Wie zaehmt man einen Herzensbrecher
euch beiden.“
Ich habe keine Wahl, dachte Jake. Er musste tun, was man von ihm erwartete. Aber während er nicht mitbedacht hatte, was eine Heirat mit Merlina Rossi alles nach sich ziehen würde, wusste er inzwischen eines ganz sicher: Er wollte nicht auf Merlina verzichten. Jetzt nicht. Vielleicht niemals mehr. Sie repräsentierte all die guten Dinge, die seinem Leben bislang gefehlt hatten.
13. KAPITEL
Merlina beobachtete, wie Jake mit ihrem Vater die Küche verließ, verblüfft, dass er soeben ihre Verlobung noch einmal bekräftigt hatte, indem er die Aufmerksamkeit der Frauen auf den Ring gelenkt hatte, der nun gebührend bewundert wurde.
Warum hatte Jake das getan? Ihr war klar, dass Danny und Joe mit ihren Bemerkungen über sein Geschäft bei ihm angeeckt waren. Sie hatte seine Verärgerung gespürt, obwohl er höflich genug gewesen war, sich seinerseits interessiert nach ihrem Weinanbau zu erkundigen. Der Überfall durch die Kinder am Tor schien ihm nichts ausgemacht zu haben, und die Sache mit den traditionellen Familienfußballspielen hatte ihm sogar richtig Spaß gemacht. Aber Merlina hätte sich am liebsten in ein Mauseloch verkrochen, als ihr Vater von den Bambini anfing. Zwar würde sie früher oder später mit Jake darüber sprechen müssen, weil sie unbedingt Kinder haben wollte, aber so mit der Tür ins Haus zu fallen, war natürlich abschreckend.
Ihr war auch nicht entgangen, wie er im ersten Moment erstarrt war, als ihre Mutter ihn in der typisch italienischen Art geherzt und geküsst hatte, und wie er zuvor die Frauen in der Küche angesehen hatte. Vermutlich hatte er sie mit den eleganten superschlanken Models verglichen, mit denen er normalerweise in Sydney verkehrte. Merlina konnte sich lebhaft vorstellen, was ihm dabei durch den Kopf gegangen war.
Fairerweise musste sie zugestehen, dass er überzeugend den Anschein erweckt hatte, als würde er die sehr körperbetonte herzliche Begrüßung durch den Rest ihrer weiblichen Anverwandten zu schätzen wissen. Dafür war Merlina ihm sehr dankbar. Auf diesem für ihn so fremden Territorium hatte er sich wirklich wacker geschlagen.
Was er dabei dachte, war eine ganz andere Sache. Merlina hätte viel darum gegeben in seinen Kopf … und in sein Herz zu blicken, vor allem, als Gina ihn gedrängt hatte, ihren kleinen Sohn zu bewundern. Zusammen mit der Bemerkung ihres Vaters über die Bambini musste Jake den Druck als übermächtig empfunden haben.
Zum ersten Mal in seinem Leben war er vermutlich froh gewesen, einem Raum voller Frauen entfliehen zu können. Allerdings waren die Männer der Rossis auch nicht ohne. Hatte Jake im Verlauf seines bisherigen Playboy-Lebens je bei einem Grillfest selbst Hand anlegen müssen?
Merlina fühlte sich, allein gelassen mit den Frauen in der Küche, auch nicht so wohl damit, ihren Ring zur Schau zu stellen und einen Wust von Fragen über Jake und ihre Verlobung abzuwehren. Das alles geschah viel zu schnell und war in seinen Konsequenzen weder von Jake noch von ihr richtig durchdacht worden.
„Wann werdet ihr denn heiraten?“, fragte schließlich ihre Schwester Sylvana.
„Ich weiß es nicht“, meinte Merlina schon leicht genervt.
„Aber Mama muss es wissen. Du kannst ihr nicht antun, nicht hier zu heiraten!“
Verärgert über die penetrante Art ihrer jüngeren Schwester, platzte Merlina heraus: „Hör auf, mir Vorschriften zu machen, Sylvana! Ich lasse mich zu nichts drängen. Das ist mein Leben … und Jakes. Wir heiraten, wann wir es wollen!“
Erschrocken blickten alle anderen Frauen in der Küche von ihren jeweiligen Tätigkeiten auf und starrten sie an … die Rebellin, die aus dem Nest geflohen war, anstatt sich anzupassen wie der Rest.
„Merlina …“ Maria Rossi blickte ihre eigenwillige Tochter besorgt an.
„Mama, ich bin nicht einmal sicher, ob ich ihn heiraten will“, machte sie ihren Vorbehalten Luft.
Ihre Mutter sah sie verständnislos an. „Aber du liebst ihn doch, oder?“
„Darum geht es nicht!“
„Du hast dich schon zu lange auf deine Karriere konzentriert, Merlina, sodass du jetzt einfach Angst davor hast, Ehefrau zu sein.“
In ihrer Verzweiflung griff Merlina nach diesem rettenden Strohhalm, ehe ihr die Situation völlig entglitt. „Ja, ja, genau.“
Maria Rossi nickte weise. „Deshalb fürchtete Jake, dass du seinen Ring nicht behalten würdest.“
„Ach Mama, ich weiß es einfach nicht. Er … hat mich damit überrascht.“
„Er ist ein guter Mann, Merlina.
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