Wikinger der Liebe
noch eine Weile dauern. Ihn interessierten ihre unschuldigen Liebeskünste, obwohl er an seiner Fähigkeit zweifelte, sich noch länger zu beherrschen. Während er sein Bestes tat, pochte sein Puls immer schneller. Wie ein Feuerstrom floss das Blut durch seine Adern.
Krysta war eine unerfahrene Verführerin. Beglückt von ihrer eigenen Kühnheit, genoss sie die Wirkung, die sie auf ihn ausübte, in vollen Zügen. Sie erforschte ihn mit zärtlichen Händen und Lippen, mit hungrigen Küssen und ihrer warmen, weichen Haut. Dabei schwieg sie nicht. Aus ihrer Kehle rangen sich leise Laute, Freudenrufe voller Staunen, die ihn mit männlichem Stolz erfüllten, seine Selbstkontrolle hing an einem seidenen Faden.
Auf seiner Stirn perlte Schweiß, als sie sich aufrichtete, eine scheue Frage in den Augen. Was sie wollte, verstand er sofort, umfasste ihre Hüften und postierte sie über dem harten Zeichen seiner Lust. Verblüfft hielt sie die Luft an. Dann seufzte sie entzückt und verschmolz mit ihm aufreizend langsam. Nachdem er so tief wie möglich in sie eingedrungen war, schlangen sich seine und ihre Finger ineinander. Mit angeborener Grazie begann sie sich zu bewegen. Fasziniert beobachtete er, wie die wachsende Leidenschaft ihre Haut rötete, die harten Knospen ihrer Brüste näherten sich verlockend seinem Mund.
Beinahe war dieser Angriff auf ihre berauschten Sinne unerträglich. Während Hawk an einer ihrer Brustwarzen saugte, schrie sie auf. Brennende Wellen durchfluteten ihren ganzen Körper, in wildem Tempo, bis sie sich in einem weiß glühenden Wirbel ergossen, der kein Ende zu finden schien. Kraftlos sank sie auf ihren Liebhaber hinab, völlig außer Atem. Die Welt drehte sich, und plötzlich lag sie unter ihm. Die markanten Züge angespannt, die Augen verengt, strebte er seiner Erlösung entgegen, immer schneller. Ohne Gnadenfrist wurde Krysta zu einem neuen Gipfel emporgejagt, und Hawk folgte ihr wenig später. Ganz fest presste er sie an sich, als wollte er sie nie mehr loslassen.
Es genügte nicht. Bei Tagesanbruch erwachten sie, Hände und Lippen suchten einander. Diesmal liebten sie sich langsamer und zärtlicher. Jeden einzelnen Moment kosteten sie aus. Danach schliefen sie tief und fest. Nicht einmal die üblichen Morgengeräusche des Königshofs konnten sie stören. Erst als der Lärm in den Straßen der geschäftigen Stadt - polternde Wagen, schrilles Stimmengewirr, die scharfen Befehle der Wachtposten, die fröhlichen Lieder fahrender Sänger - durch die offenen Fenster in Hawks Gemach drang, kehrte das erschöpfte Paar widerstrebend in die Wirklichkeit zurück.
Nur mühsam errungene Disziplin befähigte die beiden, aus dem Bett zu steigen, ohne der Versuchung flüchtiger Liebkosungen und zärtlicher Blicke erneut zu erliegen. Den nackten Körper von einem Laken umhüllt, taumelte Krysta in ihr Zimmer. Gleichzeitig klopfte es an der Tür, die zum Flur führte. Ohne eine Antwort abzuwarten, trat die Zofe ein. Verdutzt riss sie die Augen auf, und ihre Wangen röteten sich. Aber sie sagte nichts und stellte ein Tablett auf den Tisch, knickste und legte Kleider für die Herrin über einen Sessel.
Kurz danach kam Hawk herein, mit nacktem Oberkörper, Seifenschaum am Kinn, ein Rasiermesser in der Hand, und erinnerte Krysta an die Verabredung mit dem König. Da schüttete das verdatterte Mädchen zu viel Milch in einen Becher, so dass sie über den Tisch rann und zu Boden tropfte. Obwohl die Zofe protestierte, kniete Krysta seufzend nieder und half ihr, die Bescherung aufzuwischen. Nur zu gut kannte sie Hawks verwirrende Wirkung auf das schwache Geschlecht. Er hatte sie oft genug aus der Fassung gebracht, und was noch schlimmer war, das störte sie nicht im Mindesten. Es fiel ihr sogar schwer, nicht unentwegt zu lächeln. Vor lauter Glück schwindelte ihr beinahe. Alle Sorgen, die sie am Vortag geplagt hatten, rückten in weite Ferne.
Erst nachdem sie sich angezogen und ein paar Bissen gegessen hatte, überlegte sie, was Alfred für diesen Tag geplant haben mochte. Bisher war ihr das völlig gleichgültig gewesen. Dass sie die Wünsche des großen Königs so unwichtig fand, wies auf ihren bedenklichen Geisteszustand hin. Was immer auch geschehen würde, sie musste verbergen, wie es in ihr aussah. Darüber grübelte sie immer noch, als Hawk zurückkehrte, um sie abzuholen. Anerkennend musterte er ihre äußere Erscheinung, und sein jungenhaftes Grinsen beschleunigte ihren Puls. »Wir sind viel zu spät
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