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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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wollen. Hier unten, wo es weiches Gras, hohe Bäume und ein paar große Felsbrocken gibt, hinter denen man sich verstecken kann. Und während sie miteinander flüstern, hören sie hinter sich das Flüstern des Flusses. Dieser alte Fels, an dem du lehnst, er hat schon ein paar sehr delikate Dinge zu sehen bekommen.“
    „Das Delikateste, was er heute zu sehen bekommt, ist Preachers Lunch“, konterte sie, lächelte aber, als sie das sagte.
    „Gott sei Dank“, scherzte er. „Ich muss zugeben, dass ich mir schon ganz schöne Sorgen gemacht und bereits überlegt hatte, was ich mache … Wo ich dir doch Wein und Musik biete und du anfangen könntest, mich zu verführen. Wie sollte ich …“
    „Da wieder rauskommen?“, unterbrach sie ihn amüsiert.
    „Nicht direkt, mija.“ Er grinste. „Wie sollte ich Jack davon abhalten, mich umzubringen?“
    „Das darfst du nicht falsch verstehen, Mike, es ist nicht persönlich gemeint. Aber Jack ist nicht verantwortlich für das, was ich tue. Das glaubt er zwar, aber er ist es nicht.“
    „Große Brüder“, meinte Mike, „sie können sehr lästige Gesellen sein …“ Dann wurde er ernst. „Ich bedaure das mit deiner Scheidung, Brie. Und auch dieser Gerichtsprozess. Von den Einzelheiten weiß ich nicht viel, aber Jack meinte, dass es eine schreckliche Erfahrung für dich war.“
    „Schlimmer als schrecklich“, bestätigte sie, zog sich das Haar unter dem Kragen seiner Jacke hervor und schüttelte es mit zurückgelegtem Kopf über dem Rücken aus. Er merkte, wie er darauf hoffte, dass ein paar dieser Strähnen noch darin wären, wenn er sie zurückbekam. „Da draußen laufen eine Menge furchterregender Leute herum, die weggeschlossen werden müssten. Manche schlimmer als andere. Da fällt es schwer, zu verlieren … eines der größten Verfahren meiner Karriere … ein Serienvergewaltiger … und ich habe verloren. Er konnte gehen und ist schuldig wie der Teufel. Das wird mir nicht noch einmal passieren.“
    „Was ist schiefgelaufen?“
    „Meine Zeugen, meine Opfer, sie sind zickzack gelaufen wie die Kaninchen. Ich kann es nicht beweisen, aber ich vermute, dass er sie bedroht hat. Wenn ich noch einmal einen Fall von ihm in die Finger bekomme, werde ich dafür sorgen, dass er lebenslänglich bekommt. Aber diese Art Krimineller sucht sich einfach ein anderes Territorium. Er wird die Stadt verlassen. So machen sie das.“
    „Es braucht eine Menge Kraft, so etwas zu übernehmen“, sagte er bewundernd. „Du bist erstaunlich.“ Er stand auf und hielt ihr die Hand hin. „Du bist jederzeit willkommen, darauf zurückzukommen und mir nach einem Weilchen das Herz zu brechen, mija“, sagte er. „Aber jetzt lass uns in den Ort zurückfahren. Wir wollen eine Tasse Kaffee trinken und den Liebenden noch eine Stunde miteinander gönnen.“
    „Ein paar Herzen zu brechen, das interessiert mich“, lachte sie und legte ihre Hand in seine, um sich beim Aufstehen helfen zu lassen. Als sie dann aber beide standen, entzog sie sie ihm nicht wieder.
    Er hätte loslassen und sich bücken sollen, um die Decke aufzuheben, aber er wollte ihre Hand nicht freigeben, die klein und weich, aber auch mit festem Griff in seiner lag. Er lächelte sie an. „Ich glaube, das letzte Mal, dass mich dieses Gefühl überkommen hat, als ein Mädchen meine Hand hielt, da war ich dreizehn. Du wirst gut darin sein, denke ich. Im Herzbrechen.“ Und noch immer zog sie die Hand nicht zurück, brach den Zauber nicht. Am Schluss war er es, der Brie losließ, sich bückte, um ihren Korb zu schließen und die Decke aufzunehmen, die er ihr zusammengefaltet reichte. „Danke für diesen Tag, Brie.“
    „Es war ein schöner Tag“, sagte sie, und ihr Lächeln war aufrichtig. „Mir scheint, du hattest auch keinerlei Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden.“
    Und es gibt eh keine Worte, dachte Mike, für das, was ich zu fühlen beginne …
    Mit einem Plastikmüllbeutel in der Hand, den sie fest zusammengebunden hatte, damit kein Müllgeruch aufsteigen und das Wild anlocken konnte, trat Paige aus der Hintertür der Bar. Sie überquerte den ungepflasterten großen Hof, wo sie und John, Jack und oft auch Rick meistens ihre Fahrzeuge parkten. Der Container stand unter einem großen alten Baum und wurde von allen Anwohnern der Straße genutzt, nicht nur von der Bar. Sie hob den schweren Deckel an, aber noch bevor sie den Beutel hineinwerfen konnte, wurde ihr Handgelenk wie von einem Schraubstock umklammert und

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