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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stirling
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Boden ihr euer Getreide mäht, und noch vor einer Woche drohte euch die Vertreibung von Hawkshill, ohne einen Farthing in euren Taschen.«
    »Durch deinen Vater«, rief ihr Tom in Erinnerung.
    »Ja, durch meinen Vater, der, nebenbei bemerkt, nicht allzu erfreut darüber ist, betrogen zu werden.«
    »Betrogen?«
    »Wie seid ihr denn zu diesem plötzlichen Geldsegen gekommen? Sag mir das, bitte schön! Wen habt ihr diesmal beschwindelt?«
    Tom blähte die Wangen. »Das heißt, du hältst mich für einen Schwindler, ja? Nun, meine Liebe, ich bin nichts dergleichen. Ich dachte, du würdest mich genug lieben, um dich zu gedulden, nur ein winziges kleines bisschen zu gedulden. Du lieber Gott, wenn du nicht einmal eine Woche auf einen Brief von einem Mann in Trauer warten kannst, dann solltest du vielleicht besser deinen Mr. Fergusson heiraten und dich von ihm mit all dem überschütten lassen, was dein kleinliches Herz begehrt.«
    Ihre Oberlippe bebte. »Wenn du so von mir denkst, Mr. Tom Brodie, dann wünsche ich dir einen guten Tag.« Sie wandte sich auf dem Absatz um und ging fort, nicht zur Brückenstraße, sondern quer über den Marktplatz zur Thimble Row.
    »Warte!« Tom sah, wie sie zögerte. »Rose, bitte warte.«
    Sie sah so klein aus – nicht zart jetzt, sondern kindlich –, dass er sich, selbst ohne sie zu begehren, danach sehnte, sie in seine Arme zu schließen und ihr zu sagen, dass er sie liebte. Aber er war sich dieser Liebe keineswegs sicher; er wusste nicht einmal, ob er Rose je geliebt hatte, denn was er tief in sich spürte, war nicht Bedauern, sondern Erleichterung. Und als sie stehen blieb und sich umsah, riss er sich die Mütze vom Kopf und verbeugte sich, eine verächtliche, arrogante, sardonische Verbeugung, die Rose beinahe das Herz brach. Doch das ahnte er nicht.

15
    »Hört ihr es klimpern?«, sagte Henry, während er sich auf die Taschen klopfte. »Jetzt müssen wir erst einmal Betsy bezahlen. Sie hat noch keinen Penny von uns gesehen, seit sie zu uns gekommen ist, und wir können uns nicht für immer auf John Rankines Nächstenliebe verlassen. Halt die Hand auf, Miss McBride!« Er zählte drei Pfund und zehn Schilling ab. »Es ist wenig genug, Mädchen, aber wir müssen auch noch Saatgut kaufen und die Pacht bezahlen.« Er griff noch einmal in seine Taschen und ließ mit lautem Poltern Guineen auf den Tisch fallen.
    »Es ist mehr als genug«, widersprach Betsy.
    »Genug, um dich bei uns zu halten?«, fragte Agnes Brodie.
    »Aye«, antwortete Betsy. »Ich würde lieber hierbleiben, wenn Mr. Rankine mich lässt.«
    Tom stand hinter ihr, mürrisch und schweigsam. Sie wandte sich zu ihm um. Ohne ein Lächeln oder ein Augenzwinkern nickte er ihr zu.
    »Wann können wir mit der nächsten Fracht rechnen, Henry?«, fragte Janet.
    »Nächste Woche, sagt Conn«, erwiderte Henry. »Allerdings sind wir Farmer, keine Schmuggler, und wir dürfen die Felder und das Vieh nicht vernachlässigen.«
    »Vor allem da wir selbst bald die Besitzer sein werden«, betonte Janet.
    »Dieser Tag wird vielleicht niemals kommen«, warf Henry ein. »Ich bezweifle, dass Hewitt Hawkshill für weniger als sieben Pfund den Acre hergeben wird, und bei aller Vorsicht kann es doch nur eine Frage der Zeit sein, bis die Zollbeamten anfangen, rund um Port Cedric herumzuschnüffeln – oder bis uns jemand für das Kopfgeld verrät.«
    »Wer würde uns das denn antun?«, fragte Janet.
    »Jeder ohne Ausnahme«, brummte Tom. »Gier macht alle Menschen gleich.«
    »Tom hat recht«, stimmte Henry ihm zu. »Wir werden immer nur eine Ladung auf einmal abwickeln, eine Jahrespacht auf die Seite legen und den restlichen Betrag in Verbesserungen stecken. Oder, wenn wir genügend Geld verdienen«, er hielt einen Moment inne, »dann könnten wir uns nach einer anderen Farm zu einem vernünftigeren Preis umsehen.«
    »Nein«, sagte Tom scharf.
    »Ist es nicht eine Überlegung wert?«, wollte Henry wissen.
    »Nein. Wir haben es Daddy versprochen.«
    »Daddy wäre der Erste, der uns von diesem Versprechen entbinden würde, wenn er glauben würde, wir könnten etwas Besseres für uns finden«, bemerkte Henry.
    »Wir können nichts Besseres finden als das, was wir hier haben«, sagte Tom.
    »Das sind ja ganz neue Töne«, entfuhr es Janet.
    »Ich passe mich nur an die veränderten Umstände an«, sagte Tom zu ihr.
    »Und was, wenn sich die Umstände wieder ändern, mein Sohn?«, wollte seine Mutter wissen.
    »Wir werden uns wie immer mit dem Wind

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