Wiedersehen macht Liebe (German Edition)
zusammen sind«, beharrte er. »Und es ist an der Zeit, dass es alle erfahren. Ich habe keine Lust mehr darauf, mich mit dir in deiner Wohnung zu verstecken und mich heimlich mit dir zu treffen. Wenn wir das wirklich wollen, lass es uns richtig machen.«
Und plötzlich waren sie mittendrin in dem Gespräch, vor dem sich Rylann bis jetzt gedrückt hatte.
»Du willst diese Diskussion jetzt führen? Gleich hier?«, fragte Rylann ihn.
»Ich hatte gehofft, dass es da nicht viel zu diskutieren geben würde.« Kyle betrachtete Rylanns Gesicht. »Aber da habe ich mich wohl getäuscht.«
Zugegeben, sein Timing war nicht das beste. Aber da sie einen Kerl in der Küche stehen hatte, den sie fast geheiratet hätte, einen Typen, der sie jetzt zurückhaben wollte, war er der Meinung, dass die Fronten geklärt werden sollten.
Er wollte sie, ganz einfach. Und dieses Mal würde er sich nicht mit einem Kompromiss abspeisen lassen.
»Du wusstest von Anfang an, dass mein Job die Sache kompliziert machen würde«, sagte sie.
»Ich dachte, das hätte sich geändert. Besonders nach gestern Abend.«
Ihr Gesichtsausdruck wurde sanfter. »Gestern Abend war toll. Ich habe es dir doch gesagt, das war das beste Date, das ich jemals hatte.«
»So könnte es jeden Tag sein, Rylann.« Kyle legte ihr seine Hände auf die Schultern. Er spürte, dass es jetzt ums Ganze ging. Er war nicht besonders gut darin, seine Gefühle auszudrücken, und um ehrlich zu sein, konnte sie das auch nicht besonders gut. Wortgefechte und Witze waren ihr üblicher Umgangston. Aber es gab Zeiten im Leben eines Mannes, in denen er sich zusammenreißen und das sagen musste, was gesagt werden musste.
Und das hier war ein solcher Moment.
Also schaute er ihr tief in die Augen. »Nach allem, was mit Daniela passiert ist, habe ich mir eingeredet, dass ich keine Beziehung mehr wollte. Aber dann kamst du und hast alles verändert. Ich will nicht mehr der Typ sein, der jede Woche eine andere hat, Rylann. Ich will mit dir zusammen sein. Für immer.«
Weil ich dich liebe.
Aber als er die Worte auf der Zunge hatte, hielt er sie zurück.
Nicht, weil er sie nicht ernst meinte – ganz im Gegenteil. Als er in diese atemberaubenden bernsteinfarbenen Augen blickte, wusste er, dass er niemals vergessen würde, wie ernst sie ihm waren. Aber er sah auch die Unsicherheit in Rylanns Gesicht, und ihm wurde mit Schrecken klar, dass er nicht genau wusste, wie dieses Gespräch enden würde. Und sobald er die Worte »Ich liebe dich« gesagt hatte, etwas, das er nie zuvor zu jemandem gesagt hatte, würde er sie nicht mehr zurücknehmen können.
Also schwieg er und wartete auf ihre Antwort.
»Ich will auch mit dir zusammen sein«, sagte sie.
Kyle lächelte und zog sie enger an sich … bis ihm klar wurde, dass sie noch nicht fertig war. »Aber?«
»Aber ich brauche mehr Zeit. Du bist gerade mit deiner neuen Firma und der Twitter-Sache überall in den Nachrichten, und jetzt kommt auch noch dieses Interview im Time Magazine . Das ist nicht die richtige Woche, um damit an die Öffentlichkeit zu gehen, dass wir ein Paar sind. Lass uns noch ein paar Wochen oder Monate warten, bis Gras über die Sache gewachsen ist …«
»Ein paar Monate ?« Er trat einen Schritt zurück und sagte einen Moment lang nichts mehr. »Schämst du dich wirklich so sehr, mit mir gesehen zu werden?«
»Nein. Ich schäme mich nicht«, protestierte Rylann. »Mir sind nur gewisse Tatsachen bewusst. Hauptsächlich die, dass ich Staatsanwältin bin und du … na ja, eben du bist.«
Na vielen Dank auch! »Dann lass mich noch mal sichergehen, ob ich es richtig verstanden habe: Rylann, die Frau, die ich vor neun Jahren getroffen habe, will mit mir zusammen sein. Aber Staatsanwaltsdomina Pierce will nur vögeln. Ist das korrekt?«
Frustriert warf sie die Hände in die Luft. »Was soll ich denn sagen, Kyle? Twitter zu hacken mögen ja viele für lustig gehalten haben, und ich weiß, dass du deine Fans hast, aber du bist tatsächlich vorbestraft . Und ich habe dir von Anfang an gesagt, dass dieser Umstand eine Herausforderung für mich darstellt.«
Kyle entfernte sich noch einen Schritt von ihr. »Wow! Und ich dachte, dass ich mich niemals mehr wie ein Verbrecher fühlen würde als an dem Tag, an dem sie mich ins MCC gesteckt haben.«
Rylanns Gesichtsausdruck wurde sanfter. »So habe ich es nicht gemeint. Es ist nur so, dass du Antworten von mir verlangst, die ich nicht habe. Ich hatte einen unerwarteten Besuch von
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