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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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zu viel Temperament«, murrte Dragon, wirkte aber nicht ernsthaft verärgert.
    »Wenn Ihr Wolscroft tötet, werdet Ihr die Situation noch verschlimmern«, mahnte der König. »Nein, wir wollen im Rahmen des Gesetzes handeln.«
    Langsam nahm Dragon wieder Platz, sichtlich unzufrieden. Rycca legte ihre Hand in ihren Schoß zurück und bemühte sich um eine zerknirschte Miene. Damit täuschte sie ihn nicht. Trotzdem rückte er ihren Stuhl näher zu sich heran, damit er seinen Arm um ihre Schultern schlingen konnte -einen schweren Arm, der sie an seine Kraft und seinen eisernen Willen erinnerte.
    Das störte sie nicht. Dass er in ihrer Nähe blieb, statt im Kampf gegen ihren Vater sein Leben zu wagen, war am allerwichtigsten.
    »Eine Gerichtsverhandlung muss stattfinden«, fuhr der König fort. »Vorher brauchen wir Beweise. Ich möchte hören, was Vater Elbert und Lady Daria zu sagen haben.«
    »Glaubt Ihr, sie werden Euch die Wahrheit erzählen, Sire?«, fragte Hawk.
    Skeptisch runzelte Alfred die Stirn. »Zurzeit werden sie streng bewacht. Das Versprechen, ihre Haftbedingungen zu mildern, könnte ihre Zungen vielleicht lockern. Aber auch dann ließe sich schwer erkennen, ob sie die Wahrheit verraten oder lügen.«
    »Rycca...« Nur den Namen sprach Dragon aus - nicht die Bitte, die er damit verband. Ebenso wenig wie die anderen würde er ihr besonderes Talent erwähnen. Das wusste sie.
    Also lag die Entscheidung, ob der König eingeweiht werden sollte, bei ihr. »Majestät...«, begann sie zögernd.
    Geduldig, aber müde wandte er sich zu ihr, und sie dachte an alles, was er vollbracht hatte - in jahrelangen Kämpfen. Sein Leben war der goldenen Vision von einem vereinigten, friedlichen England geweiht. Hätte er dieses Ziel nicht so energisch angestrebt, wäre das blutige Chaos ihrer Kindheit niemals beendet worden.
    Auf ihn stützten sich die Hoffnungen ihrer beiden Völker, der Angelsachsen und Norweger. Deshalb musste sie ihm ihre Hilfe anbieten.
    »Majestät - ich erkenne stets die Wahrheit.«
    Überrascht starrte er den Jarl von Landsende an, der ihm zunickte. »Ja, es stimmt - Rycca vermag Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Warum, kann ich Euch nicht erklären. Jedenfalls habe ich dieses Phänomen oft genug beobachtet.«
    Alfred neigte sich wieder zu Rycca. Jetzt war die Müdigkeit aus seinem Blick verschwunden. Aufmerksam musterte er ihr Gesicht, mit den Augen eines Mannes, der zu viel von der Welt gesehen hatte, um an ihren unfassbaren Wundern zu zweifeln. »Weiß das Euer Vater?«
    »Nein, Sire. In Wolscroft verbarg ich meine Gabe. Sonst wäre ich getötet worden.«
    »Von Eurem Vater?«
    Nur widerstrebend sprach sie die schmerzlichen Worte aus. »Ich habe ihm nie etwas bedeutet.«
    »Nun, das ist sein Verlust.« Nachdenklich nickte Alfred. »Also gut, ich lasse Vater Elbert und Lady Daria hierher bringen, und wir werden sie ins Verhör nehmen.«
    »Vielleicht solltet Ihr auch Wolscroft nach Winchester beordern, Sire«, schlug Dragon vor und tastete nach dem Griff seines Schwerts.
    »Zu welchem Zweck? Ich glaube an Lady Ryccas Talent, und ich möchte sie nicht zwingen, den eigenen Vater zu beschuldigen. Außerdem - wenn sie ihn bei einer Lüge ertappt, würde ihre Aussage seine Hinrichtung in den Augen meiner Ritter noch nicht rechtfertigen. Denn dazu bedarf es einiger anderer Beweise.«
    Erleichtert atmete Rycca auf. Sie hatte inständig gehofft, ihren Vater nie wieder zu sehen. Aber allmählich fürchtete sie, dieser Wunsch würde sich nicht erfüllen. »Also befragen wir nur den Priester und Lady Daria - dann wissen wir wenigstens, ob diese beiden die Wahrheit erzählen.«
    Drei Tage lang fand sie Zeit, um zu überlegen, welche Tatsachen sie wohl herausfinden würden. In dieser Zeit ließ Dragon sie nur selten aus den Augen.
    Er begleitete sie sogar ins Sonnenzimmer der Königin, nur um von Ealhswith hinausgeschickt zu werden. Doch sie versicherte ihm lächelnd: »Keine Bange, Lord Dragon, bei mir ist Eure Gemahlin in Sicherheit. Niemals würde ein Übeltäter in die Gemächer der Königin eindringen.«
    »Schön und gut, Majestät, aber...«
    »Falls Ihr es nicht wisst - letztes Jahr wurde Lady Krysta aus Winchester entführt. Seit damals sorgt mein Gemahl dafür, dass so etwas nie wieder geschehen kann.« Sie wies auf die Wachtposten, die mit grimmigen Mienen im Flur standen. »Auch unterhalb meiner Fenster werdet Ihr bewaffnete Krieger sehen, Lord von Landsende. Sogar auf dem Dach. Nicht einmal ein

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