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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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sie: „Hier ist Paige Lassiter. Ich möchte nur wissen, ob Wes Lassiter noch bei Ihnen ist.“
    „Er ist sicher verstaut, Madam“, antwortete eine ruhige freundliche Stimme. „Sie können ganz beruhigt sein.“
    „Ich danke Ihnen“, sagte sie schwach.
    „Versuchen Sie, sich einen schönen Tag zu machen.“
    Sie legte auf und zitterte einen Augenblick. Dann sah sie John an und stellte fest, dass er lächelte. „Ich weiß, es ist schwer“, sagte er weich. „Aber jeden Tag wirst du damit dein Leben ein wenig mehr zurückholen. So macht man das, Paige.“
    Irak, eine Straße nach Falludschah, die als lebensgefährlich galt. Die amerikanischen Soldaten waren bisher dort gescheitert. Als Sergeant Major Jack Sheridan sein Platoon dort hineinführte, wurde einer seiner Trupps unter Führung von Gunnery Sergeant Miguel Valenzuela – für seine Freunde nur Mike – durch ein Selbstmordattentat mit einer Lastwagenbombe vom Zug abgeschnitten. Mit ihren Verletzten konnten sie sich in ein verlassenes Gebäude verkriechen, wo sie dann von Heckenschützen festgenagelt wurden. Neben anderen, die unter dem Beschuss verletzt worden waren, hatten auch Joe Benson und Paul Haggerty gefährliche Blutungen erlitten. Gunny hielt dann die Heckenschützen mit einer M 16 in Schach, die er stundenlang immer wieder abfeuerte, bis der Rest der Einheit – unter ihnen Preacher – die Rebellen überwältigen und sie retten konnten. Nachdem es überstanden war, konnte Mike seinen Arm kaum noch bewegen, und seine Schulter war vollkommen steif. Für seinen heroischen Einsatz erhielt er einen Orden.
    Mike, Police Sergeant in L. A., war seinerzeit für einen achtzehn Monate währenden Einsatz im Irak eingezogen worden. Er wurde nie verletzt. Er hatte Leben gerettet.
    Und jetzt lag er mit drei Schusslöchern im Körper in L. A. in einem Krankenhausbett im Koma. Die Schüsse waren von einem vierzehnjährigen Bandenmitglied abgegeben worden, und der Junge hatte lediglich dort nicht getroffen, wo Mike seine kugelsichere Weste trug. Ein anderer Beamter hatte dann einen tödlichen Schuss auf das Kind abgegeben. Die Ermittlungen deuteten darauf hin, dass es sich um einen Initiationsritus gehandelt haben könnte, bei dem es um die Aufnahme in die Streetgang ging … und den für diese Gang zuständigen Officer umzulegen, war dann wohl eine besondere Heldentat.
    Preacher hatte sich wegen Paige an Mike gewandt, und Mike hatte alles in seiner Macht Stehende getan, um zu helfen. Jetzt erhielt Preacher den Anruf.
    Es war noch früh, der Kaffee noch nicht fertig, Chris lief noch nicht im Pyjama die Treppe herunter, und gerade erst hatte das laute Krachen der Axt im Hinterhof eingesetzt. Die Schießerei hatte in der Nacht zuvor stattgefunden, und Mikes ältester Bruder Ramon Valenzuela hatte ein paar Stunden gebraucht, um jemanden aus dem ehemaligen Marinetrupp zu erreichen. Währenddessen wurde Mike einer Notoperation unterzogen, und nun lag er auf der Intensivstation im Koma.
    Preacher ging zur Hintertür der Bar. „Jack!“, rief er. „Komm mal rein!“
    Jacks Miene war besorgt, als er durch die Hintertür in die Küche kam.
    „Valenzuela wurde bei seinem Job angeschossen“, kam Preacher gleich zur Sache. „Sein Zustand ist kritisch. Er liegt im Traumazentrum von L. A. Ich werde Zeke anrufen, damit er allen Bescheid sagt, und dann schließe ich die Bar.“
    „Oh Gott“, sagte Jack und rieb sich das Kinn. „Was sagen die Ärzte? Wie stehen seine Chancen?“
    „Sein Bruder Ramon glaubt, dass er es schaffen wird. Aber er liegt im Koma. Er hat etwas davon gesagt, dass er nie wieder der Alte sein wird.“ Er schüttelte den Kopf. „Schau, ob du dir einen Flug organisieren kannst. Ich werde die Tour mit dem Wagen machen.“
    Paige tauchte am Fuß der Treppe auf und wusste, dass etwas Ernstes vor sich ging. Sie blieb stehen und wartete.
    „Was ist mit Paige? Christopher?“, hörte sie Jack fragen.
    Preacher hob die Schultern. „Ich werde sie mitnehmen müssen. Mit hundertprozentiger Sicherheit werde ich sie nicht allein hierlassen.“
    „Wohin willst du mich mitnehmen?“, schaltete sie sich nun ein.
    Beide Männer drehten sich um und sahen sie an. „Nach L. A.“, antwortete Preacher. „Jemand hat auf einen unserer Jungs geschossen, während er seine Pflicht erfüllte. Er ist jetzt auf der Intensivstation, und ich muss dorthin.“
    „L. A.? John, ich kann nicht nach L. A. gehen.“
    „Doch, das kannst du. Du musst. Mein Freund Mike, der dir

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