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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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Mannes.
    »Trotzdem...«
    »Eure Mitgift wurde unserem Priester übergeben, Vater Desmond. Heute Nachmittag wird er Euch mit Lord Dragon vermählen.«
    Aus Ryccas Gesicht wich der letzte Rest eines rosigen Hauchs. Verzweifelt schaute sie ihre Gastgeberin an und las aufrichtiges Mitleid in den grünen Augen, aber auch unbeugsame Entschlossenheit. Krysta setzte sich zu ihr und umfasste ihre kalten Hände mit warmen Fingern. »Was Euch offensichtlich quält, würde ich Euch gern ersparen. Bitte, findet Euch mit Eurem Los ab. Diese Hochzeit muss stattfinden.«
    »Warum?«, fragte Rycca leise. »Eigentlich dachte ich, mittlerweile
hätte sich Lord Dragon anders besonnen und entschieden, unsere Ehe würde ihm missfallen.«
    »Nein, sein Entschluss steht fest.«
    »Von Anfang an war er gegen die Verlobung. Nur widerwillig erklärte er sich dazu bereit. Und jetzt, wo ich einen so schlechten Eindruck auf ihn gemacht habe...« Ryccas Stimme erstarb.
    Was der Mann von ihr halten mochte, der sie umarmt und beglückt hatte – diesen Gedanken konnte sie kaum ertragen. Schlimm genug, dass sie vor einer Heirat geflohen war, die dem Frieden dienen sollte. Noch schlimmer- sie hatte einem vermeintlich Fremden ihre Jungfräulichkeit geschenkt, die einzig und allein ihrem künftigen Gatten gehören müsste. Sicher glaubte er, sie wäre ein selbstsüchtiger Feigling, eine Hure ohne jede Moral.
    Welch ein schreckliches Vorzeichen für eine Ehe... Die Lippen zusammengepresst, kämpfte sie mit den Tränen.
    Krysta stand auf und warf einen kurzen Blick auf die Dienerinnen, die in diskreter Entfernung warteten, um die Braut anzukleiden. Dann wandte sie sich wieder zu Rycca. Nicht unfreundlich, denn das würde ihrem Wesen widersprechen, erklärte sie: »Wie ich Euch bereits mitgeteilt habe, bleibt Dragon bei seiner Entscheidung. Aber Ihr habt die Möglichkeit, Nein zu sagen, wenn Ihr heute Nachmittag mit Vater Desmond sprecht. Dagegen könnte niemand etwas unternehmen, weder Dragon noch Hawk oder Euer Vater, nicht einmal der König. Was das betrifft, folgt die Kirche einem unwiderruflichen Gebot. Ohne die Zustimmung des Bräutigams und der Braut darf keine Ehe geschlossen werden.« Eindringlich schaute sie in die Augen des Mädchens. »Ihr wisst natürlich, was dann mit Euch geschehen würde.«
    »Ja – ich müsste mich wieder in die Obhut meines Vaters begeben.«

    »Genau. Und er würde Euch bestrafen. Dazu ist er nach dem Gesetz berechtigt.«
    Zu Krystas Überraschung lächelte Rycca dünn. »Was für eine Ironie! Mein Vater würde sich freuen, wenn die Trauung nicht stattfände.«
    »Wegen der Mitgift?«
    »Keineswegs. Er prahlt sehr gern mit seinem Reichtum. Aber sein Hass gegen die Wikinger kennt keine Grenzen. Auch den König verabscheut er, der das Bündnis mit den Norwegern geschlossen hat und sich mit den Dänen zu einigen sucht. Trotzdem würde er mich bestrafen. Vielleicht sogar mit dem Tod.«
    Eine Zeit lang schwieg Krysta, dann fragte sie tonlos: »Wisst Ihr, ob Wolscroft auf Lord Udells Seite stand?«
    »Meint Ihr den mercischen Verräter, den Euer Mann getötet hat?«
    Krysta nickte und erinnerte sich beklommen an die Ereignisse des Vorjahrs. Beinahe hätten sie zu einer Tragödie geführt. »Euer Vater wurde nicht verdächtigt. Allerdings – wenn er Alfred hasst...«
    »Nun, er hielt Udell für einen aufgeblasenen Narren, einen Angeber, der sich einbildete, er könnte den König stürzen. Aber Udell ergriff immerhin die Initiative, mochte er auch ein falsches Ziel ansteuern, während mein Vater untätig blieb. Selbst wenn er noch so erbittert gegen den König wettert – im Grunde geht’s ihm nur ums Überleben.«
    Erleichtert atmete Krysta auf. »Und deshalb ließ er sich von Hawk beschwichtigen.«
    Zu ihrer eigenen Verblüffung lachte Rycca, bis ihr Blick zu den wartenden Dienerinnen hinüberglitt. In wachsender Verzweiflung erkannte sie ihre ausweglose Lage.
     
    Das traumhafte schöne Brautkleid erweckte den Eindruck, es wäre aus schattigem Moos gewoben, aus Sonnenlicht,
das zwischen Bäumen schimmerte. Hier und da, an den Ärmeln und am Saum, mit scheuen Veilchen und verschlungenen Zweigen bestickt.
    So etwas hatte Rycca nie zuvor gesehen. »Das kann ich unmöglich tragen.«
    »Natürlich könnt Ihr es«, widersprach Krysta energisch. »Die Farbe passt perfekt zu Euch. Viel besser als zu mir.«
    »Es wurde für Euch geschneidert.«
    »Ja«, gab Krysta zu. »Aber ich habe dieses Kleid nie getragen. Und jetzt will ich

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