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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Menschenmenge vorbeiritten, herrschte tiefes Schweigen.
    Einige Reiter waren vorausgaloppiert, um Alfred zu verständigen. Nun stand er auf den Eingangsstufen seines Palastes und erwartete die Besucher. Erstaunt stellte Rycca fest, wie unscheinbar er wirkte - mittelgroß, mit einer schlichten braunen Tunika und einem Umhang bekleidet, über die kraftvollen, trotz seines Alters immer noch breiten Schultern geworfen. Durch seinen sorgsam gestutzten Bart zogen sich silbergraue Streifen. Aber die klaren Augen schienen einem viel jüngeren Mann zu gehören.
    »Schon lange hoffte ich, Euch beide kennen zu lernen«, versicherte er Wolf und Dragon, nachdem Hawk seine Freunde vorgestellt hatte. »Und es ist mir eine Ehre, Euch an meinem Hof willkommen zu heißen.«
    Die Wahrheit, dachte Rycca. Aber der König war auch neugierig, sogar ein wenig besorgt, und es drängte ihn zu erfahren, was die Wikinger-Lords in seine Residenz geführt hatte. Erst einmal machte er sie mit Ealhswith bekannt, seiner hübschen, rundlichen Gemahlin. Krysta umfasste ihre Hände mit aufrichtiger Zuneigung, die unverhohlen erwidert wurde. Ebenso herzlich begrüßte die Königin auch Cymbra und Rycca. Dann führte sie die drei Frauen in die Gästezimmer, wo sie sich ausruhen und frisch machen sollten.
    Als sie die große Halle betraten, war der König in ein lebhaftes Gespräch mit den Besuchern vertieft, das er sofort unterbrach, um den festlich gekleideten, parfümierten, mit Juwelen geschmückten Ladys entgegenzugehen. Dieser Zierden hätte ihre strahlende Schönheit gar nicht bedurft.
    »Welch eine Augenweide!«, meinte Alfred. »Meine Freunde haben wundervolle Gemahlinnen gewonnen. Aber jede dieser Ehen war gefährdet.«
    »Nur am Anfang, Sire«, erwiderte Krysta. »Jetzt dürfen wir uns nicht mehr beklagen.«
    Genau die richtigen Worte, dachte Rycca, sanft und leichthin ausgesprochen. Sofort wirkten die Mienen der Höflinge an der königlichen Tafel viel freundlicher. Sie setzte sich neben Dragon, der ihre Hand drückte.
    »Gerade hat mir Euer Mann die Ereignisse in Landsende geschildert«, wandte sich Alfred zu ihr. »Was Ihr erleiden musstet, bedaure ich zutiefst.«
    »Daran trifft Euch keine Schuld, Sire«, sagte Rycca leise. Sicher wusste er inzwischen, wer für die Angriffe verantwortlich war.
    »Was Euren Vater betrifft - seine Aktivitäten müssen gründlich überprüft werden.«
    »Er schickte einen Mann nach Landsende, der sich mit meinem Stellvertreter verbündete - und ihn beauftragte, meine Frau und mich zu ermorden«, erklärte Dragon. »So viel steht bereits fest.«
    »Trotzdem brauche ich Beweise.« Alfred schaute Wolf an. »Glaubt Ihr, Wolscroft will alle drei Ehen zerstören?«
    »Möglicherweise. Vater Elbert behauptete, hinter Darias Anschlägen hätten die Dänen gesteckt. Aber er nannte keine Namen.«
    »Er schwor, er würde nichts wissen«, ergänzte Hawk, »und er sei nur Darias Werkzeug gewesen.«
    Nun wechselten die Männer bedeutsame Blicke. Offensichtlich fanden sie die Aussage des Priesters unglaubwürdig. Auch die Frauen tauschten schweigend ihre Gedanken aus, nicht ganz so überzeugt.
    Auf den Tisch gestützt, beugte sich der König vor und schaute alle der Reihe nach an. »Welches Problem muss ich anpacken? Missfällt einem erzürnten Vater die Heirat seiner Tochter? Bildet er sich vielleicht sogar ein, ihr Mann würde ihr irgendetwas antun? Mit diesem Verdacht wird er sich sicher verteidigen und beteuern, er habe sie von einer Ehe befreien wollen, die sie nicht wünschte. Oder sucht ein Verräter, den Frieden zwischen unseren Völkern zu untergraben und mich vom Thron zu stürzen?« Er seufzte. In diesem Moment schien die Last seiner Jahre bleischwer auf seiner Seele zu liegen. »Einen verräterischen Schurken kann ich dem Gesetz nach töten lassen, und mein Volk wird es gutheißen - genauso wie letztes Jahr Udells Tod. Aber die zweite Möglichkeit? Da dürfte es Schwierigkeiten geben.«
    »Dieses Problem werde ich für Euch lösen, Sire«, versprach Dragon und stand auf.
    Ohne ihr Entsetzen zu verhehlen, umklammerte Rycca sein Handgelenk. »Setz dich!«, stieß sie hervor. Etwas sanfter fügte sie hinzu: »Ich bitte dich...«
    Nach seiner anfänglichen Verblüffung lachte Alfred. »Zweifellos wisst Ihr drei, wie viele Männer Euch beneiden. Weit und breit preist man die Schönheit Eurer Gemahlinnen. Und wie ich nun erfreut feststelle, mangelt es ihnen auch nicht an Temperament.«
    »Wahrscheinlich haben sie etwas

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