Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
Vom Netzwerk:
verirrter Vogel wird hier hereinflattern.«
    Noch während sie sprach, sah Dragon einen Raben auf einem Fenstersims des Sonnenzimmers landen. Seltsam, dachte er und beobachtete, wie Krysta zu dem Vogel ging und ihm etwas zuflüsterte.
    »Im Skriptorium findet Ihr vier neue Bücher, Lord Dragon«, fügte die Königin hinzu, ohne zu merken, was hinter ihr geschah. »Und Ihr werdet auch einen jungen Priester antreffen, der mit Vater Desmond befreundet ist, dem Hausgeistlichen von Hawkforte. Eines dieser Bücher ist sein Werk. Außerdem hofft er inständig, eines Tages zu verreisen und eine neue Welt kennen zu lernen.«
    Mit diesen Worten schloss sie die Tür vor seiner Nase, so nachdrücklich, wie es einer vornehmen Dame gerade noch erlaubt war. Er starrte die Wächter an, die seinen Blick ausdruckslos erwiderten. Immerhin befinde ich mich im Palast eines Königs, sagte er sich und beschloss, das Skriptorium aufzusuchen. Vielleicht würde ihn ein Gespräch mit dem Priester halbwegs interessieren.
    Drei Tage später bereitete ein verblüffter, überglücklicher Vater Thomas seine Reise in den legendären Norden vor, wo er ein Skriptorium einrichten sollte. Bereitwillig hatte Lord Dragon seiner Bitte um Pergament, Federkiele und Tintenfässer zugestimmt. Und nun eilte der gute Priester durch ganz Winchester, um eine geradezu horrende Summe für diese Utensilien auszugeben. Und so war er der Erste, der die Gefangenen ankommen sah. Von seiner erfreulichen Aufgabe voll und ganz beansprucht, nahm er dieses Ereignis kaum zur Kenntnis.
    Umso aufmerksamer verfolgte Rycca die Geschehnisse. Durch ein Fenster des Sonnenzimmers beobachtete sie einen bewaffneten Konvoi, der zwei Reiter auf dem Weg zum Palast umzingelte. Beklommen konzentrierte sie sich auf die unmittelbar bevorstehende Begegnung mit Lady Daria und Vater Elbert.
    Eine Viertelstunde später wurde sie in die Haupthalle gerufen.
    »Da sind sie«, verkündete Dragon, ergriff ihren Arm und zog sie zu sich heran.
    Wortlos nickte sie und betrachtete die beiden Neuankömmlinge, die immer noch von Wachtposten umringt wurden. Der Mann trug das Gewand und die Tonsur eines Priesters. Doch das Licht des Glaubens strahlte er nicht aus. Das Gesicht aschfahl und verhärmt, mit hängenden Schultern, schaute er sich ängstlich um. Nach einem kurzen Blick in die Richtung seiner Mitgefangenen kehrte er ihr den Rücken. Falls Lady Daria Notiz von ihm nahm, ließ sie sich nichts anmerken. Groß und hager, in schlichter Kleidung, hielt sie den Kopf hoch erhoben und lächelte. In ihren Augen las Rycca kalte Bosheit.
    Wolf und Cymbra betraten die Halle. Nach wenigen Schritten hielt er sie am Arm fest, blieb stehen und sagte etwas, das Rycca nicht verstand. Cymbra schüttelte den Kopf, holte tief Atem und ging weiter. Die Stirn gerunzelt, folgte ihr Wolf.
    Wenig später erschienen Krysta und Hawk, der sich absichtlich zwischen seine Frau und seine Halbschwester stellte. Mit dieser Geste erinnerte er Rycca an Darias Mordanschlag auf Krysta.
    »Fangen wir an!«, entschied Alfred und wandte sich an den Priester. »Vater Elbert, Ihr »werdet meine Fragen ausführlich und wahrheitsgemäß beantworten. Wenn Ihr dazu bereit seid, will ich Euch bessere Haftbedingungen zusagen. Wenn nicht, müsst Ihr für Eure Lügen büßen. Versteht Ihr mich?«
    Der Priester nickte, und Rycca beobachtete seine Hände, die er zitternd aneinander presste. Als sie etwas näher zu ihm gehen wollte, wurde sie von Dragon zurückgehalten, der sie erbost anstarrte. Seufzend begnügte sie sich damit, das Gespräch aus sicherer Entfernung mit anzuhören.
    »Wie heißt der Däne, mit dem Ihr Euch verschworen habt, um das Bündnis zwischen den Angelsachsen und Norwegern zu verhindern?«
    Im rechten Augenlid des Priesters zuckte ein krampfhafter Puls. »Das weiß ich nicht, Majestät. Und ich schwöre beim Allmächtigen - es war mein einziges Verbrechen, die Wünsche dieser Frau zu erfüllen, einer Dienerin des Bösen.« Mit einem bebenden Finger wies er auf Daria.
    Diese Anklage quittierte sie mit schrillem Gelächter und zog alle Blicke auf sich. Nun hob sie den Kopf noch höher, und ihre Augen glitzerten eisig. »Obwohl Ihr der König aller Narren seid«, rief sie Alfred zu, »müsstet sogar Ihr erkennen, dass dieser elende Priester lügt!«
    Alfreds Lippen verkniffen sich. Aber er bezähmte seinen Zorn, und Rycca bewunderte seine Selbstbeherrschung. »Tatsächlich, Lady? Und was wisst Ihr von jener hässlichen

Weitere Kostenlose Bücher