Wiedersehen an der Cote dAzur
was für eine Frau du wirklich bist!“
Zorn und Verwirrung kochten in Suki hoch. Wie konnte ein halbwegs intelligenter Mann wie er nur so primitiv denken?, empörte sie sich stumm. „Glaubst du allen Ernstes, ich würde mich an einen Mann heranmachen, wenn ich wüsste, dass er verlobt ist?“
Kaltblütig zuckte er die Achseln. „Es ist zwar geschmacklos, aber vorstellen kann ich es mir bei dir durchaus. Ich glaube, du bist zu allem fähig, um dir einen Mann zu an geln. Und wenn ich daran denke, wie du mich vor sieben Jahren in dein Bett bekommen hast, ist die Vorstellung doch auch gar nicht so absurd, bella mia.“
Sie brodelte innerlich. Wie hatte sie diesen Mistkerl nur in ihr Zimmer lassen können? Bei ihrer ersten Begegnung war sie unerfahren gewesen, hatte sich von ihm demütigen lassen. Aber sie hatte auch geschworen, sich nie wieder von einem Mann so behandeln zu lassen. Sie atmete tief durch. „Ach, glaub doch, was du willst. Ich habe dir die Wahrheit gesagt. Immer wieder. Ich fürchte allerdings, es ist zwecklos, dich vom Gegenteil zu überzeugen. Du siehst doch nur, was du sehen willst!“ Sie straffte ihre Schultern. „Und wenn du sowieso nur an die alten Zeiten anknüpfen willst, dann verschwinde. Denn danach steht mir absolut nicht der Sinn!“
Pasquale rührte sich nicht vom Fleck. „Ich gehe erst, wenn du schwörst, deine Finger von Salvatore zu lassen.“
Suki kämpfte mit ihren Gefühlen. Sie erinnerte sich, wie sehr sie als junges Mädchen gerade seine Stärke geliebt hatte. Seine entschiedene Männlichkeit. Und jetzt unterstellte er ihr mit derselben Entschlossenheit Affären mit bereits gebundenen Männern? Das war wirklich das Letzte! Kämpferisch hob sie den Kopf.
„Du hast dich absolut nicht verändert, Pasquale. Du gibst hier den Latin Lover. Und dann spielst du dich als Moralapostel auf.“ Ihre Stimme klang schneidend. „Damals hast du das Liebesleben deiner Schwester überwacht, und jetzt ist deine arme Sekretärin dran. Fast könnte man meinen, dir macht es Spaß, andere zu kontrollieren.“
„Meine Sekretärin ist nicht arm, und ich kontrolliere sie nicht, sondern sie hat mich um Hilfe gebeten“, widersprach er süffisant und ging einen Schritt auf sie zu. „Übrigens heißt sie Cristina.“
Suki schnaubte empört. „Das ist ja mal wieder typisch Mann, mit Haarspaltereien von dem abzulenken, worum es eigentlich geht!“ Sie schüttelte den Kopf. „Und übrigens, wenn du Cristina das nächste Mal siehst, dann bestell ihr mein herzliches Beileid.“
Verblüfft zog Pasquale eine Braue hoch. „Was soll das denn jetzt heißen?“
Sie warf ihm einen ungeduldigen Blick zu. „Na, von deinem Standpunkt aus betrachtet, versuchst du wirklich rührend, sie zu beschützen. Aber gesetzt den Fall, du hättest recht mit deiner Vermutung, dann wärst du gerade dabei, ihre Beziehung mit einem Mann zu retten, der ihr Vertrauen schändlich missbraucht und einfach mit einer anderen Frau nach Cannes fährt.“
Seine Gesichtszüge verhärteten sich. „ Dios! Hätte es sich bei dieser Frau auch nicht um dich, cara, sondern um eine x-beliebige gehandelt, hätte ich ihr sicherlich geraten, Schluss zu machen.“
Sie blinzelte irritiert. „Was willst du damit sagen?“
Er grinste so anzüglich, dass sich ihr sämtliche Nackenhaare aufstellten. „Ich möchte Salvatores Verhalten ja gar nicht entschuldigen. Doch verstehen kann ich ihn. Wir Männer neigen nun mal dazu, in der Nähe atemberaubend schöner Frauen den Kopf zu verlieren.“ Seine Stimme wurde eine Spur heiserer. „Und du … du bist eine solch betörende Circe … Dir kann keiner widerstehen. Weißt du denn nicht mehr, wie du mir damals deinen herrlichen Körper angeboten hast und ich deinem erotischen Charme fast erlegen wäre?“
Nervös fuhr sich Suki mit ihrer Zunge über die trockenen Lippen und verkrampfte sich automatisch, als sie bemerkte, wie gebannt er auf ihren Mund sah. „Das war einmal und wird sich nie wiederholen.“
„Tatsächlich?“
Pass auf, er macht schon wieder mit dir, was er will!
Unruhe stieg in ihr auf, und Suki spannte sich an wie eine Katze vor dem Sprung.
„So sicher wäre ich mir da nicht.“ Pasquale lehnte lässig an der Wand und betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen. „Ich glaube, du weißt noch zu wenig über die ita lienische Mentalität.“ Bei seinem Blick überlief es sie heiß und kalt. „Übrigens bleiben Cristina und Salvatore wie ich gebürtige Römer, auch wenn sie
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