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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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heiße Sehnsucht. Nun standen sie auf der Schwelle eines neuen Anfangs, und er beschloss, die Gunst der Stunde zu nutzen.
    Aber zuerst musste das Fest stattfinden. Seine Leute meinten es gut, sie mochten Rycca. Und sie wollten die neue Herrin näher kennen lernen. Sein Blick wanderte über die üppig gedeckten Tische hinweg. Wie sich die Frauen bemüht haben mussten, um eine solche Fülle an köstlichen Speisen vorzubereiten... Plötzlich sah er Rycca aus dem Blickwinkel der Wikingerinnen, schön gekleidet, erhobenen Hauptes und gelassen auf dem Rücken eines Pferdes, das bisher nur der Jarl gebändigt hatte. Natürlich wollten sie die Angelsächsin beeindrucken. So wie er selbst.
    Von der Sauna gereinigt, frisch rasiert und festlicher gekleidet, als er es eigentlich beabsichtigt hatte, erwartete er seine Gemahlin in der Halle. Und wartete und wartete. Mittlerweile hatten sich die Gäste versammelt. Bevor sie unruhig wurden, erschien Rycca – gerade noch rechtzeitig.
    Welch eine bildschöne Erscheinung... Wie kupferrote Flammen fielen die Haare auf ihren Rücken. Voller Stolz beobachtete Dragon ihre anmutigen Schritte. Der Himmel hüllte sie ein. Nicht wirklich, aber der Stoff ihres Kleids sah so aus und erinnerte ihn an einen strahlenden Sonnenaufgang in sanftem Blau, mit zarten weißen Wolken verwoben – der Beginn eines perfekten Tages.
    Hoffentlich musste er sich nicht mehr allzu lange gedulden, bis er mit ihr ins Bett sinken würde. Sobald er das Fest verlassen konnte, ohne den Eindruck zu erwecken, es würde ihm an Selbstkontrolle mangeln. Vor allem Rycca durfte das nicht glauben. Er dachte an jene Nacht, als sie ihn beim Lagerfeuer vor der Jagdhütte verführt hatte. In dieser Nacht wollte er ihr ein Glück schenken, das alle ihre Träume übertraf.

    Wein, Bier und Met flossen in Strömen. Immer neue Platten voller Fische und Schweinebraten wurden aufgetischt, geräuchertes Fleisch, Brot und Käse, sommerliches Obst und Gemüse in verschwenderischen Mengen, sogar seltene Speisen mit Gewürzen aus fernen Ländern. Dieses Festmahl war eines Königs würdig.
    Auch die Unterhaltung ließ nichts zu wünschen übrig. Gaukler und Spielleute wetteiferten um den Applaus. Nicht weniger als drei berühmte Skalden, an Dragons Hof stets willkommen, gaben Geschichten aus verschiedenen Zeitaltern zum Besten. Diesmal verzichtete der Festungsherr auf einen eigenen Vortrag. Nur hin und wieder redete er mit Rycca, die neben ihm saß und genauso förmlich antwortete, wie er sie ansprach.
    Noch nie hatte er sich in Gesellschaft einer Frau so unsicher gefühlt.
    Nicht nur, weil ihn ihr Duft, ihr Anblick oder die zufällige Berührung ihrer Hand maßlos erregten.
    Ausgerechnet er, der mit dem schöneren Geschlecht so viele erfreuliche Erfahrungen gesammelt hatte, kam sich an der Seite seiner Gemahlin wie ein grüner Junge vor.
    Die Liebesnacht konnte gar nicht früh genug beginnen.

10
    Wenn Rycca auch hörte, dass die Tür nachdrücklich geschlossen wurde, drang das Geräusch wie aus weiter Ferne zu ihr. Irgendwann zwischen dem Zeitpunkt, als sie Dragon aus der Haupthalle gefolgt war, und der Ankunft in seinem Haus hatten sich ihre Herzschläge beängstigend beschleunigt. Als wäre sie meilenweit gelaufen, musste sie nach Luft ringen.

    So wie an jenem Tag an der Küste von Essex, bei ihrer Flucht vor Dragon.
    Damals war sie der Freiheit entgegengerannt, das hatte sie zumindest geglaubt – während jetzt...
    Wie albern! Sie hatte doch schon mit diesem Mann geschlafen, aus eigenem Antrieb, ohne jungfräuliche Scheu oder Scham zu empfinden. Im Gegenteil, sie hatte es genossen, ihn in sich aufzunehmen, den Erguss seines Samens zu spüren, ihr eigenes heißes Entzücken – den Lohn für ihre Kühnheit, die sie im Rückblick immer noch kaum fassen konnte.
    Warum wurde ihre Erregung jetzt von dieser seltsamen Angst überschattet?
    Dragon wanderte im Raum umher und schloss die Fensterläden. Aber die Wachstücher blieben hochgerollt, damit die nächtliche Brise durch die Ritzen im Holz hereinwehte. Der Widerschein des schwachen Feuers in den Kohlenbecken beleuchtete ihn, und Rycca vermochte ihren Blick nicht von ihm abzuwenden. Reglos stand sie in der Mitte des Raums und beobachtete ihn.
    Trotz seiner Größe bewegte er sich erstaunlich geschmeidig, in harmonischem Rhythmus – vielleicht, weil sich sein großzügiger Geist in seinem wohlgeformten Körper heimisch fühlte. Ihr Mund war staubtrocken. Auf dem Fest hatte sie fast nichts

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