Wiedersehen in Virgin River
doch so geholfen hat, ist im Krankenhaus. Jack?“, wandte er sich an seinen besten Freund. „Geh du schon. Ich werde noch Ricks Großmutter anrufen. Sie soll ihm sagen, dass er jeden Tag einmal nach der Bar sieht.“
„Richtig“, sagte Jack und machte sich sofort auf den Weg.
Preacher drehte sich wieder zu Paige um. „Es wird in Ordnung sein. Du bist doch in Sicherheit. Du kannst jeden Tag in diesem Therapiezentrum anrufen, und solange er dort ist, kannst du gleich auch ein paar von deinen Sachen abholen, wenn du willst. Aber ich muss dort hin.“ Ohne sich zu rühren, starrte sie ihn nur an. „Ich muss sofort los, Paige. Und du musst einfach mit mir kommen, denn ich will meinen Freund besuchen und gleichzeitig sicher sein, dass dir und Christopher nichts geschieht. Bitte.“
Sie schüttelte sich einmal, sagte aber nur: „Ich mache uns fertig.“ Dann lief sie die Treppe wieder hinauf.
Sie hörte nicht mehr, wie Preacher in einem Seufzer der Erleichterung einmal langsam die Luft ausblies.
Jack stand mit Mel auf der Veranda vor Does Haus. Seine Reisetasche lag bereits auf der Ladefläche seines Trucks. „Überleg es dir noch mal“, drängte er. „Komm mit. Ich möchte dich nicht allein zurücklassen.“
Sie legte eine Hand auf seine Brust und sah zu ihm hoch. „Ich werde doch nicht allein sein. Ein ganzes Dorf habe ich hier, und mir wird nichts passieren.“
„Aber Preacher wird auch nicht da sein. Und er nimmt Paige und Christopher mit, denn er kann sie nicht zurücklassen. Ich glaube, er würde sonst noch vor Angst umkommen.“
„Das ist doch klar. Jack, Doc braucht mich. Ich habe hier einiges zu tun, und mir wird es gut gehen. Niemand wird mir etwas tun. Hier ist der Name eines Arztes, mit dem du reden solltest“, sagte sie und steckte ihm einen Zettel in die Hemdtasche. „Sag ihm einfach, dass du seine frühere Krankenschwester geheiratet hast. Er wird dir so weit wie möglich jede Information über Mike geben.“
„Du hast mit ihm zusammengearbeitet? Wann?“
„Es ist schon eine Weile her, aber er wird mich nicht vergessen haben. Er ist Unfallchirurg. Vielleicht hat sogar er Mike operiert. Du darfst auch nicht vergessen, ihm die Neuigkeit mitzuteilen, dass wir ein Baby haben werden. Darüber wird er sich sehr freuen.“
„Ich werde ihn finden.“ Er beugte sich hinunter, legte seine Lippen auf ihren Mund und küsste sie leidenschaftlich. Dabei hielt er eine Hand an ihr Kreuz gelegt, während er mit der anderen über ihren runder werdenden Bauch streichelte. „Seit Langem ist mir nichts mehr so schwergefallen wie, dich jetzt allein zu lassen“, sagte er.
„Du solltest lieber gehen. Du willst doch so schnell wie möglich dort sein.“
Jack raste wie verrückt nach Eureka, wobei er gleichzeitig Mels altes Handy im Truck auflud, denn er wollte es benutzen, um sie in L. A. vom Krankenhaus aus anzurufen. Er erreichte einen Flug mit nur einem Zwischenstopp in Redding, der ihn in weniger als drei Stunden nach L. A. brachte. Preacher hingegen wollte die ganze Strecke fahren, für die er mindestens acht, eher wohl sogar zehn Stunden brauchen würde.
Als Jack in L. A. ankam, hielt er nicht einmal bei einem Hotel. Mike wurde noch immer künstlich beatmet, und Besuche waren jeweils nur für ein paar Minuten in der Stunde auf die engsten Familienangehörigen beschränkt. Aber die Menge, die sich im Krankenhaus versammelt hatte, entsprach ziemlich genau dem, was Jack erwartet hatte. Es war eine beeindruckende Anzahl von Menschen. Es war bekannt, dass Cops sich versammelten, wenn es einen von ihnen erwischt hatte, und Dutzende von ihnen hatten sich im und um das Krankenhaus herum verteilt. Auf dem Parkplatz hatten sie ein Wohnmobil abgestellt, wo Mikes Familie gelegentlich eine Pause einlegen konnte, um sich von dem Stress im Krankenhaus zu erholen, und dort standen sie regelrecht Wache. Mike war zweimal verheiratet gewesen, derzeit allerdings Single. Dennoch mangelte es nicht an Familienmitgliedern. Eltern, Brüder, Schwestern, Nichten und Neffen. Eine große Familie. Vermutlich lief auch irgendwo noch eine Exfrau herum, unvermeidlich auch die eine oder andere Freundin. Zwei von den Jungs aus der Truppe waren gekommen, diejenigen, die sich so kurzfristig freimachen konnten – Zeke, ein Feuerwehrmann aus Fresno und Paul Haggerty, Bauunternehmer in Grants Pass. Mit weiteren war zu rechnen, wenn sie es schafften. „Wo ist Preacher?“, fragten sie Jack.
„Er müsste bald hier sein. Er ist mit
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