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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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empfand auch keine Begierde. Sie war einfach nur neugierig.
    »Weil sie ziemlich schwer sind«, antwortete er, richtete sich auf und nahm seinen Schwertgurt ab. »In der Hitze des Gefechts sollst du dich nicht verletzen.«
    Wenn sie den Mund noch lange öffnete und schloss, würde er sie für einen Fisch halten. Also, jetzt trieb er sein lässiges Verhalten wirklich zu weit. Wenn er glaubte, sie würde einfach daliegen und geschehen lassen, was er beabsichtigte, nachdem sie vier Tage lang kaum ein Wort gewechselt hatten, von dem ungelösten Problem ganz zu schweigen...
    Und dann war er bereit gewesen, an ihrer Stelle die Peitschenstrafe zu erleiden.
    Nachdem er sich so ritterlich verhalten hatte, wie konnte sie ihm die kalte Schulter zeigen? Das wäre kleinlich und undankbar. Und er wusste es. Aber - o Gott - wie wundervoll seine kraftvolle, gebräunte Brust aussah, wie unwiderstehlich es ihre Hände reizte, darüber zu streichen... Sie richtete sich etwas weiter auf und warf ihre Haare in den Nacken, warum sollten sie ihr die Sicht versperren? »Hoffentlich ist dir klar, dass ich deinen Wunsch nur erfülle, um schöne Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit zu bewahren.«
    Hawk schlüpfte aus seinen Breeches. Jetzt hielt er inne und starrte sie an. »Für dein künftiges Leben hinter Klostermauern, wo du dich bis ins hohe Alter mit schmerzendem Rücken und trüben Augen über vergilbte Pergamente beugen wirst?«
    »Mach keine Witze! Dann wirst du auch ein alter Mann sein.« Aber in ihrer Fantasie würde er immer jung bleiben, ganz gleichgültig, wie viele Jahre verstreichen mochten.
    Er ließ seine Hose fallen und legte sich zu ihr ins Bett. »Laut Thorgold werde ich dir an meinem Lebensabend immer noch Haarbänder kaufen«, seufzte er und wickelte eine seidige Locke um seinen Finger. »Oder willst du behaupten, dieser eigenwillige alte Troll könnte sich irren?«
    Durch das feine Leinen ihres Kleids hindurch liebkoste er ihre Brüste. Dann schob er einen nackten, muskulösen Schenkel zwischen ihre Beine. Seine Lippen glitten über ihren Hals. So heiß... Würde sie jeden Augenblick in Flammen aufgehen? Stattdessen umfasste sie seine Schultern und schob ihn ein wenig von sich, um ihn forschend zu betrachten. »Wie hast du Thorgold genannt?«
    Widerstrebend löste er seinen Mund vom pochenden Puls ihrer Kehle. »Einen eigensinnigen alten Troll. Würdest du ihn anders beschreiben?«
    Wie rasend hämmerte ihr Herz gegen die Rippen. »Hältst du Thorgold für einen Troll?«
    Hawk zuckte die breiten Schultern, die sie unwillkürlich streichelte. »Heute Morgen verschwand er einfach. Wir hatten eben noch geredet, und im nächsten Moment löst er sich in Luft auf. Wer benimmt sich denn so?«
    »Ein Troll...?«
    »Zumindest gewann ich diesen Eindruck, obwohl ich mich in solchen Dingen nicht besonders gut auskenne. Bevor er mich verließ, erklärte er mir, mein Geist hätte Flügel, die ich endlich ausbreiten müsste.«
    »Thorgold ist ein Poet.«
    »Mag sein. Übrigens, ich erkundige mich nicht nach Raven. Dieses Thema schneide ich lieber nicht an. Habe ich’s mir nur eingebildet, oder zeigt Udells Gesicht die Spuren spitzer Schnäbel?«
    Krysta seufzte tief auf. Allmählich lockerte sich die Fessel ihrer Sorgen, die sie so lange gequält hatte. »Vor vier Tagen hatte ich eine unerfreuliche Begegnung mit Udell. Irgendetwas muss die Raben gestört haben, und so griffen sie ihn an.«
    Zu ihrem Bedauern beendete er seine Zärtlichkeiten, setzte sich auf, und ein wütender Lord verdrängte den glutvollen Liebhaber. »Erzähl mir sofort, was geschehen ist!«
    Weil sie ihm stets zu gehorchen suchte - niemand würde ihr vorwerfen, dass ihre Bemühungen so selten zum Erfolg führten -, schilderte sie die Ereignisse in möglichst knappen Worten. Als sie verstummte, hoffte sie, er würde da fortfahren, wo er aufgehört hatte.
    Aber Hawk schmiedete andere Pläne, stieg aus dem Bett und ergriff seine Tunika. »Jetzt werde ich ihn doch noch umbringen.«
    »Was? Warte, das darfst du nicht!«
    »Bald bin ich wieder da. Geh nicht weg.«
    »Nein!« Krysta sprang auf und riss ihm die Tunika aus den Händen. »Was redest du denn? Du willst Udell töten? Bist du verrückt? Wenn er stirbt, wird sich Mercia gegen den König erheben!«
    »Das siehst du ganz falsch. Wenn er am Leben bleibt, wird Mercia rebellieren.«
    Also wusste er Bescheid. Was sie nur befürchtete und für Lord Udells alberne Prahlerei gehalten hatte, war grausame Wirklichkeit.

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