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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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»Offenbar hast du ziemlich seltsame Vorstellungen von den Eigenschaften, die eine Lady ausmachen.« Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen, nachdem er herausgefunden hatte, was Krysta bedrückte. Nicht was er getan, sondern was er unterlassen hatte. Welch ein Narr war er gewesen! Warum hatte er das nicht früher erkannt? Dann wären die letzten Tage für beide viel angenehmer verlaufen. Doch das ließ sich nicht mehr ändern. »Eine Lady ist eine vermögende Frau von edler Herkunft. Nicht mehr und nicht weniger. Wie es in ihrem Herzen aussieht, das hängt nicht damit zusammen.« Er neigte sich zu ihr und berührte ihre Hände, die das Ruder festhielten. »Ob sie ihrem Herzen folgen will oder nicht, das muss sie allein entscheiden, ganz egal, ob sie eine Lady ist oder nicht.«
    Mit großen Augen schaute sie ihn an und protestierte nicht, als er das Boot in die Windrichtung steuerte. Das Segel bauschte sich und flatterte in der steifen Brise, die nahe der Küste wehte. Über ihren Köpfen kreisten Möwen. Ein aufgeschreckter Tümmler hob den Kopf aus den Wellen. Als Krysta eine kleine Insel herangleiten sah, stockte ihr Atem. Aber Hawks Hand umschloss ihre Finger noch fester. Ohne das Tempo zu drosseln, lenkte er den Kutter an der Insel vorbei. Die Brise sprang um. Das schien er vorauszusehen, denn er manövrierte das Boot fachkundig, und das Segel erschlaffte nicht einmal sekundenlang. Den Kurs so dicht am Wind zu halten, wagte Krysta nur selten. Damit beschwor man überflüssige Gefahren herauf, die ihr Bräutigam sichtlich genoss. Und ihr gefiel es genauso, wie sie verwundert feststellte. Noch nie hatte ihr eine Bootsfahrt so viel Freude bereitet. »Wurdest du jemals beim Segeln übertrumpft?«, fragte sie. Unter seiner warmen, starken Hand bebten ihre Finger.
    Er lachte, und sie spürte, wie seine Brust an ihrem Rücken vibrierte. »Nur von Wolf und Dragon. Die Hälfte unserer Wettfahrten konnten die beiden gewinnen.« In seiner Stimme schwang tiefe Genugtuung mit. Zweifellos wusste er ebenbürtige Gegner zu würdigen. »Und wie hast du segeln gelernt?«
    »Das brachte mir mein Vater bei. Jedes Mal, wenn er mich besuchte, fuhren wir aufs Meer hinaus.«
    »Kam er oft zu dir?«
    »Wann immer es seine Zeit erlaubte. Zwischen seinen Besuchen segelte ich allein - was ich ihm natürlich verschwieg. Sonst hätte er sich Sorgen gemacht.«
    Vor Wolf Hakonsons eisernem Regiment war die Vestfold- Küste mehrmals von den Dänen angegriffen worden. Der Gedanke an die kleine Krysta, die in jenen gefährlichen Gewässern ihre Segelkünste erprobt hatte, jagte einen Schauer über Hawks Rücken. »Konnte dich denn niemand zügeln?«
    Sie wandte den Kopf zu ihm und zuckte verstört zusammen, weil er ihr so nahe war. Ganz deutlich sah sie die feinen Fältchen in seinen Augenwinkeln und um seine Lippen, die glatt rasierte Haut, er roch nach Seife und Meer. Plötzlich wurde ihr Mund trocken. »Ich bin keine Stute, Hawk«, erwiderte sie sanft, »und ich lasse mich nicht zügeln.«
    Jetzt ergriff er das Ruder mit beiden Händen, und sie war in seinen Armen gefangen. An ihrer Wange spürte sie seinen warmen Atem, der eine süße Sehnsucht weckte. »Dann muss ich andere Methoden anwenden«, flüsterte er. Nur sekundenlang verschloss ihr ein Kuss den Mund. Nun galt seine Aufmerksamkeit wieder dem Boot. Es dauerte eine Weile, bis sie merkte, dass sie an seiner Brust lehnte. Sofort versuchte sie, sich aufzurichten. Das verhinderte er, indem er sie noch fester umfing. Und sie wollte sich auch gar nicht befreien.
    Vor einem abgeschiedenen goldenen Strand holte Hawk das Segel ein, sprang ins Wasser und zog den Kutter in den Sand. Krysta wollte ihm folgen, aber er umschlang ihre Taille, hob sie aus dem Boot und zog sie an sich. Die Berührung seines warmen, kraftvollen Körpers beschleunigte ihren Puls.
    Langsam ließ er sie an sich hinabgleiten, bis ihre Füße im Sand landeten. Sie glaubte, er würde sie wieder küssen. Darauf wartete sie voller Ungeduld, was sie sich natürlich nicht eingestand. Abrupt ließ er sie los. »Bist du hungrig?«, fragte er und nahm einen kleinen Beutel aus dem Kutter.
    War sie hungrig? Das wusste sie nicht. »Ja, vielleicht...« Woher stammte die Mahlzeit? Auf dem Weg zum Kai hatte er nichts bei sich getragen.
    Als er ihre Verblüffung bemerkte, grinste er. »Ich habe Aelf gyth gebeten, ein Mittagessen für uns einzupacken.«
    Gerührt über seine Aufmerksamkeit, lächelte Krysta, obwohl mittlerweile

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