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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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dem Wagen gefahren. Wie geht es Mike?“
    „Wir wissen nicht allzu viel. Er wurde dreimal getroffen. Je ein Schuss in den Kopf, die Schulter, die Leiste. Er hat eine Menge Blut verloren und ist noch nicht wieder bei Bewusstsein. Die Operation hat lange gedauert.“
    Jack zog den Zettel aus der Tasche. „Weiß jemand, wie der Chirurg heißt?“, fragte er sie.
    Sie sahen sich gegenseitig an und schüttelten die Köpfe.
    „Okay, dann lasst mich mal nach diesem Kerl hier suchen“, sagte Jack. „Er ist ein alter Freund von Mel. Und er ist Arzt hier. Vielleicht kann er uns etwas sagen. Ich bin gleich zurück.“
    Jack verbrachte dann aber fast eine Stunde damit, nach Dr. Sean Wilke zu suchen. Vergeblich lief er von einem Schwesternzimmer zum anderen und hinterließ Nachrichten für ihn. Erst ungefähr zwei Stunden später sah er, wie ein etwa vierzigjähriger Mann mit einem weißen Kittel über der OP-Kleidung auf die Intensivstation zuging. Sein Name war mit blauem Faden auf den Kittel gestickt: „Wilke“.
    „Dr. Wilke“, rief Jack, trat auf ihn zu und hielt ihn an. Er streckte die Hand aus. „Jack Sheridan. Ich bin wegen Mike Valenzuela hier.“ Der Arzt wirkte kühl und abgelenkt. Geistesabwesend schüttelte er Jack die Hand. Schließlich waren massenhaft Leute wegen Mike gekommen, und unmöglich konnte der Arzt mit allen sprechen. „Ich bin mit Mel Monroe verheiratet“, platzte Jack heraus.
    Augenblicklich änderte sich der Gesichtsausdruck des Mannes dramatisch. „Mein Gott“, rief er und ergriff begeistert mit beiden Händen Jacks Hand. „Mel? Wie geht es ihr?“
    „Hervorragend. Sie hat mir Ihren Namen gegeben. Sie meinte, vielleicht könnten Sie mir ein paar Informationen über meinen Freund geben.“
    „Ich will nur erst nach meinem Patienten sehen, dann werde ich Ihnen alles sagen, was ich sagen kann. Einverstanden?“
    „Darauf können Sie wetten“, meinte Jack. „Danke.“
    Als Jack dann fünfzehn Minuten später Dr. Wilke vor der Intensivstation mit Mikes Mutter, Vater und Bruder bei einem kurzen Gespräch zusammenstehen sah, wurde ihm klar, dass er den Jackpot getroffen hatte. Er war also tatsächlich der Chirurg, der Mike operiert hatte. Nachdem das Gespräch mit der Familie beendet war und diese wieder auf die Intensivstation zurückging, kam Wilke zu Jack. „Kommen Sie mit“, forderte er ihn auf. „Ich habe jetzt etwas Zeit.“
    „Er wird es doch schaffen, oder?“
    „Ich denke, dass seine Chance zu überleben bei achtundneunzig Prozent liegt. Aber wieweit er möglicherweise behindert sein wird, können wir nicht wissen.“ Dr. Wilke ging mit Jack in den Aufenthaltsraum des Personals, der hinter der hektischen Notaufnahme lag. Er schenkte sich und Jack einen Kaffee ein. Jack trank einen Schluck und musste ein Würgen unterdrücken. Er war so schrecklich, dass er ernsthaft überlegte, ob sie möglicherweise das Leitungswasser mit dem Wasser aus dem Putzeimer vermischt hatten. „Ja“, bemerkte Wilke. „Ich weiß. Ziemlich übel.“
    „Oben im Norden habe ich eine Grillbar. Unser Kaffee ist fantastisch, besser als der bei Starbucks. Ich glaube, dass ich Mel zuerst mit dem Kaffee für mich einnehmen konnte. Sie ist ein Koffeinjunkie. Erzählen Sie mir von Mike, Dr. Wilke.“
    „Nennen Sie mich doch bitte Sean. Im Augenblick sieht es wie folgt aus. Seine fortdauernde Bewusstlosigkeit rührt von der Kopfwunde her, obwohl sie eigentlich die am wenigsten traumatische Verletzung ist. Die Kugel scheint wunderbarerweise keinen Hirnschaden verursacht zu haben, aber wir mussten eine Kraniotomie durchführen, um sie zu entfernen, und das wiederum hat eine Schwellung verursacht, weshalb wir Shunt und Dränage legen mussten, und ich glaube, dass dies sein Koma erklärt. Die Kugel, die in seine Leiste eingeschlagen ist, war die schlimmste Verletzung, die komplizierteste Operation. Wir mussten Darm und Blase wieder zusammenflicken, und dabei hat er eine Menge Blut verloren.“
    „Lieber Himmel. Achtzehn Monate war er im Irak und hat nicht einen Kratzer abbekommen …“
    „Die Schulter sieht schlimm aus. Da müssen wir mit einer dauerhaften Beeinträchtigung rechnen. Ich bin mir fast sicher.“
    „Verdammt“, sagte Jack kopfschüttelnd. „Was wird dann aus seinem Job?“
    Sean schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht sehen. Seine Verletzungen sind kritisch, und wir gehen von einer langfristigen Rehabilitation aus. Die Schulter ist wirklich gut wieder zusammengenäht, aber sie wird

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