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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stirling
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erklärte Lucas.
    »Leg sie um, leg sie um!«, drängte Mrs. Prole.
    »Nein«, sagte Neville Hewitt. »Überlass das Lucas!«
    Rose ließ die Kette in seine Hand gleiten und wandte ihm den Rücken zu. Ausnahmsweise einmal stellte er sich nicht ungeschickt an. Sie spürte, wie seine Hände ihren Nacken streiften, und sah das silberne Herz auf ihre Brust hinuntergleiten.
    Mammy hatte ihm gesagt, er müsse sich auf ein Knie fallen lassen, ihre Hand nehmen und so sprechen, als meinte er es ernst. Daddy hatte ihm geraten, zuerst ein Wort mit Mr. Hewitt zu wechseln, um sicherzustellen, dass es kein Hindernis gab. Aber all diese klugen Ratschläge verflogen aus Lucas Fergussons Kopf, als er hinter Rosie stand und ihren Duft einatmete und ihren anmutig geschwungenen Nacken und die Wölbungen ihrer Brüste sah.
    Er legte ihr eine Hand um die Taille und die andere auf die Schulter, beugte sich zu ihr vor und flüsterte heiser: »Rosie, willst du mich heiraten?«
    Und Rose schnellte mit einem Ruck herum und sagte: »Ja.«

21
    Mr. Ogilvy konnte sich nicht denken, wieso an einem kalten grauen Nachmittag, an dem das neue Jahr erst drei Tage alt war, die Eierfrau von Drennan in seinem Hof erschien. Das Kaufen und Verkaufen von Kohle war kein allzu einträgliches Geschäft, vor allem da Mr. Ogilvy kein besonders rühriger Geschäftsmann war und keinen Versuch unternommen hatte, neue Märkte zu erschließen. Er hielt sich mit vier- bis fünfhundert Pfund im Jahr über Wasser, was ausreichte, um seinen betagten Vater und dessen neue Ehefrau zu unterstützen und sich selbst an Rindfleisch und Rotwein gütlich zu tun.
    Er lebte in einer Wohnung über dem Büro, drei kleinen, etwas verstaubten Zimmern, verbrachte aber die meiste Zeit an einem Schreibtisch im Erdgeschoss, wo seine Kunden ihn finden konnten. Er beschäftigte einen Sekretär, ein paar Stallburschen und Fahrer. Mr. Ogilvy kaufte Kohle von Lord Craigiehall oder, genauer gesagt, dem Verwalter seiner Lordschaft und lieferte sie in Körben zu den Häusern und Farmen von Hayes und Drennan aus. Seine Buchhaltung war tadellos, und seine Akten und Unterlagen waren sein Stolz und seine Freude.
    Robert Ogilvy war eben mit einer komplizierten dreispaltigen Rechnung befasst, als sein Sekretär, der in diesem Augenblick aus dem Fenster sah, warnend knurrte, und als Mr. Ogilvy den Blick hob, sah er die Frau, umrahmt von zwei kleinen Kohlehaufen, durch das Hoftor humpeln.
    »Großer Gott!«, rief er aus. Er sprang von seinem hohen Hocker, schnappte sich Mantel und Hut und eilte hinaus, um Tassie Landles zu begrüßen, bevor sie seinen Brennstoffvorrat mit einem Fluch belegen und die Kohleberge in Dreck verwandeln konnte.
    »Madame«, sagte er herzlich, »was verschafft mir die Ehre? Sind Sie für einen Korb Kohle oder zwei gekommen, um Ihr bescheidenes Häuschen zu beheizen?«
    »Ich habe Kohle«, erwiderte Tassie Landles. »Ich bin hier, um Ihnen Neuigkeiten zu überbringen, Mr. Ogilvy, da Sie Tom Brodies Freund sind.«
    »Oh!« Robert Ogilvy zuckte leicht zusammen. »Geht es wieder um seinen Vater? Ich meine, haben Sie ... äh ... von dem ... äh ... verstorbenen Brodie gehört?«
    »Nein«, sagte Tassie Landles, »in letzter Zeit nicht.«
    »Bitte treten Sie ein«, forderte Mr. Ogilvy sie auf. »Wenn Sie eine Botschaft zu überbringen haben, sitzen wir drinnen gemütlicher.«
    »Hier draußen geht es schon«, erwiderte Tassie Landles. »Ich werde nicht viel von Ihrer Zeit in Anspruch nehmen.«
    »Nun«, sagte Mr. Ogilvy, »dann lassen Sie hören!«
    »Er hat sie verloren.«
    »Sie verloren?«
    »Rose Hewitt. Sie ist mit Walter Fergussons Burschen verbandelt.«
    »Ich denke, Tom weiß, dass der junge Fergusson ... sagen wir, im Rennen ist.«
    »Es ist inzwischen mehr als nur ein Rennen«, erklärte Tassie Landles.
    »Eine Verlobung, meinen Sie, ein Eheversprechen?«
    »Aye, es sieht so aus.«
    »Sind Sie an diese Information durch eine Trance gekommen, Madame?«
    »Ich bin durch Hewitts Hausmädchen, Dorothy, an sie gekommen.«
    »Verstehe«, sagte Mr. Ogilvy. »Ist das Kind zuverlässig?«
    »Sie hat nicht genug Verstand, um mich zu belügen.«
    »Mit anderen Worten, sie hat Angst vor Ihnen.«
    »Ohne Grund«, versicherte Tassie. »Wie dem auch sei, ich habe Ihnen die Neuigkeit überbracht und überlasse es Ihnen, dafür zu sorgen, dass sie den Hügel hinauf bis zu Tom Brodie gelangt.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Warten Sie«, sagte Mr. Ogilvy. »Mich würde doch interessieren,

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