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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Klatsch und Tratsch zwar, doch ihre Neugier ließ sich nicht bezähmen. »Was hat Aelfgyth erkannt?«
    »Lady Daria wollte die schlechteste aller Zofen für Euch aussuchen. Und da sie ständig über die Arbeit meiner Schwester geklagt hatte, entschied sie sich für Aelfgyth.«
    Lachend schüttelte Krysta den Kopf. »Ein Wunder, dass mich nicht mindestens ein Dutzend Zofen betreut, denn ich habe den Eindruck, dass Lady Daria die Arbeit aller Dienerinnen bemängelt.«
    »Allerdings! Nichts kann man ihr recht machen, und deshalb bemühen sich die Leute auch gar nicht mehr darum. Wenn man irgendwas genauso erledigt, wie sie’s befohlen hat, behauptet sie, ihre Wünsche seien nicht erfüllt worden.«
    »Wie schrecklich...« Krysta fragte sich, warum die Dienstboten nicht schon längst gegen die hochnäsige Frau rebelliert hatten. Vermutlich, weil sie H awk keine Schwierigkeiten bereiten wollten. Sie respektierten ihn und waren ihm dankbar für die Sicherheit, die er ihnen bot.
    »Vielleicht wird sich jetzt einiges ändern«, bemerkte Edythe mit einem kurzen Seitenblick.
    »Ja, vielleicht«, stimmte Krysta zu. Doch sie versprach dem kleinen Mädchen nichts. Soweit es möglich war, würde sie einen Machtkampf mit Daria vermeiden, obwohl Hawk erklärt hatte, sie könne sich mit solchen Problemen an ihn wenden. Außerdem stand ihr die Position der Herrin erst nach der Hochzeit zu.
    In der Abenddämmerung war die Apfelernte beendet. Krysta führte die Kinder wieder an den Feldern vorbei. Dort brannten mehrere Fackeln, die man vermutlich gar nicht brauchen würde, denn der Wind hatte alle Wolken vertrieben, und der fast volle Mond warf helles, silbernes Licht auf das Land.
    Die Mahlzeit wurde zu den Feldern gebracht. Hastig verspeisten die Leute Brot und Käse. Dazu tranken sie Apfelwein. Alle sahen müde, aber entschlossen aus. Nachdem Krysta die Kinder in die Obhut ihrer Mütter gegeben hatte, suchte und fand sie ihren Bräutigam, der zusammen mit einigen Männern die Hafergarben bündelte und auf einen Ochsenkarren warf. Eine Zeit lang blieb sie etwas abseits stehen und beobachtete ihn. Er war größer als die meisten Bauern und Stadtbewohner und kräftiger gebaut. Ansonsten unterschied ihn nichts von seinen Mitarbeitern, kein Merkmal, das auf seinen Rang oder seine
    Autorität hinweisen würde. Trotzdem war seine Führungsrolle deutlich zu erkennen, obwohl er die gleichen Aufgaben erfüllte wie die anderen. Keine Mühsal ersparte er sich, und seinen scharfen Augen entging nichts. Wenn es jemandem nicht gelang, ein schweres Getreidebündel auf den Wagen zu befördern, trat Hawk sofort hinzu und half ihm.
    Immer wieder ermutigte er die erschöpften Leute. Als ein Wasserschlauch herumgereicht und dem Festungsherrn zuerst angeboten wurde, schüttelte Hawk den Kopf und wartete, bis alle ihren Durst gelöscht hatten. Und während sie auf seinen Befehl rasteten, gönnte er sich keine Pause und hielt nur kurz inne, um den Himmel zu betrachten.
    Schließlich ging Krysta zu ihm. Da unterbrach er seine Tätigkeit, wandte sich zu ihr und wischte den Schweiß von seiner Stirn. »Habt ihr alle Äpfel geerntet?«
    »O ja. Vorhin brachte ich die Kinder zu ihren Müttern. Sie werden am Rand der Felder schlafen, wenn die Erwachsenen Weiterarbeiten.« Auf dem Rückweg von den Obstgärten hatte sie festgestellt, wie viel innerhalb weniger Stunden geleistet worden war. Doch es gab nach wie vor eine ganze Menge zu tun. »Rechnest du immer noch mit einem Unwetter?«
    Hawk zuckte die nackten, von der harten Arbeit schmutzigen Schultern. In seinem Haar hingen winzige Haferährchen, und Krysta widerstand dem Impuls, eins nach dem anderen herauszuzupfen. »Wenn wir Glück haben, zieht das Gewitter an uns vorbei. Doch wenn es direkt auf uns zukommt, wird ein so heftiger Sturm toben, wie ich ihn nur ein einziges Mal miterlebt habe.«
    »Wo?«
    »Am königlichen Hof von Winchester, im Sommer vor fünf Jahren. Ehe das Inferno losbrach, war es völlig windstill gewesen. Einen ganzen Tag lang. So wie heute. Dann frischte die Brise langsam auf und wehte den Geruch ferner Länder heran. Am nächsten Morgen segelte ich mit Alfred aufs Meer hinaus. Da wehte bereits ein heftiger Wind. Aber weil der Himmel klar blieb, dachten wir uns nichts dabei. Nach wenigen Stunden zogen dunkelgraue Wolken am Horizont auf. Davor färbte sich der Himmel gelb, schon nach wenigen Minuten schlugen die Wellen so hoch, dass unser Boot fast kenterte. Mit knapper Not erreichten wir

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