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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Herzen, mit ganzer Seele. Alles wollte er tun, wenn der Allmächtige Krysta rettete, notfalls sogar auf sie verzichten. Ja, er konnte ohne sie leben, obwohl er ein ödes, leeres Leben führen würde, wenn er nur wüsste, dass sie irgendwo auf dieser Welt in Sicherheit wäre. Eine Welt ohne Krysta, unvorstellbar ...
    Schrilles Hundegebell riss ihn aus seinen Gedanken, er wandte sich zu Thorgold.
    Mit aller Kraft hielt der kleine Mann den Hund fest, der aus dem Sattel zu springen versuchte. Irgendwas hatte ihn erschreckt. Seufzend gab er den Kampf auf und ließ den Hund los, der blitzschnell am Boden landete. Um eine Witterung aufzuspüren, rannte er mehrmals im Kreis.
    In Hawk stieg neue Hoffnung auf. Vielleicht waren sie dem Ziel näher gekommen, als er vermutet hatte. Wenn Udell aus irgendwelchen Gründen aufgehalten worden war...
    Ohne Erfolg schnupperte der Hund am Boden. Da er nicht fand, was er suchte, geriet er in helle Aufregung. Schließlich stieg Thorgold ab und lief zu ihm. »Wo liegt das Problem, mein Junge?«
    Winselnd hob der Hund den Kopf und ließ den Schwanz hängen.
    »Hat er die Witterung verloren?«, fragte Hawk. Wieso das möglich wäre, verstand er nicht. Udell würde kein anderes Ziel ansteuern als Mercia und seine Festung. Wenn er die Straße verließ, würde er viel langsamer vorankommen. Auf dem Fluss konnte er nicht zurückkehren, denn er hatte sein Boot unterhalb der Stromschnellen ans Ufer gezogen. Oder er wurde von einem anderen Kahn erwartet. Aber dafür gab es keine Anzeichen, denn sie hatten keine Lichtung gesehen, wo man ein Boot bereitstellen könnte, auch keine Hufabdrücke oder Spuren von Reitern.
    »Nein, wir waren die ganze Zeit auf der richtigen Fährte«, erwiderte Thorgold. »Aber die Witterung ist nicht mehr frisch. Irgendetwas hat unseren Freund aus der Fassung gebracht.« Beruhigend tätschelte er den Hundekopf und kehrte zu seinem Pferd zurück. Da versteifte sich das Tier und spähte zum Fluss hinüber, hob eine Vorderpfote, schnüffelte und streckte den Schwanz aus.
    »Er wurde zum Jagdhund ausgebildet.« Abrupt schärften sich Hawks Sinne, und er schaute ebenfalls in die Richtung, wo das Wasser zwischen den Bäumen glitzerte. »Ist Udell umgekehrt?«
    Sobald er die Frage ausgesprochen hatte, schöpfte er wieder Hoffnung. Krysta war eine ungewöhnlich starke, tapfere Frau. Ohne Zögern würde sie eine Gelegenheit zur Flucht nutzen. Hastig lenkte er sein Pferd von der Straße ins Gebüsch, zum Ufer. Seine Männer, Thorgold und der Hund folgten ihm.
    Am Wasserrand begann das Tier wieder zu bellen. Hechelnd rannte es zwischen dem Ufer und der Truppe hin und her. Dann sank es auf die Hinterbeine, ließ die Zunge aus dem Maul hängen und starrte Hawk unverwandt an.
    »Verdammt will ich sein, wenn er mir nichts sagen will.«
    Hawk schwang sich vom Pferd, stieg die Uferböschung hinab, bis das Wasser seine Stiefel überspülte, und schaute nach beiden Seiten. In der Stille des Spätnachmittags hörte er nur Sattelleder knarren, die Vögel in den Zweigen rascheln, Insekten summen, Pferde schnauben. Silbern schimmerte eine Forelle in den Wellen.
    Wenige Meilen weiter südlich würde der Fluss über die Stromschnellen rauschen. Hier wogte er tief und breit dahin. Nur da und dort ragten Felsen aus dem Wasser, ein paar tote Zweige trieben dahin. An einem Ast schien irgendetwas zu hängen...
    Die Augen zusammengekniffen, schaute er noch etwas länger hin. Doch er wusste bereits, was sich da näherte, der Hund kläffte aufgeregt, sein eigenes Herz schlug wie rasend. Noch ehe seine Männer errieten, was er vorhatte, watete er in den Fluss und schwamm auf den Ast mit der seltsamen Last zu. Gegen den Strom musste er seine ganzen Energien einsetzen. Und dann sah er Krysta, die sich an das Treibholz klammerte, das Haar klatschnass, das Gesicht wachsbleich. Aber bei seinem Anblick brachte sie ein schwaches Lächeln zustande. Hawk verdoppelte seine Bemühungen und beschleunigte das Tempo.
    Schon nach wenigen Sekunden erreichte er Krysta und schlang einen Arm um ihre Taille. »Bist du verletzt?«, stieß er hervor. In seiner Stimme schwang die ganze Sorge der letzten Stunden mit.
    Um ihre letzten Kräfte zu schonen, wollte sie nicht sprechen und schüttelte nur den Kopf. Nach dem anstrengenden Kampf gegen die Strömung, gegen die Gefahr, auf Felsen geschleudert oder in die Tiefe gerissen zu werden, schwanden ihr beinahe die Sinne. Ihr Körper war völlig erschöpft. Aber ihre Seele

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