins Nebenzimmer und trat an das Kinderbett.
    Tränen rollten über ihre Wangen und brannten in den Kratzern auf ihrem Gesicht, als sie ihren Sohn betrachtete. Irgendwann während ihres Martyriums musste er vor Erschöpfung eingeschlafen sein. Er atmete tief und gleichmäßig. Gott sei Dank!
    Einige Augenblicke wachte sie bei ihm, dann raffte sie mit flatternden Händen den Rest des Abendkleides zusammen und

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