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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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dran, beeil dich!«, mahnte er und nickte der verlegenen Zofe zu. »Glücklicherweise hat Alfred immer was zu tun, also wird’s ihm nichts ausmachen.«
    Noch ehe Krysta ihre Gedanken einigermaßen ordnen konnte, führte er sie die Treppe hinab. In der großen H alle trafen sie nur ein paar Dienstboten an, ein sicheres Zeichen, dass der Morgen schon weit vorangeschritten war. Draußen schien eine strahlend helle Sonne, eine frische Brise bewegte die Zweige der jungen Bäume.
    Hawk eilte mit Krysta zu einem steinernen Gebäude, das etwas abseits lag, inmitten eines idyllischen Gartens. Hier spürte man nichts vom hektischen Getümmel der Residenzstadt. Ein kurzer Blick durch die offene Doppeltür bestätigte Krystas Vermutung. Im Halbdunkel sah sie ein Kirchenschiff. Sie folgten einem Weg zur Ecke des Gotteshauses. Dahinter änderte sich die beschauliche Szenerie, von einer Atmosphäre reger Betriebsamkeit verdrängt. An mehreren Tischen saßen Mönche, zwischen leinenen Wandschirmen, die den Wind und aufgewirbelten Staub fern hielten. Davor geschützt, konnten die Mönche das Sonnenlicht für ihre Arbeit nutzen. Welch eine faszinierende Arbeit. Krystas Herz pochte schneller, als sie erkannte, dass sie Buchseiten beschrifteten. Eifrig rannten junge Gehilfen hin und her, um noch mehr Tinte, neue Federn und Pergament zu holen. Andere Burschen saßen unter einem Baum und wurden von einem Lehrmeister in die Schönschreibkunst eingewiesen.
    Mit leiser Stimme erklärte Hawk: »Alfred glaubt, später würde man sich vor allem deshalb an ihn erinnern, weil er in diesem Land die Wissenschaft wiederbelebt hat. Ohne sie wird der Frieden nicht lange währen, deshalb ist sie am allerwichtigsten.« Er zeigte auf einen Gebäudekomplex jenseits der Tische. »Dort siehst du das Skriptorium, die Schreibstube der Mönche, und die Schule, die der König gegründet hat. In einem Teil des Trakts bringen viele Aristokraten ihre Söhne unter, die Alfreds Erziehung genießen. Um diese Ausbildungsplätze kämpfen die Väter geradezu, obwohl sie nicht verstehen, dass der König seine Schützlinge dazu zwingt, jeden Tag ein paar Stunden ihren Studien zu widmen. Manche Lords sehen immer noch keinen Sinn in der Gelehrsamkeit und finden es unmännlich, wenn man danach strebt. Trotzdem würden sie Alfred niemals widersprechen. Sogar die unbegabtesten Schüler verlassen das Schloss mit ein paar Lateinkenntnissen und einem Wissen, das sie sich woanders niemals angeeignet hätten.«
    Von glühendem Neid erfasst, malte sich Krysta aus, wie es sein mochte, in einem dieser Häuser zu leben, jeden Tag Bücher zu lesen und von fachkundigen Männern unterrichtet zu werden. So musste es im Paradies zugehen. Sie schaute in Hawks leuchtend blaue Augen. Dann wich sie seinem Blick aus, sonst hätte sie nicht klar denken können. »Dürfen auch Frauen in König Alfreds Residenz studieren?«
    »Wieso wusste ich, dass du diese Frage stellen würdest?«, neckte er sie. »Manche Leute meinen, gebildete Frauen würden zur Unzufriedenheit neigen und die Autorität ihrer Väter oder Ehemänner nicht anerkennen. Vielleicht stimmt das. Wie ich schon öfter festgestellt habe, lässt deine Fügsamkeit zu wünschen übrig.«
    »Vermutlich überschätzt du den Wert der Demut.« Schon im nächsten Moment bereute sie ihre Worte, die etwas zu herausfordernd klangen. Plawk, ein Krieger und Kommandant, erwartete natürlich, dass man ihm gehorchte.
    »Nie zuvor habe ich einen Menschen so duldsam behandelt wie dich, Krysta«, entgegnete er in ruhigem Ton. »Deinen Ungehorsam nahm ich immer wieder hin. Weißt du, warum?«
    Zu einer Antwort fand sie keine Zeit, denn in diesem Augenblick kam Alfred aus einem der Häuser, von dem Priester begleitet, der am vergangenen Abend neben Hawk gesessen hatte. Als sie die Neuankömmlinge erblickten, eilten sie zu ihnen.
    »Da seid Ihr ja!« Offensichtlich war Alfred bester Laune, und er zeigte sogar einen überschwänglichen Enthusiasmus, der die ernsthaften Pflichten seiner Position nicht erahnen ließ. »Meine Liebe«, fuhr er, zu Krysta gewandt fort, »ich glaube, meinen guten Freund, Vater Asser, habt Ihr noch nicht kennen gelernt. Dieser leidgeprüfte Mann übernahm vor vielen Jahren die schwere Aufgabe, mir Latein beizubringen.«
    Lächelnd verneigte sich der Priester vor Krysta. »Schon gestern Abend habe ich Eure Schönheit bewundert, Mylady. Und ich versichere Euch, der König war kein so schlechter Schüler, wie er behauptet.«
    »Jetzt

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