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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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wollte sich aufrichten und beteuern, mit ihr sei alles in Ordnung. Aber ehe sie sprechen konnte, wurde sie wieder von der verflixten Übelkeit heimgesucht. Beklommen stöhnte sie und presste eine Hand auf den Mund. Hawk sprang bestürzt auf. Dann wandte er sich an die Königin. »Was fehlt ihr denn? Sie ist krank!«
    Sofort eilte Eahlswith zum Bett, half Krysta, sich aufzusetzen, und gab ihr den Becher mit Kamillensud, den sie vorsorglich bereitgestellt hatte. »Seit etwa einer Woche erleidet sie jeden Morgen einen kleinen Schwächeanfall.« Viel sagend schaute sie in Hawks Augen. »Ich hatte befürchtet, das würde nach ihrem gefährlichen Abenteuer im Fluss aufhören. Glücklicherweise blieb ihr Zustand unverändert.«
    Wie aus weiter Ferne hörte Krysta diese Erklärung und blinzelte verwundert. Wieso freute sich die Königin über diese grässliche Übelkeit? Das ergab keinen Sinn. Und warum starrte Hawk sie an, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen? Seltsam, alles Blut wich aus seinem Gesicht. Und was sagte er da?
    »Meine Süße, es tut mir so Leid.«
    O Gott, was bedauerte er?
    Schließlich schüttelte sie den Kopf und gab es auf, darüber nachzudenken. Immer noch leicht benommen, erwiderte sie: »Du musst dich nicht entschuldigen. Für meine Magenschmerzen bist du wohl kaum verantwortlich.«
    Hawk und die Königin wechselten einen Blick. Dabei hob sie die Brauen, und er errötete. »Meine Liebe«, begann Eahlswith sanft, »ich weiß, in Eurer Kindheit musstet Ihr auf die Mutterliebe verzichten. Aber es gab doch andere Frauen, die Euch großzogen, nicht wahr.«
    Warum erörterte die Königin ausgerechnet jetzt dieses Thema? Nur mühsam verbarg Krysta ihre Überraschung. »Zwei treue Dienstboten betreuten mich - Raven und Thorgold. Aber in dem Dorf, das zu meinem Anwesen gehörte, wohnten auch Frauen.«
    »Sprachen sie mit Euch über gewisse - Dinge?«
    »Natürlich, über die Ernte, das Wetter, wie es den Leuten ging und so weiter.«
    »Oh, ich verstehe. Und diese Raven, die Ihr erwähnt habt? Hat sie Kinder?«
    Zögernd runzelte Krysta die Stirn. Was Raven trieb, wenn sie verschwand, teilte sie ihr nicht mit. »Keine Ahnung. Vielleicht. Darüber haben wir nie geredet.«
    Die Königin tätschelte Krystas Hand und warf Hawk einen scharfen Blick zu. Dann scheuchte sie die Hofdamen aus dem Zimmer und folgte ihnen.
    Sobald Hawk mit seiner Braut allein war, sank er langsam auf den Stuhl zurück, ohne sie aus den Augen zu lassen. Das lauteste Geräusch im Raum verursachten ihre Zähne, die das trockene Brot kauten. Nachdem sie eine Zeit lang erfolglos versuchte hatte, etwas leiser zu essen, schob sie das Brot unter ihre Bettdecke.
    »Nun...« Hawk räusperte sich. »Also erfreulicherweise bist du kerngesund, was mich maßlos erleichtert. Wirklich, es ist wunderbar... Hilft dir dieses Zeug?« Er zeigte auf den Becher mit dem Kamillensud, den sie immer noch festhielt.
    Mit ihrer freien Hand fegte sie ein paar Krümel von der Decke. »Ja, die Königin sorgt so gut für mich. Falls ich mir die Bemerkung erlauben darf, du siehst ziemlich mitgenommen aus. Vielleicht solltest du Eahlswith um eine Arznei bitten.«
    Wenn er sie noch länger so eigenartig anstarrte, würde sie ernsthaft glauben, dass er krank war. Aber da grinste er plötzlich. »Besser könnte ich mich gar nicht fühlen. Nur eins fehlt mir noch zu meinem Glück.«
    Unbehaglich wich sie seinem Blick aus. Meinte er etwa, er würde ihr noch mehr Geschenke schicken? »Was denn?«, fragte sie vorsichtig.
    Hawk entwand ihr den Becher, stellte ihn auf den Nachttisch und umfasste ihre Hände. Eindringlich schaute er in ihre Augen. »Heiraten wir - hier in Winchester. Sobald du aufstehen kannst. Vater Asser wird die Trauung vornehmen, Alfred und Eahlswith werden sich unbändig freuen, und wir kehren als Ehepaar nach Hawkforte zurück.«
    Abwechselnd wurde ihr heiß und kalt. Welch eine verlockende Zukunft erschien in ihrer Fantasie. Doch die alte Angst ließ sich nicht vertreiben. »Meine Mutter...«
    »Oh, sie muss eine wundervolle Frau gewesen sein. Wäre sie hier, würde sie dir zweifellos empfehlen, mich möglichst schnell zu heiraten.«
    Seine Überzeugungskraft wirkte unwiderstehlich. Nur Krystas Ehrlichkeit hinderte sie an einer vorbehaltlosen Kapitulation. »Da ist noch etwas, das ich dir erzählen muss.«
    »Was denn?«, fragte er erschrocken. Ihre Dienstboten, ihre Mutter, was konnte es denn sonst noch geben? »Geht es um deinen

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