Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
Vom Netzwerk:
Schwert und entließ den Ritter, gegen den er gefochten hatte.
    An diesem Morgen erschien sie ihm nicht mehr so bedrückt wie am vergangenen Abend, aber immer noch angespannt, und ihr übliches bezauberndes Lächeln wirkte gezwungen. Aber er wusste ihren Blick zu schätzen, der seine nackte Brust streifte, die sanfte Röte in ihren Wangen. Offensichtlich nahm sie ihn als Mann wahr. Sehr gut.
    »Hoffentlich störe ich dich nicht.« Ihre sanfte Stimme glich der Brise, die soeben die Wipfel der Bäume zu streicheln begann. »Heute ist es so heiß, und ich dachte, du möchtest vielleicht etwas trinken. Auch deine Ritter sollten sich erfrischen.« Sie winkte zwei junge Dienerinnen heran, die Schläuche mit kühlem Brunnenwasser an die Kämpfer verteilten.
    Ohne Krysta aus den Augen zu lassen, steckte Hawk sein Schwert in die Scheide. »Vielen Dank, diese Stärkung ist uns hochwillkommen.«
    Es war eine schlichte Geste, den ermatteten Männern kaltes Wasser zu bringen, aber die erste häusliche Aufgabe, die sie auf Hawkforte erfüllte. Im Bewusstsein ihrer Position und immer noch voller Scheu vor Daria, hatte sie sich bisher zurückgehalten. Doch die beiden Mädchen hatten ihren Auftrag so freudig erfüllt, dass sie nicht mehr befürchtete, es würde ihr schwer fallen, die Dienerschaft für sich zu gewinnen. Was den Herrn der Festung betraf - das war eine andere Frage.
    Zögernd erwiderte sie seinen Blick. Wie schon so oft verwirrte sie das klare Blau seiner Augen, und sie glaubte, den sommerlichen Mittagshimmel zu betrachten. Mit bebenden Fingern füllte sie ein Trinkhorn und reichte es ihrem Bräutigam. Dann beobachtete sie fasziniert, wie er den Kopf in den Nacken legte und durstig trank, wie sich die kraftvollen Muskeln seines Halses bewegten.
    Lächelnd hielt er ihr das Horn hin. »Wenn du so freundlich wärst...«
    Sie schenkte ihm noch einmal Wasser ein. Nur zu gern erwies sie ihm einen Dienst. Außerdem fühlte sie sich erleichtert, denn nichts wies darauf hin, sie könnte sich begründete Sorgen machen. Ja, vielleicht musste sie Raven Recht geben, und Lord Dragon hatte nur zufällig die Geschichte einer Meerjungfrau erzählt.
    Während die Dienerinnen die Trinkhörner der Krieger füllten, standen Hawk und Krysta allein nebeneinander. Sie war zu schüchtern, um zu sprechen, und er wurde von ihrem Anblick abgelenkt. Aus dem langen Zopf, der an ihrem Rücken hinabhing, löste die Brise kleine Löckchen. Die Sonne schien ihre Stirn und die Sommersprossen auf ihrer Nase zu küssen. So weich und einladend wirkten ihre Lippen. Viel zu deutlich entsann er sich, wie sie geschmeckt hatten.
    Schließlich brach er das Schweigen. »Dragon sagte, er würde eine Nachricht von dir in den Norden bringen. Hast du ihm etwas mitgeteilt?«
    »Nein. Sein Angebot war sehr freundlich. Aber es gab nichts zu sagen.«
    Mit dieser Erklärung überraschte sie Hawk nicht. Dass sie ihrem Bruder nicht allzu nahe stand, wusste er schon seit einiger Zeit. Und darüber freute er sich, nach allem, was er von Dragon über Lord Sven erfahren hatte. »Nun, du scheinst dich gut auf Hawkforte einzuleben. Wenn Daria dir Schwierigkeiten macht, musst du dich sofort an mich wenden.«
    Erstaunt und unsicher hob sie die Brauen. Was sollte sie darauf antworten? Seine Bereitschaft, sie vor seiner Schwester zu schützen, erwärmte ihr Herz. Andererseits wollte sie keinen familiären Streit heraufbeschwören. »Danke«, murmelte sie unverbindlich.
    Wieder entstand ein längeres Schweigen, und dann fragte Hawk: »Kommen wir gut voran?«
    »Was meinst du?«
    »Unser Bestreben, einander kennen zu lernen.« Nach dem Klang seiner Stimme zu schließen, hielt er das für ein äußerst schwieriges Unterfangen.
    »Oh - ich glaube, wir machen Fortschritte.«
    Erleichtert seufzte er auf. »Das finde ich auch. Zum Beispiel weiß ich inzwischen, dass du gern schwimmst, kein Fleisch isst, lesen kannst und Haarbänder magst.«
    »Wie hast du Letzteres herausgefunden?«
    »Davon hat mir Thorgold erzählt. Bald werde ich dir neue Bänder kaufen. Und was weißt du mittlerweile über mich?«
    »Nun ja - du liebst deine Bücher, setzt dich für den Frieden ein, und du bist ein starker Anführer, und du bildest dir ein, es wäre ganz einfach, einen anderen Menschen kennen zu lernen. Bedauerlicherweise irrst du dich.« Die unverblümten Worte waren ihr unwillkürlich herausgerutscht, und nun ärgerte sie sich darüber.
    »Was}«, stieß Hawk hervor.
    »Verzeih mir bitte. So freimütig

Weitere Kostenlose Bücher