Wiedersehen macht Liebe (German Edition)
»Ich denke, Rylann hat sich ziemlich klar ausgedrückt«, sagte er zu Jon.
Jon blinzelte überrascht. »Ach du meine Güte, ich kenne Sie! Sie waren schon die ganze Woche über in den Nachrichten.« Er warf Rylann einen ungläubigen Blick zu. »Du vögelst den Twitter-Terroristen?« Er lachte bitter auf. »Eine aufstrebende Staatsanwältin und ein Exknacki. Wie soll das denn bitte funktionieren?«
»Wenn ich mich richtig erinnere, geht Sie das nicht mehr das Geringste an«, knurrte Kyle.
»Oh, oh, da habe ich scheinbar einen Nerv getroffen«, erwiderte Jon.
Rylann trat zwischen sie. »Okay, es ist offensichtlich gerade zu viel Testosteron im Raum.« Sie legte ihre Hand auf Kyles Arm. »Kann ich dich mal kurz draußen sprechen?«
Er warf Jon einen düsteren Blick zu – und wirkte dadurch viel mehr wie ein Exknacki als wie ein Milliardärssohn oder Computerfreak –, dann drehte er sich wieder zu Rylann um und nickte. »Meinetwegen.«
Sie stellten sich ins Treppenhaus vor ihre Haustür, wo für zwei Personen gerade genug Platz war.
Das Wichtigste zuerst. »Was machst du hier?«, flüsterte sie, nachdem sie die Tür hinter ihnen geschlossen hatte.
Kyle verschränkte die Arme vor der Brust. »Willst du mich für dumm verkaufen? Ich finde dich in der Küche, wo dir dein Exfreund gerade seine unsterbliche Liebe gesteht, und du fragst mich , was ich hier mache?«
»Tja, ich dachte, dass dein Kreuzverhör länger dauern würde, also wollte ich alle meine Fragen vorneweg stellen.«
Er hob einen Finger. »Du solltest keine Witze reißen, wenn ich so wütend bin. Und nur zu deiner Information, ich bin zurückgekommen, weil ich meine Uhr auf dem Nachttisch vergessen habe. Ich hörte eine Männerstimme in deiner Wohnung, und die Tür war nicht verschlossen, also bin ich reingekommen.«
Ach wirklich? »Wenn du mal weniger wütend bist, sollten wir vielleicht über Grenzen und diese besitzergreifende Seite deiner Persönlichkeit sprechen.«
»Meinetwegen. Das nächste Mal, wenn ich einen fremden Mann in deiner Wohnung höre und deine Tür auf mysteriöse Weise unverschlossen ist, werde ich nicht nachsehen, ob du vielleicht gerade von einem Typen, den du mal ins Gefängnis gebracht hast, ausgeraubt oder vergewaltigt wirst.«
Rylann dachte kurz nach. »Vielleicht war das nicht der beste Moment, sich an deiner besitzergreifenden Seite zu stören.«
Kyle hakte einen Finger in den Bund ihres Rocks und zog sie näher zu sich heran. »Jetzt bin ich mit meinem Kreuzverhör dran. Erste Frage: Wann haut dieser Idiot endlich ab?«
Sie sah ihn fragend an. »Du bist nicht sauer auf mich?«
»Oh, das war ich, als ich reinkam und sah, wie sein Finger auf deinen Lippen lag.« Sein Gesichtsausdruck entspannte sich ein wenig. »Aber dann habe ich gehört, was du zu ihm gesagt hast. Dass du ihn nicht mehr liebst.« Er sah sie an. »Stimmt es, was er gesagt hat? Dass du ihn heiraten wolltest?«
Rylann zögerte, aber sie wollte nicht lügen. »Damals, als Jon und ich zusammen waren, ja. Ich dachte, dass wir heiraten würden.« Als sie sah, wie Kyle die Zähne zusammenbiss, fuhr sie fort. »Aber es kommt mir so vor, als wäre das eine Ewigkeit her. Seitdem ist so viel passiert.«
Das schien ihm besser zu gefallen. »Das bringt uns zu meiner ersten Frage zurück: Wann haut er endlich ab?«
Rylann trat näher an ihn heran. Sie hatte keine Lust, mit ihm über Jon zu streiten. »Ich verspreche dir, dass er bald verschwinden wird. Aber er ist über Nacht von Rom hergeflogen, um mit mir darüber zu reden. Ich kann ihn nicht einfach auf die Straße werfen.«
»Na gut! Dann übernehme ich das für dich.«
Sie legte ihre Hände auf seine Brust. »Kyle, vor sieben Monaten hat dich eine Frau wie Dreck behandelt und sich kein bisschen für deine Gefühle interessiert. Ich weiß, dass die Umstände in diesem Fall anders sind, aber ich bin nicht so gefühllos. Ich kann Jon nicht einfach die Tür vor der Nase zuschlagen, ohne ihm das zu geben, was er offenbar braucht, um mit der Sache abschließen zu können.« Sie blickte zu ihm hoch. »Und du kannst mir vertrauen.«
Er starrte sie einen Moment lang an, bevor er schließlich nickte. »Okay.«
Rylann atmete erleichtert aus. Ob sie nun offiziell ein Paar waren oder nicht, sie hatten gerade ihren ersten Streit überstanden, und es war ganz zufriedenstellend gelaufen. Vielleicht sogar besser als zufriedenstellend.«
Bis Kyle die Spielregeln änderte.
»Aber dein Ex muss wissen, dass wir
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