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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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würden, war viel zu erfreulich. »Besten Dank, Mylord, das wäre himmlisch. Bis zu meiner Ankunft in Hawkforte kannte ich nur wenige Bücher, und jetzt bin ich von ihnen umgeben, das bereitet mir großes Vergnügen.«
    »Welch eine bewundernswerte Neigung, meine Liebe.« Höflich bot ihr der König einen Arm, und Hawk folgte ihnen mit Vater Asser ins Skriptorium.
    Nie zuvor hatte sie einen so eindrucksvollen Raum betreten. Allein schon die Gerüche nach frischem Pergament und Kleister, feinem Leder und Tinte, das metallische Aroma von Gold, die würzigen Düfte gemahlener Mineralien und getrockneter Pflanzen, mit denen man Farben mischte, entfachten Krystas Begeisterung. Für eine Weile schloss sie die Augen und holte tief Atem. Diese einzigartige Mischung von Aromen würde sie niemals vergessen.
    Und das war erst der Anfang. Auf hohen Schreibpulten lagen geöffnete Bücher. Teils noch im Entstehen, teils bereits vollendet. Leuchtende Farben entzückten Krysta, gleißendes Gold, Blau, Rot, Grün und Schwarz vereinten sich zu kunstvollen Lettern oder Illustrationen.
    Hingerissen betrachtete sie ein großes A aus verschlungenen Ranken voller winziger bunter Vögel, als Hawk sich räusperte, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Alfred und der Priester waren zu einem Tisch am anderen Ende des Raums gegangen, wo ein älterer Mönch das kostbare neue Buch bewachte. »Offensichtlich hast du den König mit deinem Charme umgarnt«, sagte Hawk leichthin. »Das gelingt nur wenigen Frauen. Aber von dir habe ich nichts anderes erwartet.«
    Sein Lob beglückte und verwirrte sie. »Von Charme und solchen Dingen verstehe ich nichts. Bei meiner Erziehung wurde so etwas nicht berücksichtigt.«
    »Echten Charme kann man nicht lernen. Vielleicht entspringt er einem offenen Herzen und einer sanften Seele.«
    Überrascht hob sie die Brauen, dann brach sie in Gelächter aus. »Verzeih mir, ausgerechnet du findest meine Seele sanft? Habe ich nicht erst gestern gesagt, man müsste deinen Schädel mit einem Ruderblatt einschlagen?«
    Auch Hawk lachte. Aber plötzlich verdunkelten sich seine Augen. »Es ist viel besser, du sprichst freimütig aus, was du denkst, statt böse Gedanken hinter einem falschen Lächeln zu verbergen. Das ist nur allzu üblich in diesem Zentrum der Macht. Trotzdem trifft man an Alfreds Hof gewisse Leute, die ihre wahren Gefühle nicht verhehlen. Daran solltest du dich stets erinnern.«
    Seine Warnung bedrückte sie. Nur zu gut wusste sie, was er meinte. Die unverhohlene Verachtung Lord Udells und seiner Schwester hatte sie nicht vergessen. Gab es noch andere, die ihr ablehnend gegenüberstanden? Ein Schauer überlief ihren Rücken.
    Mit warmen, kraftvollen Fingern umschloss Hawk ihre Hand und führte sie zu dem Pult, auf dem das neue Buch lag.

13
     
    Das Sonnenzimmer der Königin lag im Ostflügel des Schlosses, ein heller, gemütlicher Raum, gut geeignet für die Näharbeit, der sich die meisten vornehmen Ladys täglich widmeten. Zu diesem Gemach ließ sich Krysta nach ihrem Besuch des Skriptoriums von einer Dienerin geleiten. Sie wusste, dass der König und Hawk viel zu besprechen hatten. Und obwohl sie die Unterredung gern mit anhören würde, hatte sie verständnisvoll gelächelt, als sie freundlich, aber energisch weggeschickt worden war. Sie wollte allein in die Festung zurückkehren. Aber das verhinderte Hawk, entschuldigte sich für ein paar Minuten bei Alfred und begleitete sie in die Halle. Dort hatte er ein Dienstmädchen beauftragt, seine Braut zur Königin zu bringen.
    Sobald Krysta das Sonnenzimmer betrat, erkannte sie, welch schweren Fehler sie beging. Hier waren einige Dutzend Ladys versammelt, in allen Altersstufen, aber gleichermaßen kostbar gekleidet. Der Anblick erinnerte sie an die prächtigen Vögel zwischen den Ranken des Großbuchstabens A. Genauso eitel schienen die Damen ihr farbenfrohes Gefieder zu spreizen, während sie Lord Hawks Verlobte neugierig anstarrten. Einen schrecklichen Augenblick lang fühlte sie sich wie gelähmt. Dann schien ihr das Lächeln der mütterlichen Königin einen rettenden Anker zuzuwerfen. Dankbar folgte Krysta der Einladung, neben Eahlswith Platz zu nehmen.
    »Oh, ich hatte gehofft, Ihr würdet hierher kommen«, begann die Königin. »Erzählt doch, entspricht das neue Buch den hohen Erwartungen meines Gemahls?«
    Mehrere Damen, die in der Nähe saßen, bekundeten höfliches Interesse. Aber Lady Esa schenkte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit auch weiterhin der

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