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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stirling
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Sie mir, wie Sie zu dem Milchmädchen stehen, zu Nancy.«
    Lucas entfernte sich von der Feuerstelle und setzte sich an den Tisch. Er schlang die Knöchel um die Stuhlbeine und presste die Ellenbogen an die Rippen. Lucas war völlig verknotet vor Verlegenheit, aber zugleich bestrebt, vor diesem gepflegten jungen Mädchen seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen. »Ich habe sie genommen«, antwortete er schließlich.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, was Sie mit ›genommen‹ meinen«, sagte Rose.
    »Ich hatte sie.«
    »Sie haben sich mit ihr vereinigt, meinen Sie?«
    »Sie gemäht«, erklärte Lucas errötend. »Aye.«
    Rose stellte die geblümte Tasse und Untertasse ab und setzte sich ihrem Gast gegenüber an den Tisch. Er wand sich wieder, krümmte sich fast, doch sie konnte an seinen kühnen, schnellen Blicken ablesen, dass er eher stolz als beschämt wegen seiner Vereinigung mit dem Milchmädchen war – und weil sie, eine Dame, ihm die Gelegenheit gegeben hatte, damit zu prahlen.
    »Warum erzählen Sie mir das, Lucas?«
    »Aber Sie haben mich doch gefragt.«
    »Ja, das habe ich wohl«, räumte Rose ein. »Nun, nachdem Sie es sich ... ähm ... von der Seele geredet haben, hätten Sie vielleicht die Güte, es genauer auszuführen.«
    »Hä?«
    »Es zu erläutern.«
    »Nancy sagt, ich bin besser als jeder Mann, den sie je gehabt hat.«
    Rose spürte, wie ihre Wangen auf einmal glühten, und ein Kribbeln breitete sich in ihrer Magengegend aus. Sie schniefte, räusperte sich und hakte weiter nach. »Wie viele Männer hat Nancy denn gehabt?«
    »Hä?«, sagte Lucas wieder.
    Rose war sich sicher, dass der Sohn des Viehzüchters nicht ganz so dumm war, wie er sich stellte, und an diesem gewagten Frage-und-Antwort-Spiel ebenso viel Vergnügen hatte wie sie. »Was ist denn Nancys Kriterium?«
    Lucas schluckte schwer. »Dasselbe wie Ihres, nehme ich an.«
    »Ich meine, worauf beruht Nancys Urteil?«
    »Sie hat es schon früher getan«, sagte Lucas.
    »Und haben ... haben Sie?«
    »Was?«
    »Es schon früher getan.« Rose war noch nie mit einem jungen Mann allein gewesen, bis auf ein paar kurze Minuten mit Tom Brodie in der Bibliothek. Auch wenn sie Lucas Fergusson nicht mit Tom Brodie gleichsetzte, war doch Lucas hier und Tom nicht. Die Neuartigkeit dieser Situation und die Intimität, die ihr innewohnte, waren aufregend für Rose.
    »Aber jetzt habe ich es getan«, antwortete Lucas. Er hatte eine Hand zwischen seine Schenkel geschoben und machte keine Anstalten, es zu verbergen. Selbst unter Rose’ Blicken schien sein Selbstbewusstsein zu wachsen. Sie erkannte zu spät, dass er ihr Interesse an seiner Verbindung mit dem Milchmädchen fälschlicherweise als Einladung verstanden hatte, forsch zu werden.
    »Haben Sie es denn schon getan, Rosie?«, wollte er wissen.
    Sprachlos und mit glühenden Wangen schüttelte sie den Kopf.
    »Nicht einmal mit Tom Brodie?«
    »Nicht mit Tom Brodie und ... und auch mit niemandem sonst.«
    »Es ist gut«, meinte er. »Aye, ich sage Ihnen, es ist gut mit Nancy Ames.« Er hob den Blick und sah sie an. »Aber mit Ihnen wäre es noch besser.«
    »Warum denken Sie das?«
    »Weil Sie hübsch sind.«
    »Aber ich ... ich habe nicht ...«
    »Ich werde es Ihnen zeigen«, sagte Lucas.
    Sie versuchte, sich von ihrem Stuhl hochzurappeln, doch ihre Gliedmaßen fühlten sich an, als gehörten sie ihr nicht, und ihre Beine wollten ihr nicht gehorchen. Sie war erst halb von ihrem Stuhl aufgestanden, als Lucas sie zu fassen bekam. Sein Kinn war glatt, und er roch nach Seife. Seine Lippen waren nicht spröde, seine Zunge nicht fordernd. Einen Augenblick lang schien es, als würde die Zärtlichkeit das Verlangen besiegen, doch dann umfasste er ihre Hüften, ging in die Knie, raffte ihre Röcke hoch und legte eine Hand um ihre intimste Stelle.
    »Lucas, nein«, stöhnte sie. »Nein, Lucas.«
    »Sehen Sie«, sagte er. »Sehen Sie.«
    Sie spürte, wie sich die Hand bewegte, ein wenig an ihr zupfte – und dann war es vorbei. Rose war völlig aufgewühlt davon, wie leicht er sie überrumpelt und wie rasch er sie wieder losgelassen hatte. Sie wartete darauf, dass er nach den Bändern seiner Hose greifen, fortfahren und die Sache vorantreiben würde, aber das tat er nicht. Zweimal war sie jetzt so nah herangeführt und dann fallen gelassen worden, aber Toms Widerstreben war berechnend gewesen und Lucas’, das spürte sie, instinktiv.
    »Ist ... ist es das, was Sie mit Nancy Ames machen?«, hörte sie sich

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