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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stirling
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Ihnen befohlen, habe ich recht?«
    »Das hat er«, gab Tom zu.
    »Und Sie haben ihm gehorcht, wie ein Sohn seinem Vater stets gehorcht?«
    »Das haben wir.«
    »Sie alle?«
    »Alle bis auf Janet«, antwortete Tom. »Wir ... wir haben ihn erstickt.«
    »Hat er Widerstand geleistet?«
    »Nein.«
    »Aber seine Zeit war noch nicht gekommen, oder?«
    »Ja, seine Zeit war noch nicht ganz gekommen«, sagte Tom. »Ist das der Grund, weshalb er keinen Frieden findet?«
    »Was haben Sie ihm versprochen?«
    »An Hawkshill festzuhalten.«
    »Können Sie das denn?«
    »Aye, das können wir«, erklärte Tom. »Gott sei Dank, das können wir.«
    »War das Ihr einziges Versprechen?«
    Tom  zögerte kurz. »Nein.«
    »Was waren die anderen?«
    Tom schüttelte stur den Kopf.
    »Betsy McBride zu heiraten?«, fragte Tassie.
    »Hat Daddy das zu Ihnen gesagt?«
    »Ihr Daddy hat keine Stimme in der unsichtbaren Welt.«
    »Im Himmel, meinen Sie?«, fragte Tom.
    »In einer Welt, die kurz vor dem Himmel liegt.«
    »Harrt er dort aus, weil wir ihn ermordet haben?«
    »Er ist dort, weil sein Geist keinen Frieden findet. So viel kann ich Ihnen sagen.«
    »Wie kann ich ihm helfen?«, fragte Tom. »Was kann ich tun?«
    Tassie hob die Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    »Können Sie mit diesem Geist kommunizieren, der in seinem Namen spricht?«
    »Ich dachte, Sie glauben nicht an Geister?«
    »Ach, verdammt«, knurrte Tom. »Können Sie ihn nun rufen oder nicht?«
    »Das kann ich nicht.« Tassie zuckte wieder mit den Schultern. »Was wollen Sie von ihm?«
    »Ich will, dass er Frieden findet.«
    »Sie sind es, der Frieden finden will, Tom Brodie«, sagte Tassie. »Ob es ein rastloser Geist ist oder Gewissensqualen, die Sie heimsuchen – es gibt kein schlimmeres Versprechen als das, das einem Sterbenden gegeben wurde.«
    »Weil man nie davon entbunden werden kann?«
    »Weil es leicht gebrochen werden kann«, sagte Tassie.
    »Und weil niemand es erfahren wird, meinen Sie«, fügte Tom hinzu, »weil niemand es je erfahren wird.«
    »Nur Sie wissen es«, sagte Tassie. »Nur Sie.«
    Es war zu kalt, um draußen zu sitzen. Mehrere alte Männer kauerten um den Kamin, zogen an Pfeifen und nippten an ihren Gläsern, während sie das Kommen und Gehen beobachteten. Sehr unterhaltsam konnte das für die Alten allerdings kaum sein, denn in der Taverne war um diese nachmittägliche Stunde nicht allzu viel los. Sie hatten bereits das Fieber erörtert, das in die Stadt gekommen war, und waren sich einig gewesen, dass Alkohol und Tabak die idealen Mittel waren, um die Seuche in Schach zu halten.
    Conn stellte zwei Gläser Whisky auf den Tisch und zwängte sich auf einen Eckplatz. Sein Mantel war aufgeknöpft, und seine Ziegenlederweste stand offen. »Haben Sie das Geld?«, fragte er.
    »Ja«, sagte Henry. »In einem Geldbeutel in meiner Hosentasche.«
    »Lassen Sie es einstweilen dort versteckt«, raunte Conn. »Ist alles vollzählig?«
    »Bis auf den letzten Penny«, antwortete Henry.
    »Ist alles gut gegangen?«
    »Es ist schnell gegangen«, sagte Henry. »Sie sind in null Komma nichts gekommen und waren gleich wieder fort. Ich nehme an, Sie hatten schon früher geschäftlich mit Dingle zu tun?«
    »Viele Male«, erklärte Conn. »Mit ihm und seinen entzückenden Töchtern.«
    »Dann sind es seine Töchter?«
    »Aber natürlich. Was dachten Sie denn, wer sie waren?«
    »Seine Ehefrauen vielleicht.«
    Conn lachte leise. »Er ist ein Lieferant aus Paisley, Mann, kein orientalischer Potentat.«
    »Wer waren die anderen?«, fragte Henry. »Die mit den Ponys?«
    »Sie sind aus Kilmarnock. Mehr müssen Sie nicht wissen.«
    »Will ich auch gar nicht«, entgegnete Henry. »Werden die Übergaben immer so reibungslos ablaufen?«
    »Vielleicht«, sagte Conn, »vielleicht auch nicht.«
    Henry nickte. »Wenn nicht, dann müssen wir uns ein besseres Lager einfallen lassen.«
    »Keine schlechte Idee«, bemerkte Conn. »Was ist mit den Ratten?«
    »Um die Ratten werden wir uns kümmern«, erklärte Henry. »In der Zwischenzeit werden wir die Tabakpäckchen so aufbewahren, dass sie nicht an sie herankommen.«
    »Und den Tee«, sagte Conn.
    »Tee?«
    »Der Zoll auf Tee beträgt einhundertneunundzwanzig Prozent, auch wenn es Gerüchte gibt, dass die Regierung ihn herabsetzen will, da in England kaum eine Tasse gebrüht wird, die nicht aus Schmugglerhand stammt.«
    »Wird es das nächste Mal Tee sein?«
    »Vielleicht«, antwortete Conn, »vielleicht auch nicht.«
    »Sie sind nicht

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