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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Feuerstellen. Regelmäßig begossen sie die Rinderhälften und ganzen Schweine, die sich am Spieß drehten, mit Bratfett. Verlockende Düfte begrüßten die Festgäste, Honigwein- und Alefässer wurden angezapft. Übermütig rannten die Kinder umher, von nachsichtig lächelnden Erwachsenen beobachtet.
    Als Krysta die Wiese betrat, schaute sie sich aufmerksam um. Offenbar war alles in Ordnung. Aber da sie noch nie an einer so großen Feier teilgenommen hatte, fühlte sie sich unsicher. Aelf- gyth hatte ihr in ein malvenrosa ünd violettes Kleid geholfen, das den Eindruck erweckte, es wäre aus den letzten Strahlen der sinkenden Sonne gesponnen worden. Danach hatte Krysta sie weggeschickt, denn die Zofe sollte sich um ihre eigenen Vorbereitungen kümmern. Nun tummelte sie sich irgendwo in der Menschenmenge, wahrscheinlich an Edvards Seite. Die beiden waren offensichtlich füreinander bestimmt, und Krysta freute sich mit ihnen. War auch ihr ein solches Glück vergönnt?
    Diese Frage konnte nur der hoch gewachsene, breitschultrige Mann beantworten, der inmitten der Wiese stand und mit den Leuten plauderte, anscheinend völlig unbeschwert. Seine Heiterkeit irritierte Krysta. Doch der Groll wurde sofort von anderen Gefühlen verdrängt. Wie fabelhaft er aussah, in einer schwarzen, mit Goldfäden bestickten Tunika. Um seine schmale Taille war ein Gürtel aus goldenen Kettengliedern geschlungen, in dem die kostbare, mit Juwelen besetzte Scheide seines Schwerts steckte. Dichte kastanienbraune Locken umrahmten sein gebräuntes Gesicht, das himmelblaue Augen beherrschten. Die meisten Männer überragte er mindestens um Haupteslänge. Während Krysta ihn beobachtete, neigte er sich zu einer älteren Frau hinab, die ihn zu hänseln schien. Beide lachten, dann ging sie davon.
    Bei Krystas Anblick erlosch sein Lächeln. Schweren Herzens überlegte sie, ob sie in der Menge untertauchen sollte. Doch ihr Stolz ließ sie zögern. Und im nächsten Moment war es zu spät. Zielstrebig eilte Hawk zu ihr. Bevor er zu sprechen begann, umfasste er ihren Ellbogen, als hätte er ihre Absicht erraten, die Flucht zu ergreifen. »Vielen Dank für deine Mühe, Krysta. Ein so schönes Erntedankfest habe ich noch nie erlebt.«
    Zu ihrer Bestürzung spürte sie, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Verlegen senkte sie die Lider. »Bedank dich lieber bei Edvard und den Dienstboten, ich habe ihnen nur geholfen.«
    »Da ist mein Verwalter anderer Meinung.« Nachdem er nicht mehr befürchten musste, sie würde ihm einfach davonlaufen, entspannte er sich und geleitete sie in die Mitte der Wiese. Sofort wurden sie von zahlreichen Festgästen umringt, die das scheinbar gute Einvernehmen des Brautpaars wohlwollend registrierten.
    Hawk rückte seiner Verlobten einen Stuhl am größten Tisch zurecht und setzte sich an ihre Seite. Damit gab er den Leuten das Zeichen zum Beginn der Mahlzeit. Üppig beladene Platten wurden serviert, Honigwein und Ale flössen in Strömen. Inmitten des fröhlichen Trubels wuchs Krystas Verwirrung. Alle wollten mit Hawk reden, für jeden fand er ein freundliches Wort. Auch die Gäste, die an anderen Tischen Platz genommen hatten, sprachen ihn an. Ohne den Faden zu verlieren, führte er mehrere Gespräche gleichzeitig. Bald wurde in der allgemeinen heiteren Stimmung nicht mehr auf Formalitäten geachtet.
    Unter lautem Jubel trat ein schüchternes junges Paar vor, um Hawk und Krysta zwei Puppen zu überreichen, aus ein paar Ähren von der letzten Ernte gebastelt. Angesichts dieser fremdartigen Sitte wusste Krysta nicht, wie sie sich verhalten sollte. Aber Hawk stand auf, ergriff ihre Hand und ging mit ihr zu einer alten Eiche am Wiesenrand. Dort folgte sie seinem Beispiel und setzte ihr Püppchen neben seines auf einen Zweig. Inzwischen war die Sonne untergegangen, und die Fackeln wurden entzündet. Tanzende Flammen schienen die Welt in die Schatten längst entschwundener Zeiten zu tauchen.
    Lächelnd wies Hawk auf die zwei Puppen. »Der Erntekönig und seine Königin«, erklärte er. »Die beiden muss man ehren, um die Fruchtbarkeit der Felder zu sichern - ein heidnischer Brauch, der in dieser Gegend immer noch gepflegt wird.«
    »Glaubst du daran?«, fragte sie leise.
    »Jedenfalls kann’s nicht schaden, wenn man solche Traditionen bewahrt.«
    Hand in Hand kehrten sie zu ihrem Tisch zurück und setzten sich wieder. Dann liefen weiß gekleidete Männer mit schwarz bemalten Gesichtern in die Mitte der Wiese. An ihren Kostümen

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