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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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nachzudenken. Die scharf geschliffene Klinge, von der Hand eines Meisters geschwenkt, durchschnitt die Luft und den Mann. Lautlos starb der Mercier, von einem einzigen Schwerthieb enthauptet, sein Blut ergoss sich in die fruchtbare Erde des Landes, das er dem rechtmäßigen König zu entreißen getrachtet hatte.
    Hawk senkte die Waffe und sah sich um. Nicht nur Udell war zur Hölle gefahren. Auch seine Anhänger, von der Elitetruppe aus Essex niedergestreckt, lagen am Boden. Innerhalb weniger Minuten herrschte tiefe Stille.
    Bis die Raben krächzten.
    Hawk wischte sein Schwert an Udells Umhang ab und rief
    zwei seiner Männer zu sich. »Etwa eine Reitstunde von der Lichtung entfernt, in östlicher Richtung, liegt ein Dorf. Holt ein paar Bauern. Sie sollen die Toten begraben.«
    Nicht einmal die Leichen elender Verräter würde er den Raben und Wölfen überlassen. Aber dann verschwendete er keinen Gedanken mehr an die Schurken und eilte in den Wald zu Krysta. Immer noch in seinen Umhang gehüllt, die zerzausten feuchten Locken über den Schultern, saß sie auf einem umgestürzten Baumstamm.
    Bei Hawks Anblick erhob sie sich sofort und sank in seine Arme. »Sag bloß nicht, du bist verletzt, untersteh dich!«, schrie sie und trommelte mit beiden Fäusten gegen seine Brust. Die sanften Schläge spürte er kaum. Doch er wusste es besser, als ihr das zu zeigen.
    »Autsch! Hör auf! So übel wie du hat Udell mir nicht mitgespielt.«
    »Ist er...?«
    »Natürlich. Denk nicht mehr an ihn. Thorgold, ist es dir niemals in den Sinn gekommen, dieser Frau Manieren beizubringen? Schau sie an! Da verprügelt sie mich, obwohl ich nichts anderes verbrochen habe, als sie aus dem Fluss zu fischen und ein Ärgernis zu beseitigen.«
    »Um die Umgangsformen der Lady müsst Ihr Euch kümmern, Mylord.« Belustigt kicherte Thorgold, pfiff nach dem Hund und kehrte zur Straße zurück.
    »Oh, ich weiß mich sehr gut zu benehmen«, klagte Krysta. »Aber du beschwörst immer wieder meine schlimmsten Wesenszüge herauf, Hawk. In deiner Nähe kann ich nicht klar denken. Jedes Mal, wenn ich’s versuche, stolpere ich über Gefühle, die mich überwältigen.«
    Dieses wirre Geständnis belohnte er mit einem Lächeln, das ihr den Atem raubte. Noch bevor sie wieder Luft bekam, trug er sie zu seinem Pferd. So schnell wie möglich wollte er Winchester erreichen.
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit ritten sie in die Stadt. Alle Fackeln waren entzündet, auf den Türmen brannten die Wachfeuer. Von Udells Verrat alarmiert, hatten sich die Menschen entlang der Hauptstraße versammelt. Jubelnd begrüßten sie Hawk und seine siegreichen Krieger. Im Haupthof der Residenz kam ihnen Alfred entgegen. »Meine lieben Freunde!«, rief er. »Unentwegt habe ich an Euch gedacht und für Euch gebetet. Gelobt sei Gott für Eure Rückkehr!«
    Hilfreiche Hände hoben Krysta aus dem Sattel. Aber sobald Hawk vom Pferd gestiegen war, nahm er sie auf seine Arme. »Vielen Dank, Mylord. Udell und seine Komplizen sind tot. Wenn Ihr’s gestattet, möchte ich jetzt unsere Heimreise vorbereiten.«
    Mitfühlend musterte der König die erschöpfte Frau, die an Hawks Brust schlief. »Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Aber mich müsst Ihr nicht um Erlaubnis bitten.«
    Noch während er sprach, stieg Eahlswith die Stufen zum Hof herab und trat an die Seite ihres Gemahls. »Oh, das arme liebe Kind!«, seufzte sie und betrachtete Krystas blasses Gesicht. »Bringt Eure Braut sofort in ihr Zimmer, Lord Hawk! Jetzt braucht sie ein Bad, eine nahrhafte Mahlzeit, Fürsorge und sehr viel Ruhe.«
    »Natürlich, Mylady«, stimmte Hawk zu. »Aber das alles muss so schnell wie möglich erledigt werden, wenn es Euch nichts ausmacht. Im Morgengrauen brechen wir nach Hawk- forte auf.«
    Die warmherzige, mütterliche Königin, Alfreds sanftmütige Gefährtin, starrte den mächtigen Herrn von Essex an, den blutverschmierten, schmutzigen, unrasierten Krieger, der wahrlich einen Furcht erregenden Anblick bot, und runzelte die Stirn. »Reist nur ab, wann immer Ihr wollt, Lord Hawk. Aber Eure Lady bleibt hier, bis sie die Strapazen ihres Abenteuers überwunden hat.«
    Verblüfft wandte er sich zu Alfred, der schicksalsergeben die Achseln zuckte. »An Eurer Stelle würde ich klein beigeben, das ist letzten Endes einfacher.«
    Von neuem Verständnis für den inneren Zusammenhalt der königlichen Ehe erfüllt, trug Hawk seine Ver lobte hinter Eahls with die Stufen hinauf. Am Treppenabsatz wurden sie von

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